Inflationsspitze erreicht |
16.08.2022 22:58:00
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Tesla-CEO Elon Musk: Rezession wird mild verlaufen und etwa 18 Monate andauern
• Stellenabbau bei Tesla
• Höhepunkt der Inflation bereits erreicht?
Musk: Rezession ist "eigentlich eine gute Sache"
Bereits Ende Mai sagte Tesla-Chef Elon Musk via Twitter eine Rezession voraus. Auf die Frage eines Nutzers des Kurznachrichtendienstes, ob die US-amerikanische Wirtschaft ins Stocken geraten werde, antwortete der Unternehmer, dass er fest damit rechne. "Ja, aber das ist eigentlich eine gute Sache", so Musk. "Es hat zu lange Geld auf Narren geregnet. Einige Konkurse müssen passieren."
Yes, but this is actually a good thing. It has been raining money on fools for too long. Some bankruptcies need to happen.
- Elon Musk (@elonmusk) May 27, 2022
Also, all the Covid stay-at-home stuff has tricked people into thinking that you don’t actually need to work hard. Rude awakening inbound!
Ein weiterer Twitter-User fragte anschließend, wie lange die vom Tesla-Chef prophezeite Rezession denn ungefähr dauern werde - und auch darauf hatte er eine Antwort: "Nach den Erfahrungen der Vergangenheit etwa 12 bis 18 Monate. Unternehmen, die von Natur aus einen negativen Cashflow aufweisen (d. h. Wertvernichter), müssen sterben, damit sie keine Ressourcen mehr verbrauchen."
Based on past experience, about 12 to 18 months. Companies that are inherently negative cash flow (ie value destroyers) need to die, so that they stop consuming resources.
- Elon Musk (@elonmusk) May 27, 2022
Musk kündigt Stellenabbau bei Tesla an
Bereits im Juni bestätigte Musk seine wirtschaftliche Prognose erneut und ließ auf Worte Taten folgen. In einer internen Mail des E-Autobauers schrieb der Entrepreneur, er habe ein "super schlechtes Gefühl" was die wirtschaftliche Entwicklung der USA angeht, wie die Nachrichtenagentur "Reuters" berichtete. Aus diesem Grund wolle er bei Tesla nicht nur einen Einstellungsstopp verhängen, sondern auch 10 Prozent der Belegschaft entlassen. Auch nutzte Musk die Gelegenheit, um sich erneut gegen Remote-Arbeit zu positionieren. So berichtete "Bloomberg", dass der Chef des E-Auto-Imperiums seine Mitarbeiter dazu anhält, mindestens 40 Stunden je Woche in den Tesla-Büros zu arbeiten.
Inflationsspitze erreicht
Auf der Tesla-Aktionärsversammlung Anfang August, die sowohl in Präsenz als auch online stattfand, gab der CEO weitere Details zu seiner Einschätzung der wirtschaftlichen Lage in den USA preis. So sei der Höhepunkt der Inflation bereits überschritten, wie sich an der Preisentwicklung von Materialien zeige, die Tesla für den Bau seiner Autos benötige. "Wir erhalten einen guten Einblick in die Preisentwicklung, denn wenn man Millionen von Autos herstellt, muss man Rohstoffe viele Monate im Voraus kaufen, bevor sie benötigt werden", so Musk auf der Bühne in der Tesla-Zentrale in Austin. "CNBC" zufolge drücken die Belastungsfaktoren Ukraine-Krieg und COVID-Lockdowns in China, die die Wirtschaft abbremsen, auch bei Tesla auf die Stimmung. So kam die Produktion in Teslas Fabrik in Shanghai durch pandemiebedingte Beschränkungen ins Stocken, wodurch es der Niederlassung an Personal mangelte und Lieferprobleme und Teileknappheit weiter zunahmen.
Cybertruck wird teurer
Direkte Folgen habe die Inflation jedoch für Fans des Cybertrucks. Der E-Pickup im futuristischen Design wurde erstmals 2019 angekündigt und damals noch zu einem Preis von 39.900 US-Dollar vorgestellt. Dieser Preis sei nun aber nicht mehr haltbar. Auch an den Spezifikationen des umstrittenen E-Autos habe man schrauben müssen. "Ich denke, es gibt keine Möglichkeit, die Inflation, die wir erlebt haben, vorherzusehen", verteidigte sich Musk. "Aber was ich sagen kann, ist, dass der Cybertruck ein großartiges Produkt sein wird. Es wird eine verdammt gute Maschine sein."
Milde Rezession voraus
Auch wenn der Höhepunkt der Inflation dem Tesla-Chef zufolge bereits erreicht wurde, sei ein Rückgang der Konjunktur kaum zu vermeiden. "Wir werden eine Rezession haben", so Musk gegenüber den Aktionären. Etwas Entwarnung gab der Unternehmer dann aber doch: "Ich denke, es wird eine relativ milde Rezession sein." Die Dauer der wirtschaftlichen Flaute schätzte er auf "18 Monate oder so etwas in der Art". "Wir haben in den USA keine fundamentalen Kapitalfehlallokationen wie in der Vergangenheit, etwa in der Zeit vor 2008, als wir primäre Wohneinheiten doppelt so schnell wie die Haushaltsbildung bauten [...] und viele Unternehmen übermäßig verschuldet waren". Im Gegensatz dazu sei die Verschuldung der US-Unternehmen derzeit relativ gering.
Tesla will weiter investieren
Auch äußerte sich Musk zu zukünftigen Investitionen des E-Autobauers. So habe Tesla im Vergleich zu anderen Unternehmen wenig Eigenkapital für Übernahmen genutzt. Zwar passiere dies recht selten, wenn man jedoch ein Unternehmen findet, an dessen Akquisition man interessiert ist, werde man die Übernahme auch vorantreiben. "Wir sind an Unternehmen interessiert, die sehr gut im Bereich der Fertigungsautomatisierungssoftware und der Fertigungstechnologie im allgemeinen sind", so Musk weiter. Generell wolle man aber mehr investieren: "Wir geben das Geld für Investitionen sowie Forschung und Entwicklung so schnell wie möglich aus, ohne es zu verschwenden, das ist also kein Hindernis. Wenn wir versuchen würden, es noch schneller auszugeben, würden wir nur Geld verschwenden, also kurbeln wir die Investitionen sowie Forschung und Entwicklung an, je nachdem, wie unser zukünftiger Cashflow aussieht."
Aktienrückkauf prinzipiell möglich
Auch sei ein Aktienrückkaufprogramm durchaus im Bereich des Möglichen, man wolle sich aufgrund der unklaren Lage derzeit aber nicht darauf festlegen. "Wir wollen sicherstellen, dass wir genügend Kapital haben und dass der zukünftige Cashflow sehr solide aussieht und die Welt relativ stabil ist, und dann denke ich, dass ein Rückkauf sicher eine Option ist", erklärte er.
Darüber hinaus erklärte Musk erneut, dass man an dem Ziel, bis 2030 insgesamt 20 Millionen Autos im Jahr zu produzieren, weiter festhalten wolle. Um diesen Meilenstein zu erreichen, benötige der Autohersteller etwa zwölf Fabriken, die jährlich jeweils eineinhalb bis zwei Millionen Fahrzeuge produzieren. Im Laufe des Jahres will man außerdem einen Standort für eine weitere Fabrik ankündigen, die dabei helfen soll, dieses Ziel zu erreichen.
Redaktion finanzen.at
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