06.08.2024 17:55:40

XETRA-SCHLUSS/SAP und Airbus stützen den kaum veränderten DAX

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Kurse am Dienstag stabilisiert. Nach den Turbulenzen vom Wochenauftakt schwankte der DAX um den Vortagesschlussstand und schloss schließlich mit einem geringen Plus von 0,1 Prozent auf 17.354 Punkte nahezu unverändert. Damit konnte er sich der kräftigen Erholung in Tokio mit dem Nikkei-Plus von 10 Prozent zwar erst einmal nicht anschließen, allerdings waren die europäischen Börsen zum Wochenauftakt auch bei weitem nicht so stark eingebrochen wie die Märkte in Tokio oder auch in Seoul. Der kurzfristige Ausverkauf habe die Lage erst einmal bereinigt, so dass nun eine Phase mit starken Schwankungen im DAX zwischen gut 17.000 und knapp 18.000 Punkten anstehen könnte, meinte ein Teilnehmer.

"Nach all dem Drama der vergangenen Tage lässt sich zumindest sagen, dass der Aktienmarkt jetzt wieder etwas billiger ist, sich der Schaden in Grenzen hält und die Börsenwelt in den vergangenen Tagen auch nicht komplett auf den Kopf gestellt wurde", so Marktstratege Konstantin Oldenburger von CMC Markets.

Kräftig gestützt wurde der DAX von seinem Schwergewicht SAP, dessen Aktien mit der Erholung im Technologiebereich 2,3 Prozent auf 185,40 Euro gewannen. Erstmals überhaupt knabberten SAP nun auch an der neuen erst erhöhten Kappungsgrenze im DAX, nach der ein Einzeltitel nicht dauerhaft mehr als 15 Prozent Gewicht in dem 40 Werte umfassenden Index haben darf. Per Schlusskurs vom Montag lag das Gewicht noch bei 14,8 Prozent, nun dürfte es die Marke von 15 Prozent touchiert haben.

Sollte das Gewicht bei der Index-Anpassung im September über 15 Prozent liegen, würde es automatisch auf diese Marke zurückgenommen. Die Börse hatte die Kappungsgrenze erst kürzlich von 10 auf 15 Prozent angehoben, dem Vernehmen nach, um nach dem Wechsel von Linde an die New Yorker Börse einen ähnlichen Schritt von SAP zu verhindern.

Auch Airbus stützten den DAX, der Kurs des weiteren Index-Schwergewichts stieg um 2 Prozent. Die jüngsten Zahlen zu den Auslieferungen deuteten darauf hin, dass nach der gesenkten Prognose eine kleine positive Überraschung am Ende des Jahres anstehen könnte.

Continental setzten ihre Erholung mit einem Plus von 2,2 Prozent fort und profitierten damit weiterhin von den Plänen zum Ausgliedern der Automotive-Sparte. Daneben galt es einmal mehr, Quartalszahlen einzuordnen, am Dienstag unter anderem von Bayer und Zalando.

Bayer nach Quartalsbericht sehr schwach

Mit der Aktie von Bayer ging es um mehr als 6 Prozent nach unten. Marktteilnehmer verwiesen auf die schwache Entwicklung von Crop Science. Zudem warnten die Analysten der Deutschen Bank, von der Währungsseite drohe Gegenwind, der zu wenn auch kleineren Senkungen bei den Gewinnschätzungen führen könnte. Daneben wurde auf die Risiken wegen der Glyphosat-Klagen verwiesen, weil hier immer noch kein juristischer Befreiungsschlag in Sicht sei. Und schließlich hieß es noch, mittel- und längerfristig ende der Patentschutz für mehrere Pharmaprodukte.

Zalando fielen um 1,9 Prozent. Für die Analysten der DZ Bank hat der Online-Händler im zweiten Quartal zwar etwas mehr "geliefert" als erwartet. Den sequenziellen Anstieg der aktiven Kunden sahen die Analysten jedoch mit gemischten Gefühlen, denn der Zuwachs ging mit einem deutlichen Anstieg der Marketingkosten einher. So wurde der Zwischenbericht offensichtlich als Verkaufsgelegenheit aufgenommen.

Gute Nachrichten gab es von Rational (+8,4%). Der Großküchenausstatter hat im zweiten Quartal seinen Gewinn überproportional zum Umsatz gesteigert. Im SDAX gaben Adtran Holdings nach schwachen Geschäftszahlen knapp 17 Prozent ab.

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INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD

DAX 17.354,32 +0,1% +3,40%

DAX-Future 17.429,00 +0,2% +0,29%

XDAX 17.344,30 -0,1% +3,44%

MDAX 24.061,41 +0,4% -11,33%

TecDAX 3.204,11 +0,3% -3,99%

SDAX 13.412,28 +0,5% -3,93%

zuletzt +/- Ticks

Bund-Future 135,04% -15

YTD - bezogen auf Schlusskurs Vortag

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

August 06, 2024 11:56 ET (15:56 GMT)

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