23.12.2012 13:37:33
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ROUNDUP: Kein Weihnachtsfrieden für Deutsche Bank - Spitze gelobt Besserung
Ein Sprecher der Bank bestätigte, es gebe das Schreiben, sagte aber nichts zum Inhalt. Laut Bericht äußerte sich die Doppelspitze zum ersten Mal gemeinsam, seit gegen Fitschen ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Steuerbetrugs eingeleitet wurde.
KULTURWANDEL IM NÄCHSTEN JAHR "MEHR DENN JE"
In dem Schreiben an die Mitarbeiter betonten die Co-Chefs Einigkeit und die Absicht, den geplanten Kulturwandel im nächsten Jahr "mehr denn je" voranzutreiben, um das Vertrauen der Öffentlichkeit wieder aufzubauen. Fitschen habe nach der Razzia vor zehn Tagen klar gestellt, dass die fraglichen Vorgänge in dem von Jain verantworteten Investmentbanking vorgefallen sind. Der Inder selbst hatte seither öffentlich geschwiegen.
Seit Mitte Dezember 500 Fahnder unter anderem die Zentrale des Dax (DAX)-Konzerns in Frankfurt durchsucht und fünf Haftbefehle präsentiert hatten, rissen die Hiobsbotschaften für das größte deutsche Bankhaus nicht ab. Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft wirft 25 Mitarbeitern der Bank Steuerhinterziehung, Geldwäsche und versuchte Strafvereitelung im Zusammenhang mit millionenschwerem Handel mit Luftverschmutzungsrechten (CO2-Zertifikate) vor.
Gut eine Woche später wurde die Zentrale erneut durchsucht - diesmal wegen eines möglichen Betrugsversuchs der früheren Bankspitze im Kirch-Prozess. Das Oberlandesgericht München hatte die Deutsche Bank am 14. Dezember grundsätzlich zu Schadenersatz an die Kirch-Erben verurteilt. Der im Juli 2011 gestorbene Medienunternehmer hatte der Bank zeitlebens vorgeworfen, am Untergang seines Konzerns schuld zu sein. Der damalige Bank-Chef Rolf Breuer hatte wenige Wochen vor der Pleite in einem Interview die Kreditwürdigkeit Kirchs angezweifelt.
NEUE JURISTISCHE NIEDERLAGE
Fünf Tage nach dem Münchner Urteil eine neue juristische Niederlage: Ein italienisches Gericht verurteilte die größte deutsche Bank und andere Banken wegen umstrittener Derivate-Geschäfte mit der Stadt Mailand. Das Urteil könnte ein Präzedenzfall werden, da zahlreiche italienische Kommunen ähnliche Geschäfte gemacht hatten.
Empörung löste schließlich nach der Steuer-Razzia in der Zentrale ein Anruf Fitschens beim hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier (CDU) aus, bei dem sich Fitschen über die aus seiner Sicht überzogene Aktion beklagte. Fitschen bedauerte den Anruf später. Den Behörden versicherte das Bankhaus wiederholt volle Kooperation./rae/DP/stk
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