16.09.2008 08:43:00
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ROUNDUP: Börsen in Asien brechen ein - Sorgen um AIG und Washington Mutual
Nach der US-Bankenpleite hatten die Finanzmärkte in den USA einen "schwarzen Montag" erlebt. Der US-Leitindex Dow Jones erlitt zum Börsenschluss am Montagabend (Ortszeit) in New York den stärksten Einbruch seit der Wiederaufnahme des Handels nach den Terrorattacken vom 11. September 2001. Angesichts der Hiobsbotschaften durch die Insolvenz von Lehman Brothers und die Übernahme von Merrill Lynch durch die Bank of America verlor der Dow Jones 4,42 Prozent auf 10.917,51 Punkte.
BUNDESBANKPRÄSIDENT WEBER BERUHIGT
Der deutsche Bundesbankpräsident Axel Weber nannte Ängste vor noch größeren Turbulenzen in Deutschland unbegründet. "Eine Sorge um die Stabilität des deutschen Finanzsystems oder der deutschen Bankenwelt ist überhaupt nicht gerechtfertigt", sagte er am Montagabend in den ARD-"Tagesthemen". Er wolle ein "Signal der Entspannung" setzen. "Aufgeregtheit ist nicht angezeigt", sagte Weber.
Mit Spannung wird am Dienstag die weitere Entscheidung der US- Noten zur Zinspolitik erwartet. Die Fed könnte nach der jüngsten Zuspitzung der US-Finanzkrise nach Einschätzung einiger Ökonomen am Abend ihren Leitzins doch weiter senken. Der Zielsatz für Tagesgeld könnte laut einigen Experten von 2,00 Prozent auf 1,75 Prozent sinken. Diese Zinssenkung gilt jedoch keineswegs als sicher.
AIG IM FOKUS
Nach der Insolvenz der traditionsreichen US-Investmentbank Lehman Brothers rückt am Dienstag zudem der angeschlagene Versicherungskonzern American International Group (AIG) in den Blickpunkt. Die AIG-Aktie brach am Montag um mehr als 60 Prozent auf 4,76 Dollar ein. Dies verschärfte die Probleme bei der Kapitalsuche. Medienberichten zufolge benötigt der angeschlagene Riese rasch zwischen 40 und 75 Milliarden Dollar an Kapitalspritzen und Krediten.
Auch die größte US-Sparkasse, Washington Mutual , kämpft mit schweren Problemen und gilt als Übernahmekandidat. Die Aktien der Sparkasse fielen am Montag um fast 27 Prozent auf nur noch 2 Dollar.
WARTEN AUF GOLDMAN-ZAHLEN
Gespannt erwarten die Anleger an diesem Dienstag die Quartalszahlen der führenden Investmentbank Goldman Sachs . Analysten rechnen zwar mit einem deutlichen Gewinneinbruch, aber mit keinen roten Zahlen. Dies könnte zur Entspannung der Lage beitragen.
Die japanische Zentralbank versuchte unterdessen am Dienstag, die Märkte zu stabilisieren. Am Montag hatten bereits die Notenbanken in Europa eingegriffen. Die Bank of Japan pumpte 1,5 Billionen Yen (10 Milliarden Euro) in den Geldmarkt. Notenbankgouverneur Masaaki Shirakawa erklärte, sein Institut werde sich weiterhin bemühen, die Märkte zu stabilisieren. Die Bank von Japan (BoJ) begann am selben Tag unter dem Eindruck der Krise in den USA ihr zweitägiges Zentralbankratstreffen. Ökonomen erwarten, dass die Notenbank ihren Zinssatz von 0,5 Prozent unverändert lässt./bb/ra/DP/tw
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