Für 1,2 Milliarden Euro |
28.03.2013 17:13:00
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RWE verkauft tschechisches Gasnetz
In Medien war über einen Preis von rund 1,8 Milliarden Euro spekuliert worden. Das hatte eine informierte Person aber als zu übertrieben bezeichnet. Andere mit der Transaktion vertraute Personen hatten mit einer Bewertung von rund 1,4 Milliarden Euro gerechnet.
"Mit dem Verkauf an Allianz und Borealis Infrastructure ist es uns gelungen, einen sehr verlässlichen Langzeit-Investor für Net4Gas zu finden", erklärte der Vorstandsvorsitzender der RWE AG, Peter Terium. "Wir sind davon überzeugt, dass das Erwerberkonsortium bestens positioniert ist, um das Unternehmen unter Berücksichtigung der Interessen aller Stakeholder erfolgreich weiterzuentwickeln".
Die Allianz und Borealis werden jeweils 50 Prozent an Net4Gas halten. "Als langfristiger Investor passt Net4Gas gut zum Infrastrukturportfolio und der Anlagestrategie der Allianz", sagte Rainer Husmann, CEO von Allianz Capital Partners.
RWE-Boss Terium bezeichnete den Verkauf als Meilenstein im Desinvestitionsprogramm des Energiekonzerns. Net4Gas ist einer von zahlreichen Unternehmensteilen, von denen sich RWE trennt. Der Konzern konzentriert sich auf den Schuldenabbau und muss den deutschen Atomausstieg verdauen, der das von niedrigen Strom- und Gaspreisen ohnehin erschwerte Marktumfeld zusätzlich belastet hat. RWE will sich nun für die Zeit nach dem Atomausstieg neu positionieren, der den Konzern Milliarden an Euro an Abschreibungen und entgangenen Gewinnen gekostet hat. Anfang März hatte RWE zusätzlich zum bisherigen Desinvestitionsprogramm die Explorations- und Fördertochter DEA zum Verkauf gestellt, um die Bilanz zu stärken.
Net4Gas ist mit einem Netzwerk von mehr als 3.600 Kilometern ein wichtiger Teil der europäischen Energie-Infrastruktur. Das Unternehmen transportiert große Mengen russisches Erdgas via Ukraine nach Zentral- und Westeuropa. In den letzten Jahren sind neue Gas-Routen hinzugekommen, was teilweise auf Streitigkeiten zwischen Russland und der Ukraine zurückzuführen war. Diese haben zu enormen Versorgungsengpässen in Ost- und Südeuropa geführt.
Das Konsortium aus Allianz und Borealis hat sich gegen mehrere Konkurrenzgebote durchgesetzt. Im Rennen waren informierten Personen zufolge der tschechische Finanzkonzern KKCG, die australische Bank Macquarie, der Private-Equity-Fonds Global Infrastructure Partners, die tschechische Investmentfirma Energeticky a Prumyslovy und der belgische Gasnetzbetreiber Fluxys.
Macquarie hatte im vergangenen Jahr das Gasnetz "Open Grid Europe" von E.ON übernommen und zuvor bereits von RWE das Gasnetzgeschäft Thyssengas.
Die Investmentbank J.P. Morgan Chase hat die Transaktion für RWE betreut.
Mitarbeit: Eyk Henning Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/sha/bam/kla Dow Jones Newswires Von Jan Hromadko und Jessica Hodgson FRANKFURT
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