20.12.2012 20:02:36

ROUNDUP: Unisex-Tarife kommen - Brüssel kritisiert Preispolitik der Branche

    BERLIN/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Trotz fehlender gesetzlicher Grundlage dürfen Versicherungen ab diesem Freitag nur noch einheitliche Tarife für Männer und Frauen anbieten. Hintergrund für die neuen Unisex-Policen ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom März 2011. Die Luxemburger Richter entschieden, dass die Berücksichtigung des Geschlechts als Risikofaktor für Versicherungsbeiträge diskriminierend und deswegen ungültig sei (Rechtssache C-236/09). Die Branche hatte bis zum Stichtag 21. Dezember Zeit für die Umstellung und im Durchschnitt höhere Beiträge für beide Geschlechter angekündigt. Die EU-Kommission will die Einführung genau im Blick behalten.

 

    Zuletzt hatte es Verwirrung um die Einführung von Unisex-Tarife gegeben, weil der Bundesrat das Gesetz zur Umsetzung in Deutschland in der vergangenen Woche zunächst gestoppt hatte. Das hat aber keine Auswirkungen auf die Einführung der Tarife pünktlich zum Stichtag, wie Versicherungsbranche und Finanzaufsicht betonen. Denn das deutsche Gesetz, das wegen des Bund-Länder-Streits nun erst im nächsten Jahr verändert wird, sei ab dem Stichtag europarechtswidrig. Da Europarecht gegenüber deutschem Recht einen sogenannten Anwendungsvorrang genieße, müssten die Unisex-Tarife angeboten werden.

 

    Die EU-Kommission will die Einführung der neuen Tarife genau überwachen, erklärte Justizkommissarin Viviane Reding am Donnerstag in Brüssel. Die Vizepräsidentin der Kommission kritisierte zudem die Ankündigung steigender Prämien. "Die Versicherungsindustrie ist kompetitiv und innovativ. Sie sollte in der Lage sein, den Kunden attraktive Unisex-Tarife anzubieten, ohne dass es zu ungerechtfertigten Wirkungen auf das allgemeine Preisniveau kommt", berichtete die "Süddeutsche Zeitung" (Donnerstag) unter Berufung auf ein Arbeitspapier Redings. Die Branche habe 21 Monate Zeit gehabt, den Übergang zu Unisex-Tarifen vorzubereiten. Die Tarife gelten für Neuverträge, vor dem Stichtag abgeschlossene Verträge bestehen fort./rad/DP/jha

 

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu AXA S.A.mehr Analysen

12:43 AXA Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
05.02.25 AXA Buy Deutsche Bank AG
04.02.25 AXA Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
29.01.25 AXA Neutral Goldman Sachs Group Inc.
17.01.25 AXA Overweight JP Morgan Chase & Co.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Allianz 329,70 1,67% Allianz
AXA S.A. 38,14 -0,68% AXA S.A.
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re) 531,40 0,30% Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG (Munich Re)
Talanx AG 85,90 1,24% Talanx AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 22 509,95 1,63%
MDAX 27 676,72 1,80%
STOXX 50 4 715,34 0,68%
EURO STOXX 50 5 482,85 1,43%
CAC 40 8 158,41 1,45%
EURO STOXX Insurance 471,10 1,09%
EURONEXT 100 1 586,81 0,92%
Prime All Share 8 688,82 1,59%
HDAX 11 684,07 1,68%
CDAX 1 917,09 1,69%
DivDAX 201,56 2,55%
NYSE International 100 7 917,37 -0,22%
EURO STOXX 558,98 1,27%
DivDAX 511,76 2,55%
SBF 120 6 151,72 1,38%
Next CAC 70 3 519,63 -0,50%