02.05.2011 12:23:35
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ROUNDUP: Commerzbank mit Milliardengewinn - Rückenwind für Hauptversammlung
"Die Quartalszahlen können sich wirklich sehen lassen", kommentierte Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. "Das wird den arg geschundenen Aktien des Finanzinstituts nach der letzten Kapitalerhöhung und vor der neuen Finanzierungsrunde Halt geben können." Die positive Kursreaktion könnte aus Sicht eines anderen Börsianers zusätzlich durch Käufe von Anlegern verstärkt worden sein, die wegen der zweiten anstehenden Kapitalerhöhung auf weiter fallende Kurse gesetzt hätten und nun ihre Positionen eindecken müssten.
RISIKOVORSORGE GESUNKEN
Beobachter stellten besonders die deutlich gesunkene Risikovorsorge heraus. Für mögliche Zahlungsausfälle legte die vom Staat in der Krise mit Milliarden gestützte Bank zu Jahresbeginn nur noch 320 Millionen Euro zurück. Vor einem Jahr war es noch doppelt so viel. Auch die allgemeinen Verwaltungskosten gingen etwas auf weniger als 2,2 Milliarden Euro zurück.
Die sogenannte Kernbank - dazu zählt das Management das Privatkundengeschäft, die Mittelstandsbank, die Osteuropaaktivitäten und das Investmentbanking - erwirtschaftete einen Vorsteuergewinn von 1,2 Milliarden Euro. Darin enthalten sind Sondererträge aus ersten Kapitaloptimierungen in Höhe von rund 360 Millionen Euro zu Jahresbeginn. Die harte Kernkapitalquote (Core Tier 1) stieg dadurch von Ende Dezember bis Ende März um einen Prozentpunkt auf 11 Prozent.
HAUPTVERSAMMLUNG AM FREITAG
Die guten Zahlen könnten Kritiker unter den Eigentümern vor der Hauptversammlung besänftigen. Dabei muss Commerzbank-Chef Martin Blessing zum Aufbruch blasen und bei den Aktionären um Unterstützung für die geplante Mega-Kapitalerhöhung werben. Damit will Deutschlands zweitgrößte Bank schneller als erwartet die direkten Staatshilfen abtragen. Bis Mitte Juni will die Bank 14,3 Milliarden Euro der noch 16,2 Milliarden Euro Stillen Einlage des Bundes zurückzahlen. 11 Milliarden Euro sollen aus einer Kapitalerhöhung kommen, der größten in der deutschen Unternehmensgeschichte.
Die Anteile der Alt-Aktionäre verwässern dadurch deutlich, weshalb der Schritt nicht populär ist. Trotzdem gilt die Zustimmung als Formsache. Der Bund mit seinem 25-Prozent-Anteil trägt die Maßnahme mit, auch der Versicherungskonzern Allianz als zweiter Hauptaktionär hat seine Mitwirkung signalisiert./enl/stb/wiz
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