04.09.2017 18:17:44
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UPDATE/Bundeskartellamt ermittelt erneut gegen Stahlunternehmen
--Razzien bei Salzgitter und Arcelormittel
--Thyssenkrupp nicht durchsucht
(NEU: Stellungnahme Arcelormittal)
Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Stahlindustrie in Deutschland ist erneut ins Visier der Wettbewerbshüter geraten. Das Bundeskartellamt hat am 22., 23. und 24. August 2017 Durchsuchungen im Bereich Flachstahl bei insgesamt sieben Unternehmen sowie drei Privatwohnungen durchgeführt, teilte ein Sprecher der Behörde mit und bestätigte damit einen Bericht der Rheinischen Post. Es bestehe der Verdacht auf kartellrechtswidrige Vereinbarungen zwischen den Unternehmen. Namen nannte der Sprecher nicht, Salzgitter und ArcelorMittal erklärten jedoch, dass bei ihnen Durchsuchungen durchgeführt wurden.
Eine Durchsuchung bedeute ausdrücklich nicht, dass sich die betroffenen Unternehmen, Verbände und Personen tatsächlich eines Kartellrechtsverstoßes schuldig gemacht haben, so der Sprecher des Bundeskartellamts. Bis zum Abschluss des Verfahrens gelte die Unschuldsvermutung.
Ein Sprecher der Salzgitter AG bestätigte Dow Jones Newswires, dass am 22. August 2017 bei mehreren Gesellschaften des Salzgitter-Konzerns Durchsuchungen des Bundeskartellamts wegen des Verdachts kartellrechtswidrigen Verhaltens stattgefunden haben. Salzgitter habe alle gewünschten Unterlagen zur Verfügung gestellt. Weitere Angaben machte der Sprecher nicht, weil es sich um ein schwebendes Verfahren handele.
Auch Arcelormittal erklärte, dass es Ende August Hausdurchsuchungen bei dem Unternehmen in Deutschland gegeben habe. "Wir haben klare Compliance-Regeln und arbeiten vollumfänglich mit den Behörden zusammen", sagte ein Sprecher des in Luxemburg ansässigen Konzerns.
thyssenkrupp wurde nicht durchsucht, wie ein Konzernsprecher sagte. Man nehme die Vorgänge aber sehr ernst. "Das Bundeskartellamt ermittelt seit Herbst 2015 gegen diverse Unternehmen und Wirtschaftsverbände der deutschen Stahlindustrie", sagte er. "Im Verdacht stehen insbesondere Absprachen bei der Festlegung von Zuschlägen bei Edelstahlprodukten bzw. legierten Stählen." Auch Thyssenkrupp Steel Europe sei über das vorläufige Ergebnis dieser Untersuchung informiert worden. In diesem Zusammenhang habe das Bundeskartellamt Thyssenkrupp zudem mitgeteilt, dass es seine Ermittlungen auf weitere Stahlprodukte ausgeweitet hat. "Auch hier gibt es Berührungspunkte zur Arbeit der Wirtschaftsverbände. Wir nehmen die Vorgänge sehr ernst und unterstützen die Ermittlungen der Behörde, können aufgrund der laufenden Verfahren derzeit jedoch keine weiteren Angaben machen", sagte der Sprecher.
Derzeit laufen gleich mehrere Verfahren des Bundeskartellamts im Bereich Stahl. Seit Ende November 2015 nimmt die Behörde den Bereich Edelstahlproduktion und -vertrieb unter die Lupe. Im Juni 2016 gab es eine Durchsuchungsmaßnahme im Bereich des Einkaufs von Stahl durch die Automobil- und Automobilzulieferindustrie bei insgesamt sechs Unternehmen. Schließlich wurden im Juni dieses Jahres Untersuchungen bei drei Unternehmen aus der Schmiedebranche durchgeführt. Dabei ging es um die Herstellung von geschmiedeten Antriebs- und Getriebeteilen zur Belieferung von Automobilherstellern.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/mgo/kla
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September 04, 2017 11:46 ET (15:46 GMT)
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