Talanx: Draghi verschreibt den Märkten die falsche Medizin

Von Madeleine Nissen FRANKFURT (Dow Jones)--Die Versicherungsgruppe Talanx hält die weitere Lockerung der Geldpolitik im Euroraum für den falschen Weg. Die Europäische Zentralbank (EZB) verzerre damit den Markt für Bank- und Staatsanleihen, weil sie die Märkte leerkaufe, sagte Finanzvorstand Immo Querner. Die Medizin, die EZB-Präsident Mario Draghi den Märkten verschreibt, ist nach Einschätzung von Querner die falsche. "Die EZB bekämpft Deflationsgeister, denn von einer Kaufzurückhaltung ist weit und breit nichts zu sehen", sagte der Finanzvorstand. Die Zentralbank müsse schnellstmöglich wieder geldpolitische Normalität herstellen, sagte er.

   Mit der Kritik ist Talanx nicht allein. Auch Banken kritisieren die Entscheidung der EZB, den Einlagenzins von minus 0,2 auf minus 0,3 Prozent zu senken sowie das Anleihekaufprogramm (von unverändert 60 Milliarden Euro im Monat) um ein halbes Jahr zu verlängern und so das gesamte Kaufvolumen auszuweiten. Diese Schritte seien "unnötig" und aus Sicht der öffentlichen Banken sogar gefährlich. Durch eine noch expansivere Geldpolitik steige das ohnehin schon erhöhte Risiko von Preisverzerrungen an den Geld- und Kapitalmärkten, warnten die Banken.

   Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com

   DJG/mln/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   December 03, 2015 11:33 ET (16:33 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 33 AM EST 12-03-15