02.04.2008 13:51:00

ROUNDUP: Praktiker legt 2007 bei Umsatz und Ertrag zu - Markt enttäuscht

        FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Baumarktkette Praktiker  hat 2007 trotz erreichter Ertrags- und Umsatzziele den Markt enttäuscht. Das vergangene Jahr sei von Sonderfaktoren und Integrationskosten geprägt gewesen, die den Überschuss und die Marge gedrückt hätten, sagte Praktiker-Chef-Wolfgang Werner am Mittwoch bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. Die Aktie notierte am frühen Nachmittag 7,70 Prozent tiefer bei 16,43 Euro. Der MDAX tendierte zur selben Zeit mit plus 0,01 Prozent auf 9.049,42 Punkte nahezu unverändert. Für 2008 rechnet das Unternehmen mit einer verhaltenen Entwicklung auf dem deutschen Markt und will weiterhin vor allem mit neuen Baumärkten im Ausland wachsen. Die Baumarktbranche stehe vor einer überfälligen Konsolidierung und Praktiker sehe sich finanziell für Übernahmen gerüstet, sagte Werner. Ein Interesse am Konkurrenten toom bestehe jedoch nicht.

 

    Den Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen konnte Praktiker 2007 vor Kartellamtsvorgaben auf 125,8 Millionen Euro (Vorjahr: 111,1) steigern und damit das eigene Ziel von 125 Millionen Euro erreichen. Praktiker hatte sich als Auflage des Kartellamtes zur Übernahme von Max Bahr von drei Märkten trennen müssen. Im Januar hatte der Konzern bereits vorläufige Eckzahlen vorgelegt und einen 25prozentigen Umsatz-Sprung auf 3,95 Milliarden Euro mitgeteilt. Damit konnte das Unternehmen sein selbst gestecktes Umsatzziel von rund 4 Milliarden Euro knapp erreichen. In Deutschland legte Praktiker beim Umsatz ausschließlich mit dem Kauf von Max Bahr zu, auf gleicher Ladenfläche hatte das Unternehmen ein Umsatzminus von 3,6 Prozent hinnehmen müssen.

 

SONDERFAKTOREN DRÜCKEN ÜBERSCHUSS - Dividende WIE IM VORJAHR

 

    Beim Überschuss musste der Konzern einen kräftigen Rückgang auf 23,7 Millionen (Vorjahr 84,1) hinnehmen. Unter anderem drückte die Mehrwertsteuererhöhung 2007 auf die Marge. Zudem sei wegen der Reform der Unternehmensbesteuerung eine Wertberichtigung von 40 Millionen angesetzt worden. Die Umstellung von 60 Märkten auf das "Easy-to-Shop" Konzept brachte rund 25 Millionen Euro an laufenden Aufwendungen mit sich. Auch fielen einmalige Integrationskosten von rund 6 Millionen Euro bei Max Bahr an. Das Ergebnis je Aktie beträgt 0,38 Euro, nach 1,43 Euro im Jahr 2006. Auf seiner Hauptversammlung im Mai möchte das Unternehmen eine Dividende von 0,45 Euro je Aktie und damit in gleicher Höhe wie im Jahr zuvor vorschlagen.

 

    Im Geschäftsjahr 2008 will der Baumarktkonzern weiter wachsen und setzt sich einen Ertrag (EBITA) zwischen 135 und 140 Millionen Euro als Ziel. In diesem Jahr will Praktiker 15 -20 neue Märkte im Ausland eröffnen und "in dieser Größenordnung" auch 2009 wachsen. Im vergangenen Jahr hatte Praktiker 15 neue Märkte im Ausland eröffnet. Das internationale Geschäft soll in Zukunft rund 40 Prozent zum Umsatz des Konzerns beitragen. Im vergangenen Jahr hatte das Ausland nahezu 60 Prozent zum operativen Konzernergebnis beigesteuert. Interessant sei das Auslandsgeschäft auch, da der einzelne Kunde dort im Schnitt mehr als die deutschen Praktiker Kunden ausgeben würden. In Deutschland kauften die Kunden bei Praktiker für durchschnittlich 25,90 Euro, im Ausland für im Schnitt 31,54 Euro ein.

 

GEDÄMPFTER AUSBLICK FÜR DEUTSCHEN MARKT

 

    Gedämpfter zeigen sich die Aussichten für den deutschen Markt. In den ersten drei Monaten des Jahrs 2008 lagen die flächenbereinigten Umsätze in Deutschland im Minus. Dies führt das Unternehmen vor allem auf die neue Preisstrategie zurück, die nicht mehr hauptsächlich auf die 20 Prozent-Rabatt-Aktionen abziele. Zudem habe es mit zwölf Rabatttagen im ersten Quartal weniger als noch im Vorjahr gegeben. Auch die ungünstige Witterung und ein später Wintereinbruch zu Ostern hätten auf die Umsätze gedrückt.

 

    Die Erwartungen einer anhaltend hohen Inflationsrate könnte die Konsumneigung erneut dämpfen, sagte Praktiker-Chef Wolfgang Werner. Auf der anderen Seite könnte der Konsum aber von einer weiter abnehmenden Arbeitslosigkeit profitieren. Der Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte rechne für 2008 mit einem Wachstum des Branchenumsatzes von rund zwei Prozent. In diesem Umfeld will das Unternehmen seine Preisstrategie ändern und weniger "20 Prozent auf alles"-Aktionen als noch im Vorjahr fahren, aber auf die Rabattaktionen auch nicht verzichten, sagte Werner. Mit verlässlichen günstigen "Regalpreisen" wolle man den Kunden Sicherheit geben und die Menschen auch abseits der Aktionstage in die Märkte locken. Auf diese Weise will Praktiker seine Rohertragsmarge steigern./stb/he

 

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