26.07.2013 18:26:32

UPDATE: Siemens-Chef Löscher muss seine Abberufung fürchten

   --Aufsichtsrat trifft sich offenbar am Wochenende

   --Thema sind neben Gewinnwarnung auch Personaldiskussionen

   --Löscher will aber bleiben

   (NEU: Löscher-Interview in der Süddeutschen Zeitung)

   Von Ursula Quass und Archibald Preuschat

   Die Tage von Peter Löscher an der Spitze des Siemens-Konzerns könnten gezählt sein. Am Wochenende kommen Aufsichtsräte der Kapitalseite und der Arbeitnehmervertreter in zunächst getrennten Sitzungen zusammen, wie mit dem Vorgang vertraute Personen dem Wall Street Journal Deutschland sagten. Es gehe um die Gewinnwarnung vom Donnerstag, aber "dabei wird es natürlich auch Personaldiskussionen geben", sagte eine Person.

   Das manager magazin bringt bereits einen möglichen Nachfolger Löschers ins Spiel. Demnach soll Industrievorstand Siegfried Russwurm neuer Vorstandsvorsitzender von Siemens werden. Ein Siemens-Sprecher wollte dazu auf Anfrage keine Stellung nehmen. "Wir kommentieren keine Spekulationen", sagte er.

   Insbesondere Vorstandschef Peter Löscher steht wegen der verfehlten Ziele, der immer neuen Sonderbelastungen und der strategischen Fehlentscheidung seit Längerem in der Kritik. Bei der Hauptversammlung hatten führende Fondsmanager aber nicht nur Löscher selbst, sondern auch dem Führungsteam um den Manager Fehler vorgeworfen. Unter anderem kritisierten sie die schwachen Margen und eine ganze Reihe negativer Überraschungen, wie anhaltende Einmalbelastungen als Folge von Projektverzögerungen.

   Löscher selbst gibt sich aber noch nicht geschlagen. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte der Manager, ihm blase der Wind zwar ins Gesicht, aber aufgeben sei nicht seine Art. "Ich habe einen Vertrag bis 2017, und gerade jetzt ist der Kapitän bei Siemens mehr gefragt denn je", sagte er der Zeitung. Auf die Frage, ob er den Aufsichtsrat noch hinter sich habe, wich Löscher aber aus: "In den kommenden Tagen werden wir in Ruhe alles besprechen", sagte er lediglich.

   Am Donnerstag hatte der DAX-Konzern Anleger mit der Warnung geschockt, sein Profitabilitätsziel für 2014 nicht erreichen zu können. Eigentlich wollte Siemens mit Einsparungen von rund 6,3 Milliarden Euro die Marge von zuletzt 9,5 Prozent auf mindestens 12 Prozent hochschrauben. Dazu sieht sich Siemens wegen "überwiegend geringerer Markterwartungen" aber nicht mehr in der Lage.

   Es war das sechste Mal seit Beginn seiner Amtszeit im Jahr 2007, dass Löscher die Geschäftsaussichten falsch eingeschätzt hat. Erst im vergangenen Quartal hatte der Siemens-Chef das Gewinnziel für das laufende Jahr eindampfen müssen. Statt bis zu 5 Milliarden Euro Gewinn hält der Konzern seitdem eher nur 4,5 Milliarden Euro für realistisch.

   Kontakt zum Autor: ursula.quass@dowjones.com und archibald.preuschat@dowjones.com

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   July 26, 2013 11:56 ET (15:56 GMT)

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