27.07.2023 17:51:41

XETRA-SCHLUSS/Sehr fest - Fed, EZB und US-BIP sorgen für Kursfeuerwerk

FRANKFURT (Dow Jones)--Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag sehr fest geschlossen. Der DAX gewann 1,7 Prozent auf 16.406 Punkte und schloss damit nur knapp unter dem Allzeithoch von 16.427. Nach der US-Notenbank am Vorabend erhöhte die EZB wie erwartet die Leitzinsen um 25 Basispunkte und unterstrich, dass zukünftige Zinsentscheidungen datenabhängig sein würden. Mit Blick auf die Anleihekäufe der EZB, hieß es, dass die Reinvestitionen unter dem PEPP-Programm bis mindestens Ende 2024 fortgesetzt würden. Die EZB merkte allerdings an, dass bei den Reinvestitionen ein flexibles Vorgehen möglich sei. Von einer Tempoerhöhung bei der quantitativen Straffung war keine Rede.

Stützend wirkten auch freundliche US-Daten. Mit plus 2,4 Prozent wuchs die US-Wirtschaft im zweiten Quartal viel stärker als die erwarteten 2 Prozent. Auch der Auftragseingang langlebiger US-Wirtschaftsgüter fiel viel besser als erwartet aus. Zugleich blieben die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unter den Erwartungen. Die Daten unterstrichen das Bild einer soliden Verfassung der US-Wirtschaft. Das passte zu den Aussagen von Fed-Präsident Jerome Powell vom Vorabend: die US-Notenbank prognostiziere keine Rezession mehr, was an der Börse sehr positiv aufgenommen wurde.

Empfindlich reagierten Bankentitel auf die Entscheidung der EZB, dass künftig keine Zinsen mehr auf bei der EZB gelagerten Mindestreserven gezahlt werden sollen. "Die neue Regel bedeutet automatisch weniger Einnahmen für die Banken, da sie das als Mindestreserve hinterlegte Geld nicht gleichzeitig anderweitig anlegen können. Es liegt nun unverzinst bei der Zentralbank. Das soll dem Markt weitere Liquidität entziehen und die Wirksamkeit der geldpolitischen Straffung unterstützen", hieß es bei CMC. Deutsche Bank fielen 3,3 Prozent und Commerzbank 1,1 Prozent.

Aus dem Automobilsektor legten Mercedes-Benz und VW Geschäftszahlen vor. Mercedes-Benz (+4%) erhöhte dank eines guten zweiten Quartals die Jahresprognose leicht. RBC-Analyst Tom Narayan wertete dies positiv. Er hob die Margenstärke hervor, die bei Cars mit 13,5 über dem Konsens von 13,2 Prozent gelegen habe und bei Vans sogar mit 15,5 deutlich über dem Konsens von 14,6 Prozent.

VW mit Rückschlägen bei der Wettbewerbspositionierung

Mit Verlusten von 2,1 Prozent reagierten dagegen VW auf die Geschäftszahlen. Die Verkäufe dieses Jahr sollen zwischen 9 und 9,5 Millionen Fahrzeugen liegen - bisher wurden rund 9,5 Millionen erwartet. Das kam an der Börse nicht gut an. Bei Bernstein hieß es, die Zweitquartalsergebnisse machten deutlich, in welch schwieriger Lage sich das Management befinde. Die bisherige Strategie sei gescheitert und wiederholte Verzögerungen hätten zu erheblichen Rückschlägen bei der Wettbewerbspositionierung geführt - besonders gut sichtbar in China.

Heidelberg Materials (+5,1%) hat im zweiten Quartal trotz rückläufiger Absatzmengen einen deutlich höheren operativen Gewinn eingefahren als im Vorjahr. Der Baustoffkonzern profitierte von starken Preiserhöhungen bei einer gleichzeitigen Entspannung der Energiekosten. Die Prognose für das Gesamtjahr erhöhte der DAX-Konzern.

Infineon schlossen 5,6 Prozent fester. Die Aktie wurde gestützt von positiven Sektorvorgaben. Samsung glaubt, dass das Schlimmste für den globalen Speicherchipmarkt wohl überstanden sei. Nach einem erhöhten Ausblick haussierten Aixtron gleich mit Aufschlägen von 12,4 Prozent.

Gute Geschäftszahlen und ein positiver Ausblick von JCDecaux stützten den Sektor. "Tendenziell scheint die ganze Werbebranche doch besser zu laufen als befürchtet", kommentierte ein Händler. Ströer gewannen 1,8 Prozent und Prosiebensat1 8,3 Prozent.

===

INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD

DAX 16.406,03 +1,7% +17,83%

DAX-Future 16.509,00 +1,8% +16,31%

XDAX 16.424,33 +1,8% +18,42%

MDAX 28.780,00 +1,8% +14,58%

TecDAX 3.317,10 +2,6% +13,56%

SDAX 13.737,45 +0,5% +15,19%

zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 133,14% -7

Index Gewinner Verlierer unv. Umsatz Mio Euro Mio Aktien Vortag

DAX 32 8 0 4.575,5 99,1 78,9

MDAX 41 9 0 578,4 24,6 19,8

TecDAX 22 7 1 1.028,6 28,1 20,6

SDAX 44 24 2 130,7 10,6 8,9

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/flf

(END) Dow Jones Newswires

July 27, 2023 11:52 ET (15:52 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Heidelberg Materialsmehr Analysen

13.02.25 Heidelberg Materials Kaufen DZ BANK
31.01.25 Heidelberg Materials Buy Jefferies & Company Inc.
28.01.25 Heidelberg Materials Overweight JP Morgan Chase & Co.
23.01.25 Heidelberg Materials Equal Weight Barclays Capital
16.01.25 Heidelberg Materials Neutral UBS AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

AIXTRON SE 13,48 1,32% AIXTRON SE
Commerzbank 19,31 0,68% Commerzbank
Commerzbank AG (spons. ADRs) 19,80 4,21% Commerzbank AG (spons. ADRs)
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh 14,80 4,96% Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh
Deutsche Bank AG 19,10 -1,15% Deutsche Bank AG
Heidelberg Materials 146,10 -0,10% Heidelberg Materials
Infineon AG 37,22 -0,51% Infineon AG
Infineon Technologies AG (Spons. ADRS) 37,00 1,65% Infineon Technologies AG (Spons. ADRS)
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 59,69 2,45% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
ProSiebenSat.1 Media SE 5,57 -0,09% ProSiebenSat.1 Media SE
Ströer SE & Co. KGaA 57,70 3,04% Ströer SE & Co. KGaA
Volkswagen AG Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Pfd Sh 9,70 5,43% Volkswagen AG Unsponsored American Depositary Receipt Repr 1-10 Pfd Sh
Volkswagen (VW) AG Vz. 98,32 4,26% Volkswagen (VW) AG Vz.
Volkswagen (VW) St. 100,30 3,19% Volkswagen (VW) St.

Indizes in diesem Artikel

DAX 22 612,02 2,09%