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14.11.2016 15:44:51

UPDATE2/Piloten erklären Tarifgespräche mit Lufthansa für gescheitert

   --Streiks "ab sofort" möglich

   --Lufthansa bringt Schlichtung ins Spiel

   --VC sieht keine Basis für Schlichtung

   (NEU: Weitere Aussagen Vereinigung Cockpit)

   Von Natali Schwab

   FRANKFURT (Dow Jones)--Bei der Lufthansa stehen die Zeichen erneut auf Streik. Die Tarifgespräche zwischen der Vereinigung Cockpit (VC) und der Fluglinie über die Vergütung des Cockpitpersonals sind gescheitert, wie die Pilotengewerkschaft am Montag in Frankfurt erklärte. Damit sei "ab sofort" bei Lufthansa und Lufthansa Cargo mit Arbeitskampfmaßnahmen zu rechnen.

   Genaue Dauer und Umfang würden mit einem Vorlauf von 24 Stunden angekündigt, so die Gewerkschaft. Nicht gestreikt werden soll an den Weihnachtsfeiertagen. Dabei deutete die Gewerkschaft einen langen Atem an. Auf die Frage, ob die Piloten auch bereit wären, eine Woche zu streiken, sagte VC-Präsident Ilja Schulz nur, er wolle zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts ausschließen.

   Die Vereinigung Cockpit habe für einen Zeitraum von fünf Jahren ab 2012 eine Lohnerhöhung von durchschnittlich 3,66 Prozent pro Jahr gefordert, hieß es. Lufthansa habe im Gegenzug für den Zeitraum eine Nullrunde gefordert. Und auch Angebote für 2017 und 2018 von Lohnsteigerungen von 1,2 bzw. 1,3 Prozent seien an Forderungen für eine Gegenfinanzierung geknüpft gewesen, sagte Schulz.

   Seit mittlerweile mehr als fünf Jahren habe es für die Piloten der Lufthansa keine Gehaltsanpassung mehr gegeben, kritisierte er. "Reallohnverzicht ist in Zeiten, in denen ein Unternehmen Gewinne schreibt, nicht akzeptabel", so Schulz.

   Die Lufthansa hatte bereits am Vormittag das Scheitern der Gespräche angedeutet und eine Schlichtung ins Spiel gebracht. Lufthansa habe der Gewerkschaft die Schlichtung der Vergütungstarifverträge und zwei mögliche Schlichter vorgeschlagen, erklärte die Fluglinie über Twitter. Schulz sieht jedoch derzeit keine Basis dafür und warf Lufthansa vor, auf Zeit zu spielen. "Wir wollen nicht in ein monatelanges Schlichtungsverfahren gehen."

   Seit 2012 gibt es bei der Lufthansa eine ganze Reihe offener Tarifverträge. Ein Kern des Tarifstreits zwischen der Lufthansa und den Piloten ist nicht nur das Gehalt, sondern auch die Frage, wann und zu welchen Bedingungen die Piloten in den Vorruhestand wechseln können. Seit Beginn der Tarifauseinandersetzung für die 5.400 Piloten bei Lufthansa Passage, Cargo und Germanwings vor mehr als zwei Jahren hat es bislang 13 Arbeitskämpfe der Piloten gegeben.

   Der Versuch, die offenen Tarifverträge im Paket zu verhandeln, war vor rund 2 Monaten gescheitert. Seitdem werden die Tarifverträge wieder einzeln verhandelt. Erst Mitte Oktober hatten Lufthansa und Vereinigung Cockpit die Gespräche zu den Gehaltstarifverträgen bei Lufthansa und Lufthansa Cargo wieder aufgenommen.

   Kontakt zum Autor: natali.schwab@wsj.com

   DJG/nas/mgo

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   November 14, 2016 09:14 ET (14:14 GMT)

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