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08.05.2013 22:32:31

ROUNDUP: Verhandlung über bayerischen Metall-Tarifvertrag unterbrochen

    MÜNCHEN/NÜRNBERG (dpa-AFX) - Nach rund fünfstündigen Gesprächen ist die dritte Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt der bayerischen Metall- und Elektroindustrie ohne Ergebnis zu Ende gegangen. "Da sind noch eine ganze Menge Punkte, die schwierig sind, für die wir auch noch keine Lösung haben", sagte die Verhandlungsführerin der Arbeitgeberseite, Angelique Renkhoff-Mücke, am Mittwochabend in Nürnberg. "Das wird noch ein ganzes Stück Arbeit." Der Bezirksleiter der Gewerkschaft IG Metall, Jürgen Wechsler, bestätigte: "Wir haben noch schwierige Themen vor uns."

    Beide Parteien bekräftigten ihren Willen, bei der nächsten Verhandlungsrunde am Dienstag (14. Mai) den Abschluss unter Dach und Fach zu bringen. Sollte Baden-Württemberg den Bayern am Montag nicht zuvorkommen, wäre dies der erste Pilotabschluss in der Metallindustrie im Freistaat seit 1995.

    Doch bis dahin sind noch viele Streitigkeiten zu klären. Neben der reinen Prozentzahl der Lohn- und Gehaltserhöhung sind auch die Laufzeit sowie Differenzierungsmöglichkeiten für wirtschaftlich schwächere Betriebe die Knackpunkte.

    Sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer beharren deshalb zunächst weiter auf ihren Positionen. So bieten die Arbeitgeber ein Plus von 2,3 Prozent, bei einer Laufzeit von 13 Monaten und zwei Nullmonaten. Die Gewerkschaft hingegen fordert 5,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auszubildende sollen 60 Euro mehr bekommen.

    Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, legten am Mittwoch allein bis zum Nachmittag mehr als 33 000 Beschäftigte in 72 bayerischen Betrieben ihre Arbeit vorübergehend nieder. Betroffen waren unter anderem BMW, MTU (MTU Aero Engines), Siemens, Diehl und Bosch. Bundesweit traten nach Angaben der Gewerkschaft etwa 90 000 Menschen in 380 Unternehmen in den Warnstreik.

    Auch in der kommenden Woche will die IG Metall ihre Mitglieder mobilisieren: Am Montag und zur Verhandlungsrunde am Dienstag sollen die Warnstreiks noch einmal kräftig ausgeweitet werden. Mit 770 000 Beschäftigten ist die Metall- und Elektroindustrie der wichtigste Arbeitgeber im Freistaat.

    Auch einen unbefristeten Streik schloss Wechsler nach wie vor nicht aus. "Wenn wir bis Pfingsten nicht zu einem Ergebnis kommen, wird die IG Metall die Verhandlungen für gescheitert erklären und es gibt eine Urabstimmung." Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass es vorher eine Lösung gebe; die Parteien hätten sich bis nächste Woche "Denkaufgaben" gegeben.

    Zunächst einmal wenden sich die Blicke nun jedoch wieder auf den Nachbartarifbezirk Baden-Württemberg. Dort treffen IG Metall und Arbeitgeber am kommenden Montag bereits zum vierten Mal zusammen, nachdem die Gespräche in dieser Woche nach vier Stunden vertagt worden waren./eri/DP/he

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