Wachstumstempo sinkt |
22.08.2024 22:04:00
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Snowflake-Aktie gibt kräftig nach: Enttäuschender Ausblick kann über Gewinnsprung nicht hinwegtäuschen
• Langsameres Wachstum zeichnet sich ab
• Analyst: Ausblick womöglich zu konservativ
Das US-Unternehmen Snowflake bietet eine Software an, die Unternehmen die Analyse ihrer Daten ermöglicht. Kunden zahlen dabei nur für die Leistungen, die sie tatsächlich effektiv nutzen. Die Kosten erhöhen sich somit, wenn ein Kunde die Plattformservices in stärkerem Umfang in Anspruch nimmt. Im vergangenen Quartal haben das die Kunden des Cloud-Spezialisten offenbar getan. Denn der Umsatz von Snowflake steig im zweiten Quartal des Fiskaljahres 2025 um 29 Prozent auf 868 Millionen US-Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch nach Handelsschluss an den US-Börsen mitteilte. Damit wurden die Erwartungen der Experten geschlagen, die sich auf 852 Millionen US-Dollar belaufen hatten. Auch beim Produktumsatz schnitt Snowflake mit 829 Millionen US-Dollar besser ab als gedacht: Der Konsens hatte hier bei 814 Millionen US-Dollar gelegen.
Dennoch erlitt Snowflake im Berichtszeitraum einen Nettoverlust in Höhe von 317 Millionen US-Dollar nach einem Minus von 227 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Verlust je Aktie belief sich auf 0,95 US-Dollar nach zuvor 0,69 US-Dollar. Bereinigt um Sonderfaktoren stand jedoch ein Gewinn von 0,18 US-Dollar je Aktie in den Büchern - und damit mehr als die von den Analysten erwarteten 0,16 US-Dollar je Aktie.
CEO spricht von starkem Quartal und erhöht Ausblick
"Das Quartal war geprägt von Innovation und Produktlieferung sowie großer Zugkraft in den frühen Phasen unserer neuen KI-Produkte. Mit der Kombination unserer Plattform, dem Netzwerkeffekt der Zusammenarbeit und unseren KI-Innovationen haben wir eine riesige Chance, unseren Kunden noch mehr Mehrwert zu bieten ", sagte CEO Sridhar Ramaswamy laut Pressemitteilung bei der Zahlenvorlage. Er hob dabei vor allem auch den Produktumsatz hervor: "Snowflake hat ein weiteres starkes Quartal abgeliefert und die Obergrenze unserer Produktumsatzprognose für das zweite Quartal übertroffen. Aus diesem Grund erhöhen wir unsere Produktumsatzprognose für das Jahr", so Ramaswamy weiter.
Während der Produktumsatz im dritten Quartal zwischen 850 und 855 Millionen US-Dollar - und damit im Rahmen der Analystenerwartungen - liegen soll, erhöhte Snowflake die Prognose für das Gesamtjahr von zuvor 3,3 Milliarden US-Dollar auf nun 3,356 Milliarden US-Dollar. Das entspräche einem Plus von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Anleger strafen langsameres Wachstum ab
An der Börse kam jedoch vor allem dieser Ausblick nicht besonders gut an. Im Handel an der NYSE verlor die Snowflake-Aktie am Donnerstag zum Handelsende 14,7 Prozent auf 115,21 US-Dollar. Anleger störte dabei offenbar vor allem die Guidance für das Gesamtjahr, denn das erwartete Umsatzplus von 26 Prozent liegt - wie auch schon das Wachstum im Berichtszeitraum - deutlich unter den vergangenen Wachstumsraten. So hätten diese laut "Investing.com" in den letzten sieben Quartalen durchschnittlich bei mehr als 42 Prozent gelegen.
"Wir erwarten, dass die Bären auf die (implizierten) Prognosen für das zweite Halbjahr hinweisen werden, die eine deutliche Verlangsamung im Vergleich zum Produktwachstum des ersten Halbjahres andeutet", kommentierte dann auch Evercore ISI-Analyst Kirk Materne die Bilanzvorlage laut "MarketWatch". Der Experte zeigte sich selbst allerdings dennoch optimistisch, da sich die Prognose seiner Meinung nach als zu konservativ erweisen könnte. Daneben gab es von Materne auch Lob für die "verbesserte Positionierung im KI-Bereich, das schnelle Innovationstempo und die allgemeinere makroökonomische Stabilisierung". Kurzfristig dürften nun jedoch "die Bären das Geschehen bestimmen", wird der Analyst von der Nachrichtenseite zitiert.
Warren Buffett trennte sich von gesamtem Snwowflake-Investment
Tatsächlich sind eben jene Bären bei Snowflake schon länger am Runder: Seit Jahresbeginn hat der Anteilsschein bereits rund 32 Prozent an Wert verloren. Und auch ein prominenter Investor machte jüngst bei dem Softwareunternehmen Kasse: So trennte sich Starinvestor Warren Buffett im zweiten Quartal 2024 von seiner gesamten Snowflake-Beteiligung. Satte 6.125.376 Snowflake-Aktien warf er im jüngsten Jahresviertel aus dem Depot seiner Investment-Holding Berkshire Hathaway. Dabei hatte das Orakel von Omaha einst zu den frühen Investoren des Unternehmens gehört und bereits vor dem Börsengang im Jahr 2020 in Snowflake investiert.
Redaktion finanzen.at
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