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'Geldofen' Grünheide 23.06.2022 22:10:00

Tesla-Aktie gibt nach: Tesla-Chef Musk bezeichnet Werke in Austin und Grünheide als "Geldverbrennungsöfen"

Tesla-Aktie gibt nach: Tesla-Chef Musk bezeichnet Werke in Austin und Grünheide als "Geldverbrennungsöfen"

Musk bezeichnete die Fabriken in einem am Mittwoch veröffentlichten Video-Interview als "gigantische Geldverbrennungsöfen". In dem bereits im vergangenen Monat geführten Gespräch mit dem Fanclub Tesla Owners of Silicon Valley bezeichnete Musk die letzten zwei Jahre mit Blick auf die hartnäckigen Lieferkettenprobleme in der Autoindustrie als "absoluten Albtraum". Der Tesla-Chef warnte außerdem: "Wir haben es noch nicht hinter uns".

Für Tesla gehe es darum, so Musk, den Betrieb am Laufen zu halten, damit die Beschäftigten weiter bezahlt werden und der Konzern nicht in die Insolvenz gerate. Während hohe Anlaufkosten und Verluste bei neuen Fabriken wie Grünheide und Austin in der Startphase beim Hochfahren der Produktion relativ normal sind, stand Tesla auch mit seinem Werk in Schanghai vor Herausforderungen. "Die Covid-Shutdowns in China waren gelinde gesagt sehr, sehr schwierig", erklärte Musk. Das Interview wurde bereits am 31. Mai geführt, der Teil mit den jüngsten Aussagen aber jetzt erst im Internet ausgestrahlt.

Musk hatte jüngst wiederholt vor einem wirtschaftlichen Abschwung gewarnt und Job-Kürzungen bei Tesla angekündigt. Der Elektroautobauer werde in den kommenden Monaten 3 bis 3,5 Prozent seiner Stellen streichen, stellte Musk am Dienstag nach widersprüchlichen Berichten klar. Bei den Angestellten solle dabei etwa jeder zehnte Job wegfallen, die Zahl der Fabrikarbeiter werde dagegen auf lange Sicht wachsen. Zu Jahresbeginn hatte Tesla knapp 100 000 Beschäftigte. Tesla habe zum Teil zu schnell Angestellten-Arbeitsplätze aufgebaut, sagte Musk per Videoschalte bei der Konferenz Qatar Economic Forum.

Brandenburgs Wirtschaftsminister Steinbach: Tesla-Verluste nicht überraschend

Für Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach sind die Äußerungen von Tesla-Chef Elon Musk zu Verlusten der Elektroautofabriken in Grünheide bei Berlin und Texas nicht überraschend. "Die steigenden Preise und Lieferkettenprobleme, aber auch höhere Ausgaben im Energiebereich müssen zwangsläufig bei jedem Unternehmen zu höheren Kosten führen", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir leben in angespannten Zeiten." Insofern überrasche Musks Aussage nicht.

Der Milliardär hatte die Standorte in einem am Mittwoch veröffentlichten Video-Interview als "gigantische Geldverbrennungsöfen" bezeichnet. In dem Gespräch mit einem Tesla-Fanclub nannte er die beiden vergangenen Jahre mit Blick auf die Lieferkettenprobleme einen "absoluten Alptraum". Der Tesla-Chef warnte: "Wir haben es noch nicht hinter uns".

Jetzt gehe es darum, den Betrieb am Laufen zu halten, damit die Beschäftigten weiter bezahlt würden und der Konzern nicht in die Insolvenz gerate. Während hohe Anlaufkosten und Verluste bei neuen Fabriken wie Grünheide und Austin in Texas in der Startphase relativ normal sind, stand Tesla auch mit seinem Werk in Shanghai vor Herausforderungen. "Die Covid-Shutdowns in China waren gelinde gesagt sehr, sehr schwierig", sagte Musk.

Das Interview wurde am 31. Mai geführt, der Teil mit den jüngsten Aussagen aber jetzt erst im Internet ausgestrahlt.

Musk hatte wiederholt vor einem wirtschaftlichen Abschwung gewarnt und Jobkürzungen bei Tesla angekündigt. Der Elektroautobauer werde in den kommenden Monaten 3 bis 3,5 Prozent seiner Stellen streichen, stellte Musk am Dienstag nach widersprüchlichen Berichten klar. Bei den Angestellten solle etwa jeder zehnte Job wegfallen. Die Zahl der Fabrikarbeiter werde dagegen auf lange Sicht wachsen. Zu Jahresbeginn hatte Tesla knapp 100 000 Beschäftigte.

In Grünheide will Tesla in einer ersten Ausbauphase rund 500 000 Fahrzeuge im Jahr vom Band rollen lassen und rund 12 000 Mitarbeiter beschäftigen. Die Produktion wird erst allmählich hochgefahren.

Tesla-Autos mit Kameras auf Polizei-Gelände? - Irritationen um Verbot

Ein zunächst ausgesprochenes Verbot für Autos der Marke Tesla wegen ihrer vielen Kameras auf bestimmten Grundstücken der Berliner Polizei hat für Aufsehen und Irritationen gesorgt.

Am Mittwoch schickte die Polizei ein internes Rundschreiben des LKA-Bereichs Sicherheit herum, in dem das "Verbot" für die Bereiche des Polizeipräsidiums und des Landeskriminalamtes (LKA) angeordnet wurde. Die Polizei befürchtete ein Sicherheits- und Datenschutzproblem, weil die Fahrzeug-Kameras der Teslas ständig ihre Umgebung filmen. Darüber hatte die Zeitung "B.Z." berichtet, die Polizei bestätigte das Schreiben.

Am Donnerstag ruderte die Polizei zurück - Pressesprecher Thilo Cablitz erklärte, zwar plane man gerade eine Regelung für alle Grundstücke, bei der es um Autos mit Kameras und Computersystemen gehe. Das Rundschreiben mit der Überschrift "Verbot" sei aber nur "im Vorgriff" verschickt worden und aktuell noch nicht wirksam, sondern diene "lediglich der Sensibilisierung". Derzeit gebe es noch kein generelles Einfahrverbot für bestimmte Fahrzeuge.

Allerdings gelte weiterhin ein grundsätzliches Verbot von Ton- und Bildaufnahmen in allen Sicherheitsbereichen der Polizei. Für die Einhaltung sei jeder selbst verantwortlich, das gelte auch bei Auto-Kameras. Dadurch könnten Polizisten, Polizeifahrzeuge, die Sicherung von Polizeigeländen oder auch anderen Menschen auf dem Gelände aufgezeichnet werden.

Die Videos werden auf Servern am europäischen Tesla-Firmensitz in den Niederlanden "dauerhaft gespeichert", so die Polizei. Wie Filmaufnahmen weiterverarbeitet werden, sei nicht geklärt. Tesla entscheide, ob Daten herausgegeben werden könnten.

Laut Rundschreiben fiel der Polizei das Problem im Januar 2022 auf, Grund war ein Bericht im Fernsehsender ZDF. Das Magazin "Frontal" hatte im August 2021 in einem längeren Beitrag dargestellt, was Tesla-Autos alles filmen und speichern - und welche Daten herausgegeben werden können.

Demnach hatte etwa die Berliner Amtsanwaltschaft Filme von Tesla erhalten, die Unfälle zeigten. Aber sie bekam auch Filmaufnahmen einer Autobahnfahrt, bei der es zu keinem Unfall kam, die Filme aber trotzdem auf den Servern gespeichert und abrufbar waren.

Moderne Autos haben mehrere Kameras, um etwa beim Einparken zu helfen. In Teslas zeigen acht Kameras eine 360-Grad-Rundumüberwachung der Umgebung des Wagens. Die Systeme dienen zum einen der Fahrerassistenz und dem halbautonomen Fahren. Sie fungieren aber auch als sogenannte Dashcams, die permanent filmen, um etwa nach Unfällen den Ablauf nachvollziehen zu können.

Außerdem bietet Tesla seit 2019 einen "Wächtermodus" an, den die Besitzer bewusst einschalten müssen, damit er aktiv ist. Auch bei einem parkenden Wagen erfassen die Kameras dann ständig die Umgebung und zeichnen die Aktivitäten auf, sobald ein Annäherungsalarm ausgelöst wird. Der Modus soll vor Vandalismus und Diebstahl schützen oder zumindest potenzielle Täter abschrecken.

Datenschützer vertreten die Auffassung, dass der "Wächtermodus" gegen europäisches Recht verstößt. So kam im Oktober 2020 das "Netzwerk Datenschutzexpertise" in einem Gutachten zu dem Ergebnis, dass Fahrzeuge von Tesla "auf europäischen Straßen nicht zugelassen werden" dürften. Die für Tesla zuständige Behörde in den Niederlanden ist bislang nicht gegen den "Wächtermodus" vorgegangen.

Auch andere Bundesländer befassen sich mit dem Problem. Aus Brandenburg hieß es, das Thema sei bekannt. "Die Prüfungen zum zukünftigen, und im Übrigen fahrzeugtypunabhängigen, Umgang mit derlei in Kraftfahrzeugen verbauten Systemen dauern im Polizeipräsidium an."

Die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) betonte: "Es ist gut, dass ein solch fehlerhaftes Schreiben umgehend korrigiert wird. Die heutigen technischen Möglichkeiten sind sehr weitreichend und machen es notwendig, Sicherheitsmaßnahmen auf Liegenschaften stets zu optimieren."

Im US-Handel an der NASDAQ verlor die Tesla-Aktie 0,43 Prozent auf 705,21 US-Dollar.

SAN FRANCISCO / BERLIN (dpa-AFX)

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