10.11.2015 18:52:46

UPDATE/Gabriel: Man darf VW nicht in Bausch und Bogen verdammen

   --Gabriel stellt sich vor VW und gesamte deutsche Autobranche

   --Beschäftigte dürften nicht für Fehler Weniger bezahlen

   --BMW-Chef Krüger: bei uns wird nicht manipuliert

   (NEU: BMW-Chef Krüger zu Diesel und Manipulationen, Gabriel und Krüger zu E-Autos)

   Von Christian Grimm

   BERLIN (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat die deutsche Autoindustrie und speziell Volkswagen nach dem Abgasskandal in Schutz genommen. "Man darf nicht ein solches Unternehmen in Bausch und Bogen für von gestern erklären", sagte Gabriel mit Blick auf VW bei einer Veranstaltung von BMW in Berlin.

   Der Vizekanzler stellte sich aber auch ausdrücklich vor die gesamte Branche. "Es gibt keinen Grund, einen Generalverdacht über alle deutschen Automobilhersteller zu verbreiten", erklärte Gabriel. Dasselbe gelte für die Diesel-Technologie, die Deutschland brauche, "um die Klimaziele zu erreichen".

   BMW-Chef Harald Krüger verteidigte ebenfalls den Antrieb mit Selbstzündung. "Die Diesel-Technologe ist fundamental für die Erreichung der CO2-Ziele", sagte Krüger. In die Motoren habe die Automobilindustrie hierzulande Milliarden investiert. Der BMW-Vorstandsboss schloss Manipulationen bei Abgaswerten und Verbrauch für sein Unternehmen aus. "Bei BMW wird nicht manipuliert", legte sich Krüger fest. Die US-Umweltbehörde habe die Münchner wegen der Abgaswerte nicht einmal kontaktiert.

   Gabriel lobte VW dafür, dass der Konzern die Manipulationen um Verbrauch und CO2-Austsoß selbst eingeräumt hat. "Ich finde es nicht in Ordnung, dass das, was das Unternehmen selber tut, ihm auch noch zum Vorwurf gemacht wird", meinte der SPD-Chef. Die 600.000 Beschäftigten des Wolfsburger Konzerns haben es aus seiner Sicht nicht verdient, für die Fehler Weniger gerade zu stehen.

   Der Wirtschaftsminister räumte bei seiner Rede ein, dass Deutschland vom Ziel von einer Million Elektro-Autos im Jahr 2020 Lichtjahre entfernt ist. "Mit den bisherigen Instrumenten werden wir eine Million Fahrzeuge nicht erreichen", sagte er. Er forderte daher steuerliche Anreize für E-Mobile, einen Ausbau des Netzes von Ladestationen und rief im selben Atemzug Bund, Länder und Kommunen auf, künftig für die Flotten der öffentlichen Hand massiv Autos mit Batterieantrieb zu kaufen.

   Der BMW-Chef nimmt die neue Konkurrenz aus dem Silicon Valley nach eigenen Worten sehr ernst, blieb aber zuversichtlich, den Wettbewerb bestehen zu können. "Das Google-Auto zeichnet sich nicht durch Freude am Fahren aus", ist sich Krüger sicher.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

   DJG/chg/reg

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   November 10, 2015 12:22 ET (17:22 GMT)

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