DAX
14.06.2013 16:43:34
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WOCHENAUSBLICK: Sorgen um Geldpolitik und Schwellenländer dürften Dax belasten
"Das Zittern ist wohl noch nicht vorbei", schrieb Analystin Claudia Windt von der Landesbank Hassen-Thüringen in einem Kommentar. Die Kapitalanleger prüften derzeit eine Neubewertung des fundamentalen Umfeldes: "Sind es tatsächlich noch die Schwellenländer, von denen die maßgeblichen Wachstumsimpulse ausgehen? Oder sind nun die USA wieder stark genug, um den Platz der globalen Wachstumslokomotive einzunehmen?" Falls ja, so dürfte eine restriktivere Politik der US-Notenbank (Fed) kein Problem darstellen.
KONJUNKTURPROGNOSEN DER FED AM MITTWOCH
Falls die US-Konjunktur aber nicht stark genug sei, drohen Windt zufolge bei Aktien weitere Kursverluste. Für eine Entwarnung sei es noch zu früh, unabhängig davon, wie die Fed sich am Mittwoch positioniere. Dann werden die Notenbanker ihre Zinsentscheidung bekannt geben und Prognosen zur Entwicklung der Zinsen, des Wachstums, der Inflation sowie der Arbeitslosenquote vorlegen.
Marktstratege Andreas Hürkamp von der Commerzbank meinte, dass aus den Schwellenländern alles in allem zunächst weiter eher enttäuschende Nachrichten kommen dürften: "Die deutschen Exporte in die BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China werden wohl noch etwas langsamer zulegen." Dies und die Furcht vor einer Straffung der lockeren US-Geldpolitik könnten verhindern, dass der Dax im Sommer nachhaltig über 8.500 Punkte steigt. Auf der anderen Seite dürften positive Entwicklungen in den USA wie die stetige Erholung am Arbeits- und Häusermarkt die Märkte unterstützen und damit verhindern, dass der deutsche Leitindex im Sommer nachhaltig unter 8.000 Punkte fällt.
LBB: NOCH KEINE STABILISIERUNG ERKENNBAR
Etwas skeptischer äußerten sich die Analysten der Landesbank Berlin (LBB). Eine Stabilisierung in der laufenden Konsolidierung am deutschen Aktienmarkt sei noch nicht zu erkennen: "Zwar gehen wir davon aus, dass die US-Notenbank ihre Anleihekäufe eher weniger als mehr und auch eher später als früher reduzieren wird, die Spekulationen über einen schnelleren Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes werden bei guten US-Konjunkturdaten aber immer wieder hoch kochen."
Insofern dürften die Anleger mit Argusaugen auf die nächsten Konjunktursignale aus den USA schauen. So wird am Montag der Empire State Manufacturing Index veröffentlicht, der die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im Staat New York misst. Am Donnerstag folgt der Philly-Fed-Index. Er gilt als Indikator für die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia. Hinzu kommen im Laufe der Woche noch Daten zu den Baubeginnen, den Baugenehmigungen und dem Verkauf bestehender Häuser.
ZEW-INDEX AM DIENSTAG
Mit Blick auf die Konjunkturnachrichten aus Deutschland steht am Dienstag der viel beachtete ZEW-Index für Juni auf der Agenda. Dieser Indikator misst die Stimmung deutscher Finanzexperten. Zwei Tage später werden Einkaufsmanager-Indizes für die Eurozone und für China veröffentlicht.
Am Freitag dann zieht der große Verfallstag an den Terminbörsen die Aufmerksamkeit auf sich. An diesem "Hexensabbat" genannten Tag laufen Terminkontrakte auf Aktien und Indizes aus. Vom "großen Verfall" sprechen Börsianer dann, wenn der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf den gleichen Tag fällt.
ADIDAS MIT PRESSEKONFERENZ ZUR FUSSBALL-WM
Von Unternehmensseite dürfte es recht ruhig bleiben. Am Dienstag lädt der Sportartikelhersteller Adidas (adidas) zur Pressekonferenz rund um die Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Brasilien. Die Aktien der Deutschen Post (Deutsche Post) und von SAP könnten von den Quartalszahlen des US-Paketdienstes FedEx
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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