10.07.2008 19:06:00

UPDATE: Lloyds TSB wird Gespräche mit Postbank/Dresdner abbrechen

(NEU: Weitere Details, Hintergrund) Von Ragnhild Kjetland Dow Jones NEWSWIRES LONDON (Dow Jones)--Das britische Finanzinstitut Lloyds TSB Group plc wird sich offenbar aus den Gesprächen mit der Deutschen Postbank AG und der Allianz-Tochter Dresdner Bank zurückziehen. Dies sagte eine informierte Person am Donnerstag. Keines der beiden möglichen Übernahmeziele entspreche den internen Kriterien von Lloyds über eine "signifikante Wertschaffung".

Lloyds TSB wurde als eine der Banken genannt, die in der Lage sind, bei den gegenwärtigen Marktbedingungen Zukäufe zu tätigen. Aber obwohl die Kapitalposition von Lloyds stärker sei als bei den meisten anderen Banken, könnte das Institut eine Übernahme in der Größe nicht in bar bezahlen, sagten Analysten.

Lloyds TSB hatte wiederholt gesagt, dass man sich nach möglichen Übernahmekandidaten umschaut. Die in Deutschland zum Verkauf stehenden Großbanken sollen nach Aussage von Beobachtern dabei auch bei Lloyds auf Interesse gestoßen sein. Das Magazin "Der Spiegel" hatte Ende Juni geschrieben, Lloyds TSB verhandele über einen Kauf der Dresdner Bank. Dabei sollen die Briten bereits ein unverbindliches Kaufangebot abgegeben haben.

LLoyds-CEO Eric Daniels sagte vor einigen Wochen, die Marktturbulenzen hätten "die Farbe der Rose etwas abblättern lassen". Er fügte an: "Nur weil der Schuh billig ist, heißt das noch nicht, dass er auch passt."

Während der Kreditkrise musste Lloyds TSB im Vergleich zu den britischen Wettbewerbern auf Kreditengagements relativ wenig abschreiben. Dies führen die Beobachter auf die vorsichtige Strategie des Unternehmens zurück. Analysten reagierten auf das Interesse der Briten an den deutschen Übernahmekandidaten zum Teil ungläubig. Eine "deutsche Lösung" schaffe größere Synergien und werde auch von der Politik gefördert.

Auch die Spekulationen, Lloyds TSB könnte für eine Übernahme der Dresdner Bank ihr eigenes Versicherungsgeschäft an die Allianz SE tauschen, werden kritisch beurteilt. Das widerspreche der Strategie von Lloyds, die eine Erhöhung der Allfinanz-Einnahmen vorsieht, so ein Beobachter.

Neben der Dresdner Bank wurde Lloyds auch als Interessent für die Postbank genannt. Die Postbank, an der die Deutsche Post noch 50% plus einer Aktie hält, hat derzeit eine Marktkapitalisierung von über 8 Mrd EUR. Analysten sehen das Preisziel für die Dresdner Bank, ohne die Investmentbank Dresdner Kleinwort, bei 7 Mrd EUR.

Informierte Personen sagten Dow Jones Newswires, dass sich die Commerzbank in fortgeführten Gesprächen mit der Dresdner Bank über einen Zusammenschluss befindet. Die Deutsche Bank, die zwar im Allgemeinen Interesse für die Postbank bekundet haben soll, hat neben der französischen Crédit Mutuel laut Finanzkreisen ein Gebot für das Privatkundengeschäft der Citibank abgegeben.

Webseiten: http://www.lloydstsb.com http://www.allianz.com http://www.dresdner-bank.de http://www.deutsche-bank.de http://www.creditmutual.com

- Von Ragnhild Kjetland, Dow Jones Newswires, (Ulrike Dauer in Frankfurt hat zu unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/cbr/kla (END) Dow Jones Newswires

July 10, 2008 13:03 ET (17:03 GMT)

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