VW-Mitarbeiteraktien lassen Anteile von Porsche und Niedersachsen sinken

        WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der Autobauer Volkswagen  hat mehr als zwei Millionen neue Aktien an seine Mitarbeiter ausgegeben. Im Laufe des Monats Juli sei die Zahl der Stammaktien auf 294 Millionen Stück gestiegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Wolfsburg mit. Das waren 2,55 Millionen mehr als einen Monat zuvor. Damit haben die meisten VW-Mitarbeiter ihre am 8. Juli fällig gewordenen Optionen bereits im ersten Monat in Aktien umgewandelt. Insgesamt wurden an jenem Tag Optionen auf mehr als 3,1 Millionen neue VW-Stammaktien fällig. Die Mitarbeiter haben nun aber drei Jahre Zeit, ihre Optionen in Aktien zu tauschen.

    Durch die neuen Aktien sinken auch die Anteile der beiden Großaktionäre Porsche  und Niedersachsen. Der Anteil des Landes sinkt rechnerisch von 20,25 auf nunmehr 20,08 Prozent, der Anteil von Porsche von 30,55 auf 30,29 Prozent. Erst im Juni hatte das Land 500.000 Stammaktien gekauft, um seinen Anteil trotz der neuen Mitarbeiteraktien über der wichtigen Schwelle von 20 Prozent zu halten. Das sichert dem Land ein Veto-Recht in der VW-Hauptversammlung, weil es dort für wichtige Entscheidungen eine Sperrminorität von 20 Prozent gibt. Porsche will seinen Anteil an VW bis 2. September auf mehr als 35 Prozent erhöhen und im Herbst dann die Mehrheit übernehmen.

    VW hatte die Optionen 2006 an seine Mitarbeiter ausgegeben. Für ein Anrecht auf zehn VW-Stammaktien mussten sie damals 2,56 Euro zahlen. Pro Aktie werden nun noch einmal 64 Euro plus Gebühren fällig. Der Preis gilt allerdings nur bis Oktober, danach steigt er zunächst um knapp drei Euro. Bis zum Ende der Annahmefrist im Juli 2011 wird er dann auf 72,73 Euro klettern. Der 2006 bereits fest garantiere Kaufpreis orientierte sich am damaligen Aktienkurs der Papiere. Inzwischen ist die Aktie auf mehr als 200 Euro gestiegen./fj/he