Ryanair Aktie
WKN DE: A1401Z / ISIN: IE00BYTBXV33
| Neue Boeing-Jets |
03.11.2025 15:24:00
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Ryanair-Aktie mit Rekordhoch: Mehr Passagiere erwartet
An der Börse wurden die Neuigkeiten nach anfänglichen Kursverlusten positiv aufgenommen: War der Kurs der Ryanair-Aktie am Morgen noch um bis zu dreieinhalb Prozent gesunken, drehte er am späten Vormittag in die Gewinnzone. Um die Mittagszeit lag er mit zweieinhalb Prozent im Plus bei 26,90 Euro. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier damit rund 41 Prozent gewonnen. Zugleich wird es über 80 Prozent teurer gehandelt als Ende 2019 - kurz bevor die Corona-Pandemie die Luftfahrt in aller Welt fast zum Erliegen brachte.
Inzwischen ist Ryanair an der Börse mehr als 28 Milliarden Euro wert und damit etwa dreimal so viel wie die Deutsche Lufthansa mit gut 9 Milliarden. Die British-Airways-Mutter IAG (International Consolidated Airlines) kommt immerhin auf etwa 22 Milliarden Euro, der britische Billigflieger easyJet auf umgerechnet rund 4 Milliarden Euro, und die französisch-niederländische AIR France-KLM wird nur mit gut 3 Milliarden Euro bewertet.
In den vergangenen Jahren musste O'Leary seine Wachstumspläne allerdings mehrfach eindampfen. Grund dafür waren vor allem fehlende neue Flugzeuge. Denn Hauptlieferant Boeing steuerte nach Abstürzen und Zwischenfällen in eine immer tiefere Krise, und die Lieferung neuer Jets verspätete sich immer weiter.
Jetzt rechnet das Management damit, die noch fehlenden sechs Maschinen aus einer Bestellung von 210 Boeing-Jets rechtzeitig vor kommendem Sommer zu erhalten. Dadurch soll die Zahl der Fluggäste im kommenden Geschäftsjahr auf 215 Millionen wachsen. Ab Frühjahr 2027 sollen dann die ersten Maschinen in der Langversion 737 Max 10 bei den Iren eintreffen. Bisher ist diese Variante des Jets aber noch nicht durch die Luftfahrtbehörde zugelassen und liegt ebenfalls Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück.
Der Ryanair-Konzern aus Dublin setzt außer bei seinem österreichischen Ableger Lauda auf eine reine Boeing-Flotte. Ende Oktober verfügte der Konzern insgesamt über gut 640 Flugzeuge und ist davon abhängig, dass Boeing ihn mit neuen Maschinen versorgt. Einzige Alternative ist der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus (Airbus SE). Der Hersteller aus Europa ist jedoch bis ins neue Jahrzehnt hinein ausverkauft und kann die Lücke deshalb nicht füllen.
Unterdessen lief Ryanairs Geschäft in der wichtigen Hauptreisezeit im Sommer wieder deutlich besser als ein Jahr zuvor: Im zweiten Geschäftsquartal von Juli bis September zählte der mit 61,2 Millionen Fluggästen zwar nur zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz legte jedoch um acht Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro zu. Der Überschuss sprang sogar um ein Fünftel auf gut 1,7 Milliarden Euro in die Höhe.
Die Ticketpreise hätten wieder das Niveau des Sommers 2023 erreicht, nachdem sie im vergangenen Sommerquartal um sieben Prozent gefallen waren, berichtete O'Leary. Im gesamten ersten Geschäfthalbjahr von April bis September verdiente der Konzern mehr als 2,5 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Lufthansa dürfte nach Einschätzung von Experten im gesamten Jahr 2025 etwa 1,9 Milliarden Euro verdienen - und von dieser Summe gehen sogar noch Zinsen, Steuern und Sondereffekte ab.
O'Leary hielt es am Montag immer noch zu früh, ein belastbares Gewinnziel für Ryanair abzugeben. Das Ergebnis solle aber auf jeden Fall höher ausfallen als im vergangenen Geschäftsjahr. Analysten zeigten sich von Ticketpreisen, Betriebskosten und Gewinn im abgelaufenen Quartal positiv überrascht. Branchenexperte Axel Stasse von der US-Bank Morgan Stanley bemängelte jedoch, dass sich der Vorstand zu keiner genaueren Gewinnprognose für das Geschäftsjahr durchringen konnte.
RBC belässt Ryanair auf 'Outperform' - Ziel 28 Euro
Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Ryanair mit einem Kursziel von 28 Euro auf "Outperform" belassen. Nach dem besseren ersten Geschäftshalbjahr hätten die Iren ihre Erwartungen an Preis- und Passagierentwicklung gefestigt, schrieb Ruairi Cullinane am Montag nach Quartalszahlen. Die Markterwartungen dürften etwas anziehen.
Nach holprigem Start hat sich der gute Lauf der Aktien von Ryanair am Montag mit einem Rekordhoch doch noch fortgesetzt. Im frühen Handel wurde zwar trotz eines verbesserten Ausblicks erst einmal Kasse gemacht. Im Laufe des Vormittags drehte der Kurs dann aber ins Plus, das zuletzt an der Dubliner Börse 3,5 Prozent groß war. Die Papiere bauten damit ihren Jahresgewinn auf mehr als 43 Prozent aus.
Europas größter Billigflieger erhöhte sein Passagierziel für das laufende Geschäftsjahr und übertraf mit seinem Nachsteuergewinn im zweiten Geschäftsquartal die Erwartungen. Die Jahresprognose für das Nettoergebnis sei unkonkret, fand Analyst Axel Stasse von Morgan Stanley einen Kritikpunkt.
Laut Analyst Conor Dwyer von der Citigroup gaben dann aber optimistische Aussagen des Ryanair-Chefs zur Gewinnentwicklung in den kommenden Jahren neuen Rückenwind. Der Experte erwähnte auch positive Aussagen zu den Flugpreisen im kommenden Sommer, während aktuell günstige Treibstoffkonditionen künftige Absicherungsgeschäfte erleichterten.
Die Titel anderer Branchengrößen wie easyJet, International Consolidated Airlines, Lufthansa und AIR France-KLM legten um bis zu 4,3 Prozent zu.
DUBLIN (dpa-AFX) / NEW YORK (dpa-AFX Broker)
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