20.11.2008 13:48:00

Wilder Streik an Airbus-Standorten Varel und Nordenham

   HAMBURG (AFP)--In den Airbus-Verhandlungen über die Ausgliederung von drei deutschen Werken erhöht die Belegschaft den Druck. Am Donnerstag ließen die Beschäftigten an den niedersächsischen Standorten Varel und Nordenham ihre Arbeit ruhen, wie ein Airbus-Sprecher in Hamburg bestätigte. Ein wilder Streik legte nach Angaben aus Betriebsratskreisen auch das Werk der Airbus-Mutter EADS in Augsburg lahm.

   Die drei Standorte mit insgesamt 6.000 Mitarbeitern sollen nach dem Willen des Managements zum Jahreswechsel in die neue Tochtergesellschaft Premium Aerotec ausgegliedert werden. Der Betriebsrat bewertete die Rahmenbedingungen jedoch am Donnerstag als untragbar.

   Bislang fehlten Zusagen für konkrete Arbeitspakete sowie für Investitionen in die drei Standorte, hieß es aus Betriebsratskreisen. Auf der anderen Seite erwarte die Airbus-Geschäftsführung von der Belegschaft einen Beitrag von 30 Mio EUR - was eine jährliche Einbuße von 5.000 EUR je Mitarbeiter bedeute.

   Zu Zugeständnissen in dieser Größenordnung seien die Beschäftigten nicht bereit, zumal ohne ausreichende Zukunftszusagen. Außerdem gebe es andere Möglichkeiten, um Kosten einzusparen, zum Beispiel durch Prozessoptimierung.

   Der Aufsichtsrat von Airbus Deutschland will den Angaben zufolge bereits in seiner Sitzung am Montag den geplanten Übergang der drei Standorte in die EADS-Tochter Premium Aerotec im Detail festzurren. Der Airbus-Sprecher bestätigte dies am Donnerstag nicht, zeigte sich am aber zuversichtlich, "dass wir in Kürze eine Einigung mit dem Betriebsrat erzielen".

   Mit der Ausgliederung der drei Werke solle der weltweit größte Zulieferer für Strukturbauteile in der Luftfahrt entstehen. Gegen die wilden Streiks in Varel und Nordenham habe Airbus bei den zuständigen Gerichten einstweilige Verfügungen beantragt.

   Der europäische Flugzeugbauer hatte im Zuge seines Sparplans "Power 8" zunächst geplant, die Standorte Varel, Nordenham und Augsburg zu verkaufen. Konkrete Verhandlungen mit dem deutschen Unternehmen MT Aerospace waren jedoch im Frühjahr gescheitert.

   Auch in Frankreich scheiterte vorerst der Versuch, für die Werke Saint-Nazaire-Ville und Méaulte einen Käufer zu finden. Ihre Ausgliederung in die neue EADS-Tochter Aerolia stößt bei der dortigen Belegschaft ebenfalls auf Kritik.

Webseite: http://www.airbus.com

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   November 20, 2008 07:45 ET (12:45 GMT)

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