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02.08.2019 16:02:58

Uniper sieht keine Gefahr durch US-Gesetz gegen Nord Stream 2

BERLIN (Dow Jones)--Der Energiekonzern Uniper sieht sich von dem geplanten US-Sanktionsgesetz wegen der Gaspipeline Nord Stream 2 nicht unmittelbar bedroht. Das Unternehmen sei an dem deutsch-russischen Projekt "ausschließlich als Finanzierungspartner beteiligt", erklärte Sprecher Georg Oppermann gegenüber Dow Jones Newswires. Der US-Gesetzentwurf beinhalte eine Bestimmung, wonach bereits vor Erlass des Gesetzes geschlossene Finanzierungsverträge ausdrücklich von möglichen Sanktionen ausgenommen seien. Nach dieser Auslegung wäre die aus einer Eon-Abspaltung hervorgegangene Uniper nicht von der Sanktion betroffen.

Der Auswärtige Ausschuss im US-Senat hatte das umstrittene Gesetz bereits am Mittwoch beschlossen. Ziel ist es, Nord Stream 2 zu stoppen. Zahlreiche Abgeordnete und insbesondere Präsident Donald Trump befürchten, dass das Gas-Projekt Europas Abhängigkeit von Russland erhöhe. Außerdem wollen die USA selbst Flüssiggas in die EU einführen. Das Sanktionsgesetz muss noch von beiden Kammern des US-Kongresses verabschiedet und von Trump unterzeichnet werden.

Uniper beobachte die Entwicklung in den USA "sehr intensiv" und "mit einiger Sorge", so Oppermann. "Solange nicht feststeht, ob Sanktionen kommen und wie diese konkret ausgestaltet sind, wollen wir auch nicht über mögliche Sanktionen spekulieren."

Nord-Stream-2-Partner bekräftigen Interesse am Gasprojekt

Bei Nord Stream 2 im schweizerischen Zug werden die Gesetzesvorschläge gerade evaluiert. Sprecher Steffen Ebert erinnerte an die wirtschaftliche Bedeutung des Projekts: Westeuropäische Energiekonzerne aus Österreich, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden seien mit jeweils fast 1 Milliarde Euro beteiligt. Unter Führung der russischen Gazprom sind darunter neben Uniper auch die BASF-Tochter Wintershall, das Wiener Öl- und Gasunternehmen OMV, die Royal Dutch Shell und die französische Engie. "Mehr als 1.000 Firmen aus 25 Ländern arbeiten an der Umsetzung des Projekts", so Ebert.

Laut einer Dow-Jones-Umfrage unter den anderen Projektpartner bekräftigten diese trotz der Sanktionsdrohungen, an Nord Stream 2 festzuhalten. "Wir sehen dies als ein wirtschaftliches Projekt, welches wichtig für die Versorgungssicherheit und für die Wettbewerbsfähigkeit von Europa wichtig ist", erklärte OMV.

Wintershall Dea teilte mit, man spekuliere nicht über mögliche Sanktionen oder deren potenzielle Auswirkungen. Ein Shell-Sprecher erklärte, das Unternehmen prüfe nun "die neuen und ergänzten Passagen" in dem Gesetzentwurf. Engie reagierte bislang nicht auf die Anfrage.

Kontakt zur Autorin: petra.sorge@wsj.com

DJG/pso/smh

(END) Dow Jones Newswires

August 02, 2019 10:03 ET (14:03 GMT)

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