07.10.2015 23:37:51
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UPDATE/Dt. Bank schreibt in 3Q 6,2 Mrd EUR Verlust - Aktie bricht ein
--Milliardenwertberichtigungen drücken Ergebnis der Deutschen Bank
--Dividende wird gekürzt oder gar gestrichen
--Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten summieren sich auf 5 Milliarden Euro
--Aktie bricht nachbörslich ein
Von Madeleine Nissen und Ralf Zerback
FRANKFURT (Dow Jones)--Schlechte Nachrichten für die Aktionäre der Deutschen Bank: Die Frankfurter schreiben im dritten Quartal einen Verlust vor Steuern von 6,0 Milliarden Euro und nach Steuern von 6,2 Milliarden Euro. Die Dividende wird gekürzt oder im schlimmsten Fall ganz gestrichen. Hintergrund ist eine Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts im Investmentbanking und im Privatkundengeschäft von rund 5,8 Milliarden Euro. Höhere regulatorische Kapitalanforderungen auf die Bewertung dieser Bereiche machen der Bank zu schaffen. Zudem muss das Finanzhaus mit Blick auf den Verkauf der Postbank die Erwartungen deutlich senken.
Der Rückzug aus China kommt der Bank teuer zu stehen. Sie muss eine Wertminderung auf den Buchwert der Beteiligung von 19,99 Prozent an der Hua Via Bank in Höhe von 600 Millionen Euro vornehmen. Diese Wertminderung ist notwendig, da die Bank ihre chinesische Beteiligung nicht mehr als strategisch betrachtet.
Nicht zuletzt belasten wieder einmal Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten die Bilanz. Zu den Rückstellungen in Höhe von 3,8 Milliarden Euro kommen noch einmal 1,2 Milliarden Euro hinzu. Ein Großteil ist voraussichtlich steuerlich nicht absetzbar.
Der Aktienmarkt reagierte auf die Hiobsbotschaften schockiert. Nach Börsenschluss verlor die Aktie sieben Prozent.
Ein Trostpflaster: Die Wertminderung des Geschäfts- oder Firmenwerts sowie der Hua Xia-Beteiligung werden keinen signifikanten Einfluss auf die regulatorischen Kapitalquoten der Deutschen Bank haben. Die Deutsche Bank erwartet derzeit zum Ende des dritten Quartals eine harte Kernkapitalquote (CET1) von rund 11 Prozent.
Für die ersten neun Monate erwartet die Bank einen Verlust vor Steuern von rund 3,3 Milliarden Euro und einen Verlust nach Steuern von 4,8 Milliarden Euro. Ohne Berücksichtigung der Wertanpassung des Geschäfts- oder Firmenwerts und immaterieller Vermögenswerte läge der Verlust vor Steuern im dritten Quartal bei 200 Millionen Euro und der Verlust nach Steuern bei 400 Millionen Euro, insbesondere aufgrund der Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten und der Hua Xia Wertminderung. Auf derselben Basis erwartet die Deutsche Bank in den ersten neun Monaten 2015 einen Gewinn vor Steuern von rund 2,5 Milliarden Euro und einen Gewinn nach Steuern von rund 900 Millionen Euro.
Die endgültigen Zahlen werden in den kommenden Wochen ermittelt und im Bericht zum Ergebnis des dritten Quartals veröffentlicht, zusammen mit Details zur Umsetzung der Strategie 2020. Dies ist für den 29. Oktober 2015 vorgesehen.
Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com
DJG/mln/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 07, 2015 17:07 ET (21:07 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 05 07 PM EDT 10-07-15
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