02.08.2019 16:49:47
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Sinkende Gaspreise hinterlassen Spuren bei Ölkonzernen
Von Bradley Olson
NEW YORK (Dow Jones)--Der Rückgang der Erdgaspreise schlägt sich in den Bilanzen der großen Energiekonzerne weltweit nieder. So hat Exxon Mobil im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch um ein gut Fünftel verzeichnet. Die höhere Produktion im "Hotspot" für Schieferöl, dem Permischen Becken, reichte nicht aus, Einbußen bei Gas und Petrochemie wettzumachen.
Chevron meldete zwar einen Gewinnanstieg um gut ein Viertel auf 4,3 Milliarden US-Dollar. Die Zunahme hat der Konzern aber zum Teil einer Zahlung zu verdanken, die er wegen der Aufgabe des Vorhabens, den Wettbewerber Anadarko zu übernehmen, erhalten hat. Die Erdgaspreise seien um mehr als die Hälfte eingebrochen, führte Chevron an.
Exxon steht mit dem Gewinnrückgang nicht alleine da, auch die europäischen Wettbewerber sahen ihre Gewinne schwinden. Bei der Royal Dutch Shell plc sank das Ergebnis im Erdgassegment um rund die Hälfte auf 1,34 Milliarden Dollar. Ein reichliches Angebot aus Projekten rund um den Globus drückt auf die Preise. Der Nettogewinn auf Basis der Wiederbeschaffungskosten (CCS) sackte im Quartal auf 3,03 von 5,23 Milliarden Dollar.
Exxon, einer der größten Erdgasproduzenten der USA, hatte bereits Anfang Juli gewarnt, dass der Gewinn im zweiten Quartal wegen des Preisdrucks um bis zu 600 Millionen Dollar geringer ausfallen werde.
Das bereinigte Ergebnis je Aktie von Exxon Mobil zeige ein "sehr schwaches" zweites Quartal, meinte Analystin Jennifer Rowland von Edward Jones. "Das Unternehmen hat auch die reduzierten Prognosen in allen Segmenten verfehlt." Der freie Cashflow sei gegenüber dem Vorquartal um 2,7 Milliarden Dollar gesunken. Je Aktie meldete der Konzern einen Gewinn von 73 Cent. Eine Steueränderung im kanadischen Bundesstaat Alberta blähte das Ergebnis je Aktie aber um 12 Cent auf. Die Analysten hatten mit 66 Cent je Anteilsschein gerechnet.
Doch nicht nur die Gaspreise stehen unter Druck. Auch die Ölpreise sind aufgrund von geringerer Nachfrage und geopolitischen Sorgen weiterhin volatil.
Unter dem Preisverfall leiden auch die Schieferölproduzenten. Hart traf es die Whiting Petroleum Corp. Ihre Aktie reagierte am Donnerstag mit einem Einbruch von 39 Prozent auf die Ankündigung, die Produktion zu drosseln. Zudem seien im zweiten Quartal nur noch 47 Cent je 1.000 Kubikfuß Gas erlöst worden, fast zwei Drittel weniger als im Vorjahr.
"Die Infrastrukturbeschränkungen waren schlimmer als erwartet, und wir hatten nicht genügend Spielraum für damit verbundene Betriebsverzögerungen", sagte CEO Brad Holly. Das Unternehmen hat angekündigt, die Belegschaft um ein Drittel zu reduzieren. Ähnliche Schritte haben auch andere Schieferunternehmen wie Pioneer Natural Resources beschlossen, um die Kosten zu senken.
Am US-Spotmarkt ist der Erdgaspreis in den drei Monaten per Ende Juni laut Factset um rund 10 Prozent gesunken, auf im Schnitt 2,51 Dollar je eine Million British Thermal Unit (BTU). Im Juli ging es weiter abwärts. In einigen Regionen, wie West Texas, wurden sogar "negative" Preise genannt, sprich, die Produzenten mussten die Pipelineunternehmen für Verarbeitung und Lieferung des Rohstoffs bezahlen.
Die Produktion von Erdgas war im vergangenen Jahr in den USA auf den Rekord von mehr als 37 Billionen Kubikfuß gestiegen, 44 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/bam/sha
(END) Dow Jones Newswires
August 02, 2019 10:50 ET (14:50 GMT)
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