28.01.2014 11:50:34
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ROUNDUP: Philips gibt vorsichtigen Ausblick - Sparprogramm treibt Gewinn 2013
Die Aktie startete schwach in den Handel verlor zwischenzeitlich mehr als zwei Prozent. Zur Mittagszeit lagen sie noch mit 1,64 Prozent im Minus und waren damit Schlusslicht im freundlichen Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50). Analysten sorgen sich wegen des schwachen Auftragseingangs in der Gesundheitssparte. Zudem fragen sich die Experten, ob das Margen-Ziel eventuell zu optimistisch ist. Der leicht besser als erwartete Umsatz im vierten Quartal habe sich nicht in einer höheren operativen Marge niedergeschlagen.
"Das vierte Quartal war ein gutes für Philips. Wir haben 2013 unsere Ziele erreicht", sagte Unternehmenschef Frans van Houten am Dienstag. Doch die anhaltenden konjunkturellen Unsicherheiten, die unvorteilhaften Währungskurse und der leicht gesunkene Auftragseingang in der Gesundheitssparte mahnten zur Vorsicht. Im abgeschlossenen vierten Quartal war hier die Nachfrage in Teilen Europas schwach, in den USA werden Bestellungen derzeit aufgeschoben.
Die Ziele für 2016 hat van Houten dennoch weiter im Blick. So will der Konzern in der größten Sparte Gesundheitstechnik, die rund 40 Prozent des Konzernumsatzes macht, die operative Marge auf 16 bis 17 Prozent verbessern. 2013 lag diese bei 15,8 Prozent. Bei der Haushaltselektronik stehen 11 bis 13 Prozent auf der Agenda - erzielt hatte Philips dort zuletzt 10,5 Prozent. Der dritte Geschäftsbereich Beleuchtung schaffte im abgelaufenen Jahr 8,3 Prozent, künftig sollen es 9 bis 11 Prozent werden. Der gesamte Konzern soll 11 bis 12 Prozent des Umsatzes als operative Marge erreichen (2013: 10,5).
Das Sparprogramm läuft unterdessen besser als gedacht und drückte die Kosten innerhalb der vergangenen drei Jahre um eine Milliarde Euro, in diesem und dem kommenden Jahr sollen jeweils 250 Millionen Euro dazukommen. Bei den Aktionären knausert der Konzern indes nicht: Ihre Dividende will Philips um 5 Cent auf 80 Euro-Cent je Aktie erhöhen. Das im September angekündigte Aktienrückkaufprogramm über 1,5 Milliarden Euro sei erst zu sieben Prozent ausgenutzt, hieß es weiter.
Der starke Euro machte im Schlussquartal sowohl Philips, als auch dem deutschen Konkurrenten Siemens zu schaffen, der am gleichen Tag Zahlen vorlegte. Philips kostete der im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen gestiegene Euro-Kurs sechs Prozentpunkte Wachstum beim Umsatz. Somit legten die Erlöse nur noch um ein Prozent auf 6,8 Milliarden Euro zu. Der Umsatz mit Gesundheitstechnik sank um drei Prozent. Hier waren die Geschäfte in den USA schwach. Gute Nachfrage verzeichnete Philips mit Haushaltselektronik in den Schwellenländern, so wurden in China zum Beispiel viele Reiskocher und Nudelmaschinen verkauft.
Das laufende Sparprogramm trieb den Gewinn kräftig nach oben. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebita), also vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte stieg um fast ein Fünftel auf 915 Millionen Euro. Das war mehr als Analysten erwartat hatten. Für die Aktionäre blieben nach Abzug des Minderheitsanteils unter dem Strich 409 Millionen übrig. Vor einem Jahr hatte vor allem eine hohe Kartellstrafe im Fernsehgeschäft das Ergebnis mit Minus 423 Millionen Euro tief in die Verlustzone gedrückt.
Philips durchläuft seit 2011 einen tiefgreifenden Umbau: Das TV-Geschäft hat Philips mittlerweile komplett abgestoßen und unter anderem in der Lichttechniksparte Jobs abgebaut. Der Konzern beschäftigte zum Jahresende knapp 115 000 Mitarbeiter, gut 1400 weniger als vor einem Jahr. Ähnlich wie der deutsche Hersteller Loewe leidet Philips schwer unter der asiatischen Konkurrenz und will die Unterhaltungselektronik insgesamt abstoßen. Doch der Verkauf des Geschäfts etwa mit Kopfhörern, Lautsprechern, MP3- oder DVD-Playern an den japanischen Funai-Konzern war im vergangenen Jahr nach einem Streit beider Firmen gescheitert. Van Houten rechnet im ersten Halbjahr mit einem neuen Anlauf./stk/enl/stb
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