Gefährliche Mission |
12.05.2021 23:14:00
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Unvermeidliche Gefahren und Todesfälle: Tesla-CEO Musk über SpaceX-Mars-Mission
• Starship-Testflug erstmals geglückt
• Warnung vor tödlichen Gefahren
Elon Musk will Menschheit mit SpaceX auf den Mars schicken
Elon Musk ist ein Verfechter der Idee, die Menschheit langfristig auf den Mars überzusiedeln. "Man möchte morgens aufwachen und denken, dass die Zukunft großartig sein wird - und genau darum geht es bei einer raumfahrenden Zivilisation", zitiert sein Raumfahrtunternehmen SpaceX ihn auf der Kozernwebsite. "Es geht darum, an die Zukunft zu glauben und zu denken, dass die Zukunft besser sein wird als die Vergangenheit. Und ich kann mir nichts Aufregenderes vorstellen, als da rauszugehen und unter den Sternen zu sein." Mit einer endlichen Verfügbarkeit von Rohstoffen auf der Erde und dem fortschreitenden Klimawandel glaubt der Unternehmer, dass der Mars als zweite Heimat der Menschheit entscheidend für deren langfristiges Überleben ist.
Nicht nur ist der rote Planet mit einer durchschnittlichen Entfernung von 225 Millionen Kilometern einer der nächsten Planeten der Erde, er ist auch etwa halb so weit von der Sonne entfernt wie unser derzeitiger Heimatplanet, schreibt das Unternehmen. Damit verfügt der Mars über Sonnenlicht. In der Atmosphäre des Planeten soll außerdem vor allem Kohlenstoffdioxid vorhanden sein, was den Anbau von Pflanzen ermöglichen könne. Auch die Schwerkraft, die etwa 38 Prozent der Erdanziehung entsprechen soll, könne man sich als Marsbewohner zunutze machen, so SpaceX auf seinem Internetauftritt weiter. Im Gegensatz zur Erde dauert ein Tag auf dem Mars etwa 24 Stunden und 37 Minuten, wodurch eine starke Umgewöhnung der Menschheit an den einen Tagesrhythmus entfalle.
Erfolgreicher Starship-Testflug - ohne Explosion
Mit der Starship-Rakete, laut Unternehmensangaben die "leistungsstärkste Trägerrakete der Welt", sollen mehr als 100 Tonnen schwere Güter in die Erdumlaufbahn befördert werden können. Die Kombination aus dem Raumschiff und dem "Super-Heavy-Booster" soll ein wiederverwendbares Transportsystem zwischen der Erde und dem Mars etablieren. Eine Aufladung des Weltraumtransportmittels könne sowohl auf der Erde als auch auf dem Mars erfolgen.
Erst vor wenigen Tagen wurde der insgesamt fünfte Test der Rakete abgeschlossen. Im Gegensatz zu den ersten vier Versuchen explodierte der Prototyp beim Start nicht, sondern erhob sich mehr als 10 Kilometer in die Höhe, drehte sich, und landete nach einer Flugzeit von sechs Minuten wieder auf dem Boden, so die Deutsche Welle. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter teilte das Unternehmen ein Video des geglückten Tests.
Live feed of Starship SN15 flight test → https://t.co/Hs5C53qBxb https://t.co/chZjdVAute
- SpaceX (@SpaceX) May 5, 2021
"Starship-Landung nominal!", schrieb auch Elon Musk selbst, der sich auf seinem Twitter-Profil selbst zum "Imperator des Mars" ernannte.
Vergleich mit gefährlicher Antarktis-Expedition
Doch auch wenn das Unternehmen den Mars als Wohnraum lobt und mit der Transportverbindung zwischen rotem und blauem Planet wirbt, so kann dennoch nicht von einer komfortablen Reiseerfahrung die Rede sein, wie CNN Business berichtet. In einem Interview mit XPrize-Gründer Peter Diamandis gab Musk nun zu, dass eine Übersiedlung in den Weltraum nicht mit einer angenehmen Reise zu vergleichen sei. So soll Musk die Mars-Mission mit der Antarktis-Expedition des Polarforschers Ernest Shackleton zwischen 1914 und 1917 verglichen haben, für die damals in einer Zeitungsanzeige geworben wurde. Shackleton suchte mittels der Annonce eine Mannschaft für die erste Expedition in die Antarktis - und machte keinen Hehl aus der Gefahr, der sich Interessierte aussetzten. "Männer gesucht für gefährliche Reise, geringer Lohn, bittere Kälte, lange Monate völliger Dunkelheit, ständige Gefahr, sichere Rückkehr zweifelhaft, Ehre und Anerkennung im Erfolgsfall", zitiert CNN Business die Werbung - auch wenn deren Echtheit bis heute nicht bewiesen ist.
Auch Raumfahrtsektor weiterhin riskant
Unabhängig davon, ob Shackleton die Anzeige in dieser Form schaltete oder nicht - die Mission war weit von einer entspannenden Schiffsfahrt entfernt und forderte drei Todesopfer. Und so seien auch Weltraum-Missionen nach wie vor gefährlich, wie CNN weiter schreibt. Demnach starben 1967 drei Astronauten bei einem Bodentest der Apollo 1-Mission der NASA, nachdem die Kapsel des Raumschiffs Feuer fing. Bei den Challenger- und Columbia-Katastrophen 1986 und 2003 kamen insgesamt 14 weitere Astronauten ums Leben. Ähnlich verhalte es sich auch mit Musks SpaceX-Mission auf den Mars, wie der Tesla-CEO bereits im vergangenen Jahr zugab. "Es ist nichts für schwache Nerven", so der Unternehmer laut CNN. "Die Chancen stehen gut, dass man sterben wird, und es wird hart werden... Es sollte besser ziemlich glorreich sein, wenn es funktioniert." Im Interview mit Diamandis bestätigte der Visionär die Gefahr des Unterfangens nun erneut: "Es ist ungemütlich. Es ist eine lange Reise, man kommt vielleicht nicht lebend zurück". Dabei gehe nicht nur vom Start der Rakete eine Gefahr aus. Überreisende werden auf dem Mars luftdichte Aufenthaltsbereiche benötigen, um sich vor der giftigen Luft und der tödlichen Strahlung zu schützen, die auf der Oberfläche des Planeten herrscht, so CNN weiter.
"Nuke Mars": Drastische Anpassungen notwendig
Damit der Mars auch tatsächlich für Menschen bewohnbar ist, müsse laut CNN noch einiges getan werden. So könnten Gase in die Atmosphäre des Planeten geleitet werden, wodurch diese dichter und vor allem wärmer werden könnte. Musk selbst erklärte in der Vergangenheit, dass dieser Prozess durch den Abwurf von Atombomben auf die Oberfläche des Planeten initiiert werden könnte. Im SpaceX-Onlineshop werden passend dazu T-Shirts mit der Aufschrift "Nuke Mars" verkauft. Als problematisch könnte sich auch die geringe Wassermenge auf dem Planeten erweisen. Dennoch zeigt sich Musk optimistisch, dass sein Unternehmen den Planeten bald bereisen kann. Im Dezember erklärte der Unternehmer beim Axel Springer Award, dass Menschen bereits 2026 auf dem roten Planeten landen könnten. "Wenn wir Glück haben, vielleicht in vier Jahren", zitiert CNBC Musk. "Wir wollen in zwei Jahren ein unbemanntes Fahrzeug dorthin schicken."
Redaktion finanzen.at
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