Experte besorgt |
05.11.2024 19:57:00
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Super Micro-Aktie mit Verlusten - Delisting bleibt jedoch im Raum
• Analyst sieht Delisting-Bedrohung
• Bilanzpräsentation mit hohen Erwartungen
Super Micro gehört zu den Profiteuren das KI-Hypes. Anders als KI-Riese NVIDIA hat der Hersteller von Computern für Rechnenzentren aber in diesem Jahr an der Börse auch deutlich Gegenwind erfahren.
Shortattacke und Buchhalterprobleme
Schuld daran war unter anderem der Angriff des Shortsellers Hindenburg. Der Leerverkäufer hatte im Sommer in einem ausführlichen Bericht mehrere Vorwürfe gegen das Unternehmen erhoben und Anleger damit zunehmend skeptisch werden lassen. Im Rahmen des Berichts ging es unter anderem um Bilanzmanipulation, schlechte Produktqualität und die Umgehung von Exportverboten. Besonders belastend wirkten sich aber Spekulationen um buchhalterische Probleme aus: Im Laufe dieser Untersuchung hätten sich zahlreiche Warnsignale in der Buchhaltung des Unternehmens sowie undurchsichtige Geschäftsbeziehungen zu nahestehenden Unternehmen gezeigt, schrieb Hindenburg im August. Zudem habe sich am Geschäftsgebaren des Super Micro-Konzerns, der bereits 2018 zeitweise wegen fehlender Finanzberichte von der NASDAQ ausgeschlossen wurde und sogar von der US-Börsenaufsicht SEC mit einer Millionenstrafe bedacht worden war, weil Einnahmen unrechtmäßig verbucht und Ausgaben unterschlagen wurden, wenig geändert.
Dass Super Micro seinen Jahresbericht verschieben musste, kam bei Anlegern ebenfalls schlecht an - auch wenn sich das Unternehmen beeilte zu betonen, dass keine Änderungen bei den Ergebnissen für das Geschäftsjahr 2024 sowie das vierte Fiskalquartal 2024 vorgenommen wurden. Eine mögliche Untersuchung durch das US-Justizministerium wegen möglicher Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften kam erschwerend hinzu.
Die nächste Hiobsbotschaft traf Super Micro dann vor wenigen Tagen - und erneut steht die Buchhaltung des Unternehmens im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: Die Prüfungsgesellschaft Ernst & Young (E&Y) habe ihr Mandat niedergelegt, teilte das Unternehmen in einem Schreiben an die US-Börsenaufsicht SEC mit. Als Grund habe E&Y Zweifel an der Integrität und den ethischen Werten des Unternehmens genannt.
Analyst sieht Börsenlisting in Gefahr
Und nun könnten für Super Micro im schlimmsten Fall sogar die Tage an der US-Börse gezählt sein. "Es scheint wohl ein harter Kampf für SMCI zu sein, zu diesem Zeitpunkt an der Börse gelistet zu bleiben", zitiert "Investors Business Daily" aus einer Kundenmitteilung von Matt Bryson, Analyst bei Wedbush Securities.
"Wir haben gemischte Rückmeldungen darüber erhalten, ob Bedenken hinsichtlich der verspäteten Einreichung von SMCI und/oder der gemeldeten Untersuchung des Justizministeriums die Entscheidungen der Kunden beeinflussen könnten", sagte Bryson. "Aber insgesamt sind wir angesichts der oben genannten Punkte vorsichtiger, was die Fähigkeit von SMCI angeht, die Erwartungen für das erste Geschäftsquartal zu erfüllen/übertreffen oder einen Konsens für das zweite Geschäftsquartal zu erzielen."
Am Abend wird Super Micro seine Bilanz vorlegen. Ob die Geschäfte noch rund laufen, obwohl die letzten Monate von starken Gegenwindfaktoren geprägt waren, dürfte dann zu sehen sein. Die Erwartungen an den Serverspezialisten sind hoch: Durchschnittlich gehen Experten von einem Gewinn je Aktie von 0,733 US -Dollar aus - damit würde Super Micro im Vorjahresvergleich einen Gewinnsprung um 144 Prozent erzielen. Der Umsatz soll Analysten zufolge sogar um 204 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres liegen.
Noch scheinen Anleger mit Hoffnung auf die anstehende Bilanzvorlage zu blicken: Die Super Micro-Aktie fällt an der NASDAQ um 4,82 Prozent auf 24,10 US-Dollar. Redaktion finanzen.at
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