22.11.2015 19:35:47
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WOCHENENDÜBERBLICK - 21./22. November 2015
Höchste Terrorwarnstufe legt Brüssel weitgehend lahm
Die belgischen Behörden haben am Wochenende wegen konkreter Hinweise auf einen möglichen Anschlag für die Hauptstadt Brüssel die höchste Terrorwarnstufe verhängt: Am Samstag und Sonntag fuhren keine U-Bahnen, Märkte blieben geschlossen, ein verstärktes Aufgebot an Polizisten und Soldaten war im Einsatz. Die Ermittler seien auf der Suche nach "mehreren Verdächtigen", sagte Innenminister Jan Jambon.
Malis Sicherheitskräfte suchen nach Geiselnahme drei Verdächtige
Nach der blutigen Geiselnahme in einem Luxushotel in der malischen Hauptstadt Bamako haben die Sicherheitskräfte nach drei Verdächtigen gefahndet. "Wir verfolgen mehrere Spuren", hieß es am Sonntag aus Kreisen der Polizei, die das Radisson-Blu-Hotel am Wochenende durchkämmte. Präsident Ibrahim Boubacar Keita besuchte am Samstag das Hotel, in dem am Freitag 21 Menschen getötet worden waren. In Bamako kehrte trotz des verhängten Ausnahmezustands weitgehend Normalität ein.
CSU-Parteitag wählt Seehofer mit schlechtestem Ergebnis wieder
Auf die Watschn des CSU-Chefs für die Bundeskanzlerin folgte die Watschn für Horst Seehofer: Mit nur 87,2 Prozent Zustimmung bestätigte der CSU-Parteitag in München am Samstag Seehofer im Amt. Es war das bisher schlechteste des seit 2008 amtierenden CSU-Chefs. Dieser bekräftigte in seiner Rede seine Forderung nach einer Obergrenze in der Flüchtlingspolitik.
Özdemir als Grünen-Chef im Amt bestätigt
Cem Özdemir bleibt für weitere zwei Jahre Parteichef der Grünen. Der seit 2008 amtierende Vorsitzende wurde auf dem Parteitag am Samstag in Halle mit 76,9 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Bei der vorangegangenen Wahl 2013 hatte er 71,4 Prozent der Stimmen erhalten. Vor Özdemir war auch die Ko-Vorsitzende Simone Peter von den Delegierten im Amt bestätigt worden. Sie hatte mit nur 68 Prozent einen deutlichen Dämpfer erhalten.
Weidmann: Hohe Staatsschulden gefährden Notenbank-Unabhängigkeit
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat davor gewarnt, dass eine ausufernde Staatsverschuldung die Unabhängigkeit einer Notenbank gefährden könne. In seiner Dankesrede nach der Verleihung des Internationalen Preises der Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung sagte Weidmann, Hayek habe ein staatliches Währungsmonopol nur unter der Voraussetzung akzeptiert, dass die Notenbank unabhängig von staatlichem Einfluss sei.
EZB/Coeure: Annahmen über Weltwirtschaft sollten überdacht werden
Grundlegende Annahmen wirtschaftlicher Zusammenhänge in der Welt sollten dem EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure zufolge überdacht werden. Entscheider sollten Annahmen über das Wachstum, Wechselkurse und Kapitalströme hinterfragen, sagte der Geldpolitiker während einer Rede an der Universität Berkeley am Wochenende. Die Art und Weise, so Coeure, wie diese offenen Themen beantwortet werden, konditioniere die künftige Widerstandsfähigkeit des globalen ökonomischen Systems.
Fed/Williams: Derzeit spricht viel für Zinswende im Dezember
In den USA deuten die Zeichen zunehmend auf eine Zinswende im kommenden Monat hin. Wenn die Konjunkturdaten weiterhin ermutigend seien, spreche sehr viel für die erste Zinserhöhung im Dezember, sagte der Präsident der Fed von San Francisco John Williams, der im Offenmarktausschuss stimmberechtigt ist. Williams hatte vor wenigen Wochen gesagt, dass der nächste Schritt der Notenbank eine Zinserhöhung sei, einen Zeitpunkt hatte er aber nicht genannt.
London erhöht Ausgaben für Anti-Terror-Kampf, ordert 138 Kampfjets
Die britische Regierung setzt ein deutliches Signal im Anti-Terror-Kampf. London will die Ausgaben für die Terroabwehr bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent auf 15,1 Milliarden Britische Pfund aufstocken. Ursprünglich sollten 11,7 Milliarden Pfund ausgegeben werden. Zudem teilte das Verteidigungsministerium am Sonntag mit, 138 Kampfjets des Typs F-35 beim US-Hersteller Lockheed Martin zu kaufen.
Blackrock erwartet heftige Börsenreaktion bei weiteren Terroranschlägen
Für den Fall weiterer Terroranschläge in Europa geht der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock von deutlichen Kurseinbrüchen aus. "Sollte es in den kommenden Wochen weitere Angriffe dieser Art geben, dürfte die Börse beim nächsten Mal heftig reagieren", sagte Blackrock-Deutschland-Chef Christian Staub der Welt am Sonntag. Es sei dann damit zu rechnen, dass sich das Konsumverhalten der Bevölkerung verändert. "Die Menschen werden sich zurückziehen, abends eher zu Hause bleiben, weniger in Restaurants und Kinos gehen", sagte Staub.
Merkel begrüßt Engagement der Wirtschaft für Flüchtlinge
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat das Engagement der Wirtschaft bei der Integration von Flüchtlingen begrüßt. Sie sei sehr froh, dass die Wirtschaft von Anfang an die Bereitschaft dazu signalisiert habe, sagte Merkel am Samstag in ihrem wöchentlichen Video-Podcast. Es sei wichtig, dass die Unternehmen Praktika für Flüchtlinge anböten. Gleichzeitig sorgten die Bundesagentur für Arbeit und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) mit Sprachkursen dafür, dass die potenziellen Arbeitnehmer schnell die deutsche Sprache erlernten. "Denn das erwarten die Unternehmen in den meisten Fällen."
De Maiziere fordert Einführung von Kontingenten für Flüchtlinge
Im Streit zwischen CDU und CSU über die Begrenzung der Flüchtlingszahlen setzt Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) auf eine Kontingentlösung. "Ein Kontingent bedeutet automatisch eine Begrenzung der Anzahl von Flüchtlingen", sagte der Minister der Bild am Sonntag.
VW räumt Abgassoftware-Probleme bei weiteren Autos ein
Der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen zieht weitere Kreise. Der deutsche Autohersteller teilte den US-Behörden in dieser Woche mit, dass in 75.000 weiteren in den USA verkauften Dieselmodellen eine Software eingebaut sei, mit der möglicherweise Abgastests manipuliert werden könnten. Ob Volkswagen auch zugab, dass die Software illegal ist, blieb unklar. Zudem legt VW der EPA fristgerecht einen Plan mit Lösungsvorschlägen vor.
Siemens sorgt sich nach den Terroranschlägen um Investitionen
Der Siemens-Konzern sorgt sich nach den Terrorattacken von Paris um die Wirtschaftsentwicklung. Typischerweise wirke sich ein solcher Schock auf das Investitionsverhalten in der Kapital- und Güterindustrie aus, sagte der Siemens-Vorstandsvorsitzende Joe Kaeser zur Süddeutschen Zeitung. "Gerade der Mittelstand wird hier sicherlich vorsichtiger agieren", sagte Kaeser. Die Kunden könnten möglicherweise mit Investitionen abwarten.
RWE findet keine Geldgeber für seine Investitionen
Der Energieversorger RWE sucht vergeblich nach Geldgebern für seine Investitionen. "Wir brauchen Geld für Wachstum. Zur Zeit kriegen wir das nicht", sagte der Vorstandsvorsitzende Peter Terium der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Konzernchef machte dafür die Verunsicherung durch die Politik verantwortlich. "Ein amerikanischer Investor, der heute einen Euro in RWE steckt, hat keine Sicherheit, dass dieses Geld tatsächlich in Wachstum fließt oder die Politik die Rahmenbedingungen so verändert, dass der Euro woanders hingehen muss", sagte Terium.
Rossmann will in Deutschland expandieren - 500 weitere Filialen möglich
Die Drogeriemarktkette Rossmann will in Deutschland stark expandieren. "Das Potenzial ist groß", sagte der Geschäftsführende Gesellschafter Dirk Rossmann der Welt am Sonntag. "Wir können bestimmt noch weitere 500 Laden eröffnen. Denn von einer Sättigung sind wir noch weit entfernt." Die Zahl der Rossmann-Filialen in Deutschland wurde damit auf rund 2.500 ansteigen. Insbesondere in Süddeutschland gebe es noch weiße Flecken, sagte Konzernchef Rossmann, darunter im Großraum Stuttgart oder im Großraum Kaiserslautern. "Gleichzeitig suchen wir in vielen Städten neue Standorte für bestehende Filialen, weil die bisherigen Ladenlokale einfach zu klein geworden sind. "Auch das wird uns zusätzliches Wachstum bringen."
Heidelberger Druck sieht sich bei Jahreszielen auf Kurs
Der Vorstand des Maschinenbauers Heidelberger Druck hat seine Ziele für das Gesamtjahr 2015/2016 (31.3.) bekräftigt und Leerverkäufe als Grund für die massiven Kursverluste nach Veröffentlichung der Quartalszahlen angegeben. "Wir planen, im laufenden Geschäftsjahr nach Steuern positiv zu sein", sagte Finanzvorstand Dirk Kaliebe der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag. "Wir fühlen uns auf dem richtigen Weg, diese Ziele zu erreichen."
Airbnb wird bei Finanzierungsrunde mit 25,5 Mrd Dollar bewertet - Kreise
Der Privatwohnungsvermittler Airbnb hat bei einer neuen Finanzierungsrunde mehr als 100 Millionen US-Dollar eingesammelt. Insgesamt konnte das schnell aufstrebende Unternehmen damit trotz des sich abkühlenden Umfelds die schwindelerregende Bewertung von 25,5 Milliarden Dollar, die bereits im Sommer erzielt wurde, bestätigen, berichten informierte Personen. Mitte des Jahres hatte die Airbnb Inc aus San Francisco 1,5 Milliarden Dollar bei Investoren erlöst.
Ford und GM einigen sich mit UAW auf neue Tarifverträge
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 22, 2015 13:05 ET (18:05 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 01 05 PM EST 11-22-15
-2 of 2- 22 Nov 2015 18:05:00 UTC DJ WOCHENENDÜBERBLICK - 21./22. November 2015 -2-
Die US-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) hat sich nach zähen Verhandlungen mit den beiden Autoherstellern General Motors und Ford auf neue Tarifverträge geeinigt. Damit hat die Gewerkschaft mit allen drei großen US-Automobilbauern über mehrere Jahre laufende Verträge geschlossen. Während die Beschäftigten demnächst höhere Löhne halten, werden Fiat Chrysler, GM und Ford steigende Kosten verbuchen.
Griechische Piraeus Bank kann Kapitallücke nicht alleine stopfen
Griechenlands zweitgrößte Bank Piraeus kann die beim Stresstest der EZB festgestellte Kapitallücke nicht alleine schließen und muss die Hilfe des staatlichen Rettungsfonds in Anspruch nehmen. Bei Privatinvestoren konnten den Angaben der Bank vom Wochenende zufolge 1,34 Milliarden Euro eingesammelt werden. Damit könne die Kapitallücke geschlossen werden, die bei dem Basisszenario des Stresstests aufgezeigt worden sei.
Stromausfall auf der Krim nach Angriff auf Leitungen vom Festland
Nach Sabotageangriffen auf Stromleitungen vom Festland ist auf der gesamten Krim der Strom ausgefallen. Die Behörden der ukrainischen Halbinsel, die im Frühjahr 2014 von Russland annektiert wurde, riefen am Sonntag den Notstand aus, nachdem zwei Strommasten "gesprengt" wurden. Nachdem bereits am Freitag zwei Hochspannungsleitungen beschädigt worden waren, gingen am Sonntag überall auf der Krim die Lichter aus. 1,9 Millionen Menschen waren ohne Strom.
Südostasiatische Staaten gründen Wirtschaftsgemeinschaft
Die Südostasiatische Staatengemeinschaft (Asean) hat ein Abkommen zur Gründung einer Wirtschaftsgemeinschaft geschlossen. Bei ihrem Gipfeltreffen in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur beschlossen die Regierungschef der zehn Mitgliedstaaten am Sonntag die Einführung der Asean Economic Community (AEC) zum Jahresende. Dieser Schritt sei ein "Meilenstein im Integrationsprozess", erklärte die Staatengemeinschaft.
DJG/AFP/kla
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November 22, 2015 13:05 ET (18:05 GMT)
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