21.09.2015 23:08:00
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UPDATE/MÄRKTE USA/Erholung von Fed-Schrecken - Clinton belastet Biotechs
(Wiederholung)
(NEU: Treasury-Tabelle)
NEW YORK (Dow Jones)--Nach dem Schrecken, den ihnen die US-Notenbank in der vergangenen Woche mit ihren eher pessimistischen Konjunkturprognosen eingejagt hatte, haben die Anleger an der Wall Street am Montag wieder zu Aktien gegriffen. "Falkenhafte" Töne eines US-Notenbankvertreters schienen die Kauflust zeitweise sogar zu befeuern - ungewöhnlich, wenn man bedenkt, dass der Markt sich vor dem Ende der ultralockeren Geldpolitk der Federal Reserve fürchtet.
Nun aber machte der Gouverneur der Fed-Filiale von Atlanta klar, dass eine Zinserhöhung noch im laufenden Jahr keineswegs vom Tisch ist. Sie sei sogar sehr wahrscheinlich, sagte Dennis Lockhart, der innerhalb der Fed keineswegs dem Falkenlager zugerechnet wird, sondern eher als gemäßigt gilt.
Beobachter schrieben die untypische Reaktion der Anleger der allgemeinen Nervosität zu. Nachdem die Federal Reserve vergangene Woche die Chance auf eine Zinserhöhung ungenutzt habe verstreichen lassen, hätten Unsicherheit und Volatilität zugenommen, merkte Peter Cardillo von Rockwell Global Capital an.
Der Dow-Jones-Index gewann 0,8 Prozent auf 16.510 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,5 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite zeigte sich kaum verändert. Für das schlechtere Abschneiden des Nasdaq-Composite machten Beobachter Hilary Clinton verantwortlich, die mit einem Tweet Biotechnologie- und Pharma-Aktien auf Talfahrt schickte. Die ehemalige US-Außenministerin, die 2016 für das Präsidentenamt kandidieren will, teilte über den Kurznachrichtendienst Twitter mit, sie werde einen Plan zur Bekämpfung von Preistreiberei bei Medikamenten vorlegen. Clinton bezog sich auf einen Artikel in der New York Times, laut dem die Ausbreitung eines lebensgefährlichen Parasiten droht. Grund dafür sei, dass der Preis für das zu seiner Bekämpfung nötige Medikament von 13,50 Dollar je Tablette auf 750 Dollar erhöht worden sei. Der Nasdaq-Biotechnology-Index sank um 4,4 Prozent. Innerhalb des Dow-Jones-Index fielen Pfizer und Merck mit Verlusten von 1,3 und 2,2 Prozent auf. An der Nasdaq büßten Amgen 2,3 Prozent ein und Gilead 2,5 Prozent. Beobachter bezeichneten die Abgaben als überzogen, aber eben auch symptomatisch für die derzeit herrschende Nervosität.
Das Umsatzvolumen an der NYSE war mit 822 Millionen (Freitag: 2,54 Milliarden) gehandelten Aktien recht lebhaft. Das ungewöhnlich hohe Volumen vom Freitag war dem Verfallstermin geschuldet. Auf 1.887 Kursgewinner kamen 1.284 -verlierer, während 77 Titel unverändert schlossen.
Schlechte Nachrichten vom US-Immobilienmarkt spielten an der Börse keine Rolle. Die Verkäufe bestehender Häuser gingen zwar im August unerwartet deutlich zurück, doch gelten die Daten als zweitrangig. Möglicherweise hätten die zuletzt wieder gestiegenen Häuserpreise viele potenzielle Käufer abgeschreckt, vermutete der Verband der Immobilienmakler NAR.
Zentrales Thema an den US-Finanzmärkten war ohnehin die anstehende Zinswende in den USA. Der "taubenhafte" Tenor des Begleitkommentars zum Zinsentscheid vom vergangenen Donnerstag hatte viele Beobachter überrascht und vereinzelt Vermutungen befeuert, die erste Zinserhöhung seit über neun Jahren könnte vielleicht sogar in das kommende Jahr hinein verschoben werden. Am Devisenmarkt war der Euro daraufhin über 1,14 Dollar gestiegen. Mit der Erkenntnis, dass sich die Fed vielleicht doch nicht so viel Zeit lässt, kam die Gemeinschaftswährung in den vergangenen Tagen wieder zurück. Von seinem Tageshoch bei 1,1330 Dollar fiel der Euro im späten US-Handel am Montag auf 1,1195 Dollar.
Der festere Dollar drückte wiederum den Goldpreis. Die Feinunze ermäßigte sich um 0,4 Prozent bzw 5 Dollar auf 1.132,80 Dollar.
Der Ölpreis, der normalerweise ebenfalls unter einer Dollar-Aufwertung leidet, erholte sich dank sinkender Produktionskapazitäten von den heftigen Verlusten, die er am Freitag verbucht hatte. Zum Wochenschluss hatte Baker Hughes von einer abermals gesunkenen Zahl aktiver Bohrlöcher in den USA berichtet. Das Barrel WTI verteuerte sich um 4,5 Prozent bzw 2,00 Dollar auf 46,68 Dollar. Die europäische Sorte Brent stieg um 3,1 Prozent bzw 1,45 Dollar auf 48,92 Dollar.
Die am Aktienmarkt zurückkehrende Zuversicht belastete derweil den US-Rentenmarkt, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg um 7 Basispunkte auf 2,21 Prozent.
An der Börse schossen Atmel um 12,7 Prozent in die Höhe. Dialog Semiconductor hatte den Kauf des US-Technologiekonzerns angekündigt. Mit Denbury hat ein weiterer Ölförderkonzern entschieden, vorerst keine Dividende mehr an seine Aktionäre zu zahlen. Das US-Unternehmen will so inmitten des Ölpreisverfalls seine Barmittel schonen. Allerdings bringt das Unternehmen Aktienrückkäufe ins Spiel, sollten Barmittel nicht benötigt werden. Die Aktien zogen um 1,4 Prozent an. Eine Kaufempfehlung von Stifel Nicolaus verhalf PayPal zu einem Plus von 4 Prozent.
Weatherford brachen um fast 17 Prozent ein, nachdem das Unternehmen eine Kapitalerhöhung im Volumen von 1 Milliarde US-Dollar angekündigt hatte. Beobachter vermuteten, dass der Ölfeldausrüster sich Geld beschafft, um zugreifen zu können, wenn Baker Hughes und Halliburton sich im Zuge ihres Zusammenschlusses von einigen Geschäftsbereichen trennen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.510,19 0,77 125,61 S&P-500 1.966,97 0,46 8,94 Nasdaq-Comp. 4.828,95 0,04 1,73 Nasdaq-100 4.336,13 0,28 12,27Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-year 99 27/32 dn 2/32 0,714% +3,7BP 1% 3-year 99 30/32 dn 4/32 1,019% +4,3BP 1 3/8% 5-year 99 14/32 dn 8/32 1,495% +5,6BP 1 7/8% 7-year 99 27/32 dn 13/32 1,897% +6,4BP 2 1/8% 10-year 98 4/32 dn 23/32 2,212% +8,2BP 2 1/2% 30-year 97 4/32 dn 1 25/32 3,021% +9,2BP
DEVISEN zuletzt +/- % Mo. 8.46 Uhr Fr, 17.14 Uhr EUR/USD 1,1195 -0,88% 1,1294 1,1370 EUR/JPY 134,90 -0,47% 135,54 136,33 EUR/CHF 1,0873 -0,55% 1,0933 1,0930 USD/JPY 120,50 0,39% 120,03 119,90 GBP/USD 1,5507 -0,25% 1,5546 1,5582 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
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September 21, 2015 16:37 ET (20:37 GMT)
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Amgen Inc. | 282,70 | 2,58% | |
Gilead Sciences Inc. | 86,62 | 1,26% | |
Halliburton Co. | 30,67 | 0,08% | |
Lennar Corp. | 161,68 | 0,99% | |
Merck Co. | 95,10 | 0,00% | |
Pfizer Inc. | 24,55 | 2,85% | |
Weatherford International Limited | 82,14 | 6,10% |