28.10.2015 19:43:40
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ROUNDUP: Turbulenzen kurbeln Geschäft der Deutschen Börse an
ESCHBORN (dpa-AFX) - Die anhaltende Unruhe an den Finanzmärkten beflügelt die Deutsche Börse. Im dritten Quartal steigerte das Unternehmen seine Nettoerlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um knapp 20 Prozent auf 594,4 Millionen Euro, wie der Börsenbetreiber am Mittwochabend in Eschborn bei Frankfurt mitteilte. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) kletterte um 21 Prozent auf 283,1 Millionen Euro. Dabei profitierte das Unternehmen weiter vom regen Handelsgeschehen. Angesichts von VW (Volkswagen vz)-Krise, China-Sorgen und der Unsicherheit über die US-Zinspolitik mussten viele Investoren bei ihren Anlagen umschichten. Das hilft den Börsenbetreibern.
Allerdings stiegen zugleich die Kosten um ein Viertel auf 344 Millionen Euro. Dabei schlugen sich neben Wechselkurseffekten und höheren Rückstellungen für erwartete höhere Bonuszahlungen auch mehrere Sonderbelastungen nieder. So muss die Deutsche Börse für ihr eingeleitetes Sparprogramm zunächst Geld in die Hand nehmen. Zudem trieben zwei im Sommer abgeschlossene Übernahmen die Aufwendungen nach oben. So blieben unter dem Strich noch 166,1 Millionen Euro als Gewinn übrig, elf Prozent mehr als vor einem Jahr.
KRÄFTIGE ZUWÄCHSE IN DEN HANDELSSPARTEN
Allein im Terminbörsensegment Eurex legten die Erlöse nun um 36 Prozent zu, an den Aktienmärkten (Xetra) der Börse um 27 Prozent. Angesichts der hohen Wachstumsraten im Handelsgeschäft gab sich der Vorstand optimistisch, nun das obere Ende seiner Prognosespanne zu erreichen. Für dieses Jahr hat die Börse Nettoerlöse von 2,2 bis 2,4 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Davon sind nach neuen Monaten bereits knapp 1,8 Milliarden Euro eingefahren. Der operative Gewinn soll 2015 bei 975 Millionen bis 1,175 Milliarden Euro landen. Im vergangenen Jahr waren die Nettoeinnahmen um sieben Prozent auf gut zwei Milliarden Euro gestiegen. Operativ verdiente das Unternehmen 2014 gut 960 Millionen Euro.
Bereits vor drei Monaten hatte der seit Juni amtierende neue Vorstandschef, Carsten Kengeter dem Konzern ehrgeizigere Wachstumsziele bis 2018 gegeben. Pro Jahr sollen die Nettoerlöse nun um 5 bis 10 Prozent steigen, der operative Gewinn (Ebit) und der Überschuss um 10 bis 15 Prozent. Damit ergibt sich für das Jahr 2018 für die Erlöse eine Zielbandbreite von 2,8 Milliarden bis 3,2 Milliarden Euro und für das Ebit von 1,55 bis 1,75 Milliarden Euro.
ZWEI ÜBERNAHMEN
Kengeter hat den Konzern in den vergangenen Monaten kräftig in Bewegung gesetzt. Neben dem neuen Sparprogramm zog er bereits zwei Übernahmen für insgesamt 1,3 Milliarden Euro durch. Er kaufte den Indexanbieter Stoxx komplett und heimste sich zudem die innovative Devisenhandelsplattform 360T ein.
Die Finanzierung ist inzwischen wie geplant abgeschlossen. Unter anderem sammelte die Börse über eine Kapitalerhöhung 200 Millionen Euro ein. Damit beruhigte der Konzern auch die Ratingagenturen. Bei Standard & Poor's droht derzeit zumindest unmittelbar keine Abstufung mehr. Die Experten nahmen die Deutsche Börse in diesem Monat wieder von ihrer aktuellen Beobachtungsliste genommen, auf die sie den Konzern nach der Ankündigung der Übernahmen gesetzt hatten. Weltweit sind die etablierten Börsenbetreiber angesichts der zunehmenden Digitalisierung des Handelsgeschehens auf der Suche nach neuen Wachstumsfeldern./enl/she
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