XETRA-SCHLUSS/Nichts geht mehr beim DAX und der Deutschen Bank

   Von Benjamin Krieger und Madeleine Nissen

   FRANKFURT (Dow Jones)--Zur Nullnummer ist am Donnerstag der deutsche Aktienhandel geworden. Der Dax schloss 16 Punkte fester bei 11.865, nachdem er zuvor in einer engen Spanne um den Schlusskurs vom Vortag gependelt war. Nicht einmal eine turbulente Hauptversammlung der Deutschen Bank sorgte für Bewegung. Und auch eine Flut von Konjunkturdaten aus Europa und den USA hinterließ ebenfalls kaum Spuren. "Die Dynamik an den Aktienmärkten noch zu Wochenbeginn wurde gestern und heute von fast komplettem Stillstand abgelöst", stellte Andreas Paciorek von cmc markets fest.

   Knapp die Hälfte der Anleger am deutschen Aktienmarkt zählt sich einer wöchentlichen Umfrage zufolge zu den Bullen. Diese Optimisten gelten als bereits in Aktien investiert, fallen als Käufer somit weitgehend aus. Das könnte die Lethargie der vergangenen beiden Handelstage zum Teil erklären.

   Mehr Bewegung als am Markt war in der Frankfurter Festhalle zu beobachten. Wo am Sonntag Herbert Grönemeyer seine Fans zu Jubelstürmen hinreißen dürfte, machten die Top-Manager der Deutschen Bank auf der Hauptversammlung eher in Moll. Aufsichtsratschef Paul Achleitner räumte ein, das Bild der Bank sei stark beschädigt. Für dieses Eingeständnis erntete er immerhin den Applaus der Aktionäre.

   Der Co-Vorstandschef der Deutschen Bank, Anshu Jain, gab zu, das Management habe in den vergangenen Jahren einige seiner Ziele nicht erreicht. "Die Rechtsstreitigkeiten beschädigen nicht nur die Reputation des Unternehmens, sondern fressen inzwischen mehr als die Hälfte des Betriebsergebnisses auf", sagte Ingo Speich von Union Investment, einem der größten Aktionäre der Bank. Den Aktienkurs ließ all das kalt, er trat wie auch der DAX auf der Stelle.

   Die Ankündigung der Southwest Airlines, einen größeren Markanteil anzustreben und damit das Angebot auf dem US-Markt zu erhöhen, ließ Lufthansa-Aktien um 0,9 Prozent nachgeben. Ein größeres Angebot könnte auf die Flugpreise drücken, argumentierten Händler.

   Die Aktien von SAP und von der im MDAX enthaltenen Aareal Bank notierten wegen der Dividendenabschläge niedriger. Papiere von Fresenius konnten trotz des Dividendenabschlags von 0,44 Euro je Aktie sogar leicht zulegen.

   Bei den Nebenwerten profitierten RIB Software von einem Großauftrag aus China. Der Kurs des Software-Entwicklers aus Stuttgart legte um 3,9 Prozent zu.

   DJG/bek/ros

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   May 21, 2015 12:01 ET (16:01 GMT)

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