Bieterkampf entbrannt 19.09.2014 14:22:00

Siemens plant wohl Milliarden-Gebot für Dresser-Rand

Siemens bereite ein Angebot über mindestens 6,5 Milliarden US-Dollar (5 Mrd Euro) für den Zulieferer der Öl- und Gasindustrie vor, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf Insider. Zuvor hatte das "Manager Magazin" von einer Milliarden-Offerte geschrieben. Ein Siemens-Sprecher wollte sich nicht äußern. Sulzer hatte vor einigen Tagen "nicht-exklusive Gespräche" mit Dresser-Rand bestätigt.

Der Siemens-Aufsichtsrat könne am nächsten Mittwoch (24. September) über eine Offerte von mehr als 85 US-Dollar je Aktie entscheiden, schreibt Bloomberg. Das "Manager Magazin" hatte eine Summe von mehr als 80 Dollar je Anteilsschein genannt.

Verwaltungsratspräsident des Schweizer Maschinenbauers Sulzer ist der frühere Siemens-Chef Peter Löscher, der im vergangenen Jahr nach zwei Gewinnwarnungen in kurzer Folge den Siemens-Vorstandsvorsitz an Joe Kaeser abgegeben hatte.

Anders als Siemens will der sehr viel kleinere Sulzer-Konzern dem "Manager-Magazin" zufolge mit Dresser-Rand fusionieren und plant dies im Wege eines Aktientauschs. Eine solche Lösung würde sich demnach besser mit dem Selbstbewusstein des Dresser-Rand-Chef Vincent Volpe vertragen - und daher möglicherweise eher dessen Zustimmung finden, schreibt das Blatt. Zwischen dem Dax-Riesen und dem Schweizer Industriekonzern Sulzer bahnt sich laut Kreisen ein Wettstreit um den US-Kompressoren-Hersteller Dresser-Rand an.

Siemens bereite ein Angebot über mindestens 6,5 Milliarden US-Dollar (fünf Milliarden Euro) für den Zulieferer der Öl- und Gasindustrie vor, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf Insider. Zuvor hatte das "Manager Magazin" von einer Milliarden-Offerte geschrieben. Ein Siemens-Sprecher wollte sich nicht äußern. Sulzer hatte vor einigen Tagen "nicht-exklusive Gespräche" mit Dresser-Rand bestätigt.

Der Siemens-Aufsichtsrat könne am nächsten Mittwoch (24. September) über eine Offerte von mehr als 85 US-Dollar je Aktie entscheiden, schreibt Bloomberg. Das "Manager Magazin" hatte eine Summe von mehr als 80 Dollar je Anteilsschein genannt. Pikant: Damit würde Siemens-Chef Joe Kaeser gegen seinen Vorgänger Peter Löscher in den Ring steigen, der mittlerweile Verwaltungsratspräsident von Sulzer ist.

Der Ausgang eines Bietergefechts sei ungewiss, hieß es. Sulzer wolle anders als Siemens mit Dresser-Rand über einen Aktientausch fusionieren. Eine solche Lösung würde sich besser mit dem Selbstbewusstsein von Dresser-Rand-Chef Vincent Volpe vertragen und daher möglicherweise eher auf Zustimmung treffen, so das "Manager Magazin".

Siemens-Chef Kaeser sieht in dem mit der Öl- und Gasindustrie eine große Zukunft und hat in den USA auch den Hauptsitz der Siemens-Energiesparte angesiedelt. Am 1. August übernahm die frühere Shell-Managerin Lisa Davis dort die Führung.

Löscher hatte im vergangenen Jahr nach zwei Gewinnwarnungen in kurzer Folge den Siemens-Chefposten an Kaeser abgegeben. Erst kürzlich war er auch als Präsident des Stiftungsrates der Siemens-Stiftung zurückgetreten. Nach Angaben von Siemens hatte der österreichische Manager den Schritt mit seiner starken beruflichen Beanspruchung an der Spitze der Renova-Holding begründet, die an Sulzer beteiligt ist. Sollte es nun tatsächlich zu dem Bietergefecht um Dresser-Rand kommen, wäre der Schritt in einem anderen Licht zu betrachten.

Im Tauziehen um Alstom hatte Siemens mit seinem japanischen Partner Mitsubishi Heavy Industries gegen den US-Rivalen General Electric den Kürzeren gezogen. Siemens hatte auch die Übernahme des Gasturbinen- und Kompressorengeschäfts des Flugzeugtriebwerkbauers Rolls-Royce bekanntgegeben. Dessen Produkte kommen ebenfalls in der Öl- und Gasindustrie zum Einsatz.

MÜNCHEN (dpa-AFX)

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