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19.10.2017 12:39:00
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Wiener-Börse-Chef Boschan: BAWAG-IPO tolle Sache für Wiener Börse
Mit einem Freefloat von rund 2 Mrd. Euro sei das der wohl größten Börsengang an der Wiener Börse. Boschan hofft, dass vom BAWAG-Börsengang auch eine gewisse Sogwirkung auf andere Börsengänge ausgeht. "Die Emissionspipe füllt sich einigermaßen", so Boschan. Es gehe eine Anziehung auf andere potenzielle Emittenten aus.
Für die Aktionäre der fusionierten RHI-Magenta, deren Hauptbörsennotiz in London sein wird, werde sich für die österreichischen Anleger aufgrund der Parallelnotiz an der Wiener Börse nichts ändern.
An die heimische Politik appelliert Boschan, sich grundsätzlich dem Kapitalmarkt zuzuwenden und einen Kapitalmarktplan mit strukturellen Maßnahmen zu entwickeln. "Länder mit entwickelten Kapitalmärkten haben schnelleres Wachstum und erholen sich schneller von Krisen. Das muss auch in Österreich möglich sein", so Boschan.
Weiters spricht sich Boschan für eine verpflichtende Einbettung der Finanzbildung in die Lehrpläne an den Schulen. Dazu bedürfe es auch der staatlichen Unterstützung. Das bringe nicht nur die Befähigung, am Kapitalmarkt teilzunehmen, sondern sei auch der beste Anlegerschutz.
"Bitte öffnet den Markt für kleine und mittelständische Unternehmen", lautet eine weiterer Appell von Boschan an die Politik. Der Dritte Markt an der Wiener Börse sei derzeit den österreichischen Kleinunternehmen leider nicht zugänglich, bedauert der Börsenchef.
"Wir sind ein Markt, der auf die Einbettung in die Europäische Union angewiesen ist", so Boschan. Deshalb sollte alles unterlassen werden, dass Unternehmen bei uns anders behandelt werden, als sie es gewohnt seien.
Mit der Entwicklung des Leitindex ATX ist Boschan sehr zufrieden. In diesem Jahr sei er bereits 30 Prozent gestiegen. Damit sei er im europäischen Vergleich bei weitem der erfolgreichste Index. Gründe dafür seien einerseits ein Aufholprozess, ein beschleunigtes Wirtschaftswachstum in Österreich und die CEE-Komponente, die nicht vergessen werde dürfe. Viele österreichische Unternehmen hätten eine Osteuropa-Komponente. Dort sei das Wachstum doppelt so stark wie in Westeuropa. Um davon zu profitieren, würden Investoren lieber an den etablierten österreichischen Markt gehen als an wenige regulierte CEE-Börsen.
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