ATX
15.07.2022 15:15:00
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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX weiterhin mit Kursgewinnen
Damit hat die vier Sitzung andauerende Negativserie in Wien ein vorläufiges Ende genommen. Auch an den wichtigsten europäischen Börsen ging es zum Wochenausklang moderat nach oben. Zudem deuten die Futures auf einen freundlichen Start an den US-Börsen hin.
Aus den USA kamen positive Konjunktursignale: Die Stimmung in den Industrieunternehmen im US-Bundesstaat New York hat sich im Juli überraschend und deutlich verbessert. Der Empire-State-Index stieg zum Vormonat um 12,3 Punkte auf 11,1 Zähler, Analysten hatten im Schnitt mit einem Dämpfer auf minus 2,0 Punkte gerechnet. Auch die US-Einzelhandelsumsätze legten im Juni deutlicher zu als erwartet.
Im weiteren Verlauf stehen noch die Industrieproduktion für Juni sowie das Michigan Sentiment, das Auskunft über die US-Konsumlaune geben wird, zur Veröffentlichung an. "Der heutige vorläufige Wert der Verbraucherumfrage der University of Michigan zu den Inflationserwartungen für Juli wird besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen, da der Fed-Vorsitzende Jerome Powell den vorherigen Wert auf der FOMC-Pressekonferenz im Juni berücksichtigt hat", meinen die Experten der Unicredit im Vorfeld der Datenveröffentlichung.
Unter den Einzeltiteln stehen in Wien voestalpine im Fokus. Der Stahlkonzern hat im ersten Quartal 2022/23 einen Umsatz von 4.647 Mio. Euro erreicht, das Betriebsergebnis (Ebit) wurde mit 691 Mio. Euro beziffert, das Ebitda lag bei 877 Mio. Euro und damit "signifikant über der Markterwartung". Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen ein Ebitda in Höhe von etwa 2 Mrd. Euro- der bisherige Ausblick lag zwischen 1,8 und 2 Mrd. Euro.
"Der Ausblick impliziert, dass die derzeit nur schwer quantifizierbaren Risiken (Konjunkturentwicklung, Lieferkettenstörungen, Nachfrageentwicklung, Rohstoff- und Energiekosten und die Angebotssicherheit von Gas in Europa) bewältigbar bleiben", schreiben die Analysten der Baader Bank in einer ersten Reaktion. Die Aktien der voestalpine legten bisher 1,8 Prozent zu.
Bankaktien fanden keine klare Richtung. Am Donnerstag hatten enttäuschende Zahlen großer US-Banken wie JPMorgan und Morgan Stanley auf die Branchenstimmung gedrückt. Am Freitag setzte sich der Trend teilweise fort: Der Gewinn von Wells Fargo ist um fast fünfzig Prozent eingebrochen. Auch die Citigroup erwirtschaftete deutlich weniger Gewinn, die Zahlen lagen aber insgesamt über den Markterwartungen. In Wien verloren Raiffeisen Bank International 1,2 Prozent. Erste Group fielen um 0,4 Prozent. Addiko Bank legten hingegen um 0,5 Prozent zu.
Bei der BAWAG ging es nach einem freundlichen Analystenkommentar nach oben. Die Deutsche Bank empfiehlt die Papiere in einer Ersteinschätzung mit "Buy". Außerdem wurde die BAWAG in die Liste der Top Picks der europäischen Banken aufgenommen und ersetzt dort die Erste Group. Das Kursziel wurde mit 73 Euro festgesetzt. Die Titel der heimischen Bank konnten sich um 1,4 Prozent auf 38,38 Euro verbessern.
Bei Andritz wurde das Kursziel durch die Deutsche Bank von 63 auf 57 Euro zurückgenommen, die Anlageempfehlung lautet weiterhin "Buy". Die Papiere des Anlagenbauers stiegen 0,8 Prozent auf 40,44 Euro.
kat/mik
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