28.01.2016 23:30:50

UPDATE/MÄRKTE USA/Steigende Ölpreise beflügeln die Wall Street

-1 of 2- 28 Jan 2016 21:59:00 UTC  DJ UPDATE/MÄRKTE USA/Steigende Ölpreise beflügeln die Wall Street

   (NEU: Mit Anleihe-Tabelle)

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Ein deutlicher Anstieg der Ölpreise hat am Donnerstag auch an der Wall Street für steigende Aktienkurse gesorgt. Dazu kamen eine ganze Reihe von überzeugenden Quartalszahlen, unter anderem von Facebook und Under Armour. Der Handel gestaltete sich allerdings recht volatil, erst im späten Verlauf konnten die Indizes ihre Gewinne stabilisieren. "Die hohe Volatilität zeigt, dass es derzeit eine ganze Reihe von wichtigen Faktoren gibt, die für jeden Investoren eine andere Bedeutung haben", so Investment-Stratege Dan Farley von U.S. Bank Wealth Management.

   Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,8 Prozent auf 16.070 Punkte. Der S&P-500 legte um 0,6 Prozent zu auf 1.893 Punkte und der Nasdaq-Composite verzeichnete einen Aufschlag von 0,9 Prozent auf 4.507 Punkte. Umgesetzt wurden an der NYSE dabei 1,09 (Mittwoch: 1,12) Milliarden Aktien. Auf die 2.104 (1.188) Kursgewinner kamen 1.047 (1.933) -verlierer, 62 (92) Titel schlossen unverändert.

Ölpreise legen mit Hoffnungen auf Senkung der Fördermenge zu Klar nach oben ging es mit den Ölpreisen, die zum US-Settlement auf den höchsten Stand seit drei Wochen stiegen. Allerdings konnten zwischenzeitliche noch stärkere Aufschläge nicht verteidigt werden. US-Leichtöl der Sorte WTI legte um 2,9 Prozent auf 33,22 Dollar zu, nach einem Tageshoch von knapp unter 35 Dollar. Ein Barrel der europäischen Referenzsorte Brent stieg um 2,4 Prozent auf 33,89 Dollar. Vor allem die Hoffnung auf Förderkürzungen trieb die Preise an. Russland hat sich nach den Worten von Energieminister Alexander Nowak zu einem Treffen mit der Opec bereit erklärt, um über eine "mögliche Koordination" bei der Ölförderung zu sprechen. Auch Saudi-Arabien sei bereit, mit anderen Ölförderländern zusammenzuarbeiten, um den Ölmarkt zu stabilisieren, sagte ein Opec-Vertreter.

   "Der Fall der Ölpreise in der vergangenen Woche unter die Marke von 30 Dollar hat die Chance erhöht, dass das Unmögliche doch möglich wird", so Ole Hansen, Rohstoff-Stratege bei der Saxo Bank. "Saudi-Arabien und Russland haben mit immer größerem Entsetzen auf die weiter fallenden Ölpreise geschaut", ergänzte der Teilnehmer.

Aussagen der US-Notenbank verlieren ihren Schrecken Die Ausführungen der US-Notenbank vom Vorabend verloren indes etwas an Schrecken. Die Fed hatte zwar wie erwartet den Leitzins bestätigt und zugleich Besorgnis über die Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten und die flaue Weltkonjunktur geäußert. Sie schloss allerdings eine weitere Zinserhöhung im März nicht aus. Doch halten Beobachter die Wahrscheinlichkeit eines solchen Schritts für eher gering, was an der Börse positiv zur Kenntnis genommen wurde. An den Märkten wird eine Märzzinserhöhung nun mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent eingepreist, vor der Entscheidung der Fed am Mittwoch hatte diese noch bei 34 Prozent gelegen.

   "Es gibt kein klares Signal für die nächste Sitzung, die Geldpolitik weiter zu straffen oder eine Pause einzulegen. Ohne eine Verbesserung der heimischen Wirtschaftsdaten und eine erkennbare Beruhigung an den globalen Finanzmärkten dürfte sich der Offenmarktausschuss mit einer Zinserhöhung im März schwertun", hieß es bei den Analysten von Daiwa Capital Markets. "Es gibt zwei Faktoren, die den Markt aktuell bewegen: Die Fed und der Ölpreis", so Marktanalyst Craig Erlam von Oanda.

Schwache Daten untermauern Hoffnung auf taubenhafte Fed Die Spekulationen über die US-Geldpolitik bzw. eine Verschiebung der nächsten Leitzinsanhebung erhielten durch enttäuschende US-Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter zusätzliche Nahrung. Die Daten verfehlten die Markterwartungen deutlich. Auch ohne den hochvolatilen Transportsektor ergebe sich noch immer ein Minus, hieß es im Handel. "Die Daten enttäuschten im Dezember auf ganzer Linie", sagte eine Marktbeobachterin. Dagegen sind die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe kräftig gesunken, was aber im Großen und Ganzen so erwartet worden war.

   Der Dollar neigte weiterhin zur Schwäche. Teilnehmer betonten die taubenhaften Elemente der Fed-Aussagen vom Vortag zur kurzfristigen US-Geldpolitik und verwiesen zudem auf die schwachen Auftragseingänge. Der Markt warte nun mit Spannung auf die erste Veröffentlichung der BIP-Daten für das vierte Quartal aus den USA am Freitag, ergänzte ein Händler. Der Euro notierte im späten US-Handel bei 1,0942 Dollar und damit in der Nähe seines Tageshochs. Am Vorabend lag die Gemeinschaftswährung noch unter der Marke von 1,09 Dollar.

   Am Goldmarkt hatten die Preise bereits am Vorabend auf die Fed mit Aufschlägen reagiert. Der Preis für die Feinunze war auf den höchsten Stand seit Anfang November gestiegen. Nun kamen die Notierungen wieder etwas zurück. Zum US-Settlement kostete die Feinunze 1.116 Dollar, ein Minus von 0,1 Prozent. "Nach den deutlichen Gewinnen der vergangenen Tage hatte ich heute eigentlich mit einem noch größeren Abschlag gerechnet", sagte Analyst Colin Cieszynski von CMC Markets.

   Am US-Rentenmarkt zogen die Notierungen mit den schwachen Auftragseingängen nach einem volatilen Handel schließlich etwas an. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen fiel um 2 Basispunkte auf 1,98 Prozent.

Geschäftsberichte mit Licht und Schatten Die Facebook-Aktie schoss um 15,5 Prozent in die Höhe und verzeichnete damit das kräftigste Plus seit zwei Jahren. Das soziale Netzwerk verdiente im vierten Quartal erstmals über 1 Milliarde Dollar und überzeugte mit seinem Geschäftsbericht. Von einer Erleichterungsrally sprach Canaccord-Analyst Camilo Lyon mit Blick auf die Aktie des Sportartikelherstellers Under Armour. "Im Vorfeld der Zahlen gab es eine Menge Unsicherheiten und Befürchtungen aufgrund des warmen Wetters", sagte der Marktteilnehmer. Die deutlichen Steigerungen bei Umsatz und Gewinn im vierten Quartal sorgten nun für Erleichterung bei den Investoren. Under Armour legten um 22,6 Prozent zu.

   Texas Instruments gewannen 0,9 Prozent, obwohl sich der Chiphersteller für das laufende Quartal eher pessimistisch gegeben hatte. Im Schlussquartal des vergangenen Jahres hat das Unternehmen aber trotz eines leichten Umsatzrückgangs den Gewinn gesteigert. Beim Halbleiterhersteller QUALCOMM brach der Gewinn im ersten Quartal um 24 Prozent ein. Auch der Ausblick auf das laufende zweite Quartal enttäuschte. Die Aktie fiel um 8,3 Prozent. Um 12,5 Prozent stürzten eBay ab, nachdem der Online-Marktplatz im Schlussquartal 2015 zwar mit Umsatz und Ergebnis genau die Prognosen der Analysten getroffen hat, aber bereits den vierten Umsatzrückgang in Folge vermeldete. Überdies gab das Unternehmen einen enttäuschenden Ausblick.

   Mit Enttäuschung wurde der Ausblick von Juniper Networks aufgenommen, obwohl das Unternehmen im Dezember-Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt ist und dabei überraschend gut abgeschnitten hat. Der Kurs brach um 15,4 Prozent ein. Paypal gewannen nach der Vorlage überraschend guter Geschäftszahlen 8,4 Prozent. SanDisk hat zwar aufgrund von Sondereinflüssen einen Gewinnrückgang verzeichnet, dabei aber immer noch die Erwartungen übertroffen. Die Aktien rückten um 4,7 Prozent vor.

   Abbott Labs rauschten um 9,3 Prozent in die Tiefe. Der Pharmakonzern hat mit einem Gewinneinbruch im vierten Quartal und einem trüben Ausblick auf das neue Jahr enttäuscht. Der chinesische Internetriese Alibaba hat im vierten Quartal mehr aktive Käufer registriert und Gewinn ebenso wie Umsatz deutlicher gesteigert als am Markt erwartet. Marktbeobachter warnten allerdings davor, der Onlinehändler könne sich dem Abschwung in China nicht auf Dauer entziehen. Die Aktie verlor 3,8 Prozent.

   Caterpillar verbesserten sich um 4,7 Prozent. Der Baumaschinenkonzern hat im vierten Quartal unter der Kaufzurückhaltung wichtiger Kunden aus dem Bergbau sowie Restrukturierungskosten gelitten und ist in die Verlustzone gerutscht. Doch der Gewinnausblick liegt für 2016 mit bereinigt 4 Dollar je Aktie über der Schätzung der Analysten von 3,48 Dollar.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.069,64 0,79 125,18 S&P-500 1.893,36 0,55 10,41 Nasdaq-Comp. 4.506,68 0,86 38,51 Nasdaq-100 4.186,06 1,39 57,20

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1% 2-year 99 28/32 up 1/32 0,821 -2 Bp 1 1/8% 3-year 100 9/32 up 3/32 1,031 -3 Bp 1 3/4% 5-year 99 28/32 up 5/32 1,399 -2,4 Bp 2 1/8% 7-year 102 20/32 up 5/32 1,723 -2,9 Bp 2 1/4% 10-year 102 12/32 up 6/32 1,984 -1,9 Bp 3% 30-year 104 8/32 up 3/32 2,789 -1,7 Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.19 Uhr Mi, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0942 0,64% 1,0873 1,0868 EUR/JPY 130,03 0,81% 128,99 129,10 EUR/CHF 1,1093 0,33% 1,1057 1,1058 GBP/EUR 1,3122 0,04% 1,3116 1,3124 USD/JPY 118,84 0,18% 118,63 118,79 GBP/USD 1,4356 0,67% 1,4261 1,4263

ROHOEL zuletzt Vortag +/- % +/- USD WTI/Nymex 33,76 32,30 4,52 1,46 Brent/ICE 34,44 33,89 4,05 1,34

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD Gold (Spot) 1.114,49 1.124,20 -0,9% -9,72 (MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

   January 28, 2016 16:59 ET (21:59 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 59 PM EST 01-28-16

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Silber (Spot) 14,25 14,47 -1,5% -0,22 Platin (Spot) 865,00 881,50 -1,9% -16,50 Kupfer-Future 2,05 2,06 -0,7% -0,01 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/ros

   (END) Dow Jones Newswires

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