28.02.2025 09:31:38

ROUNDUP: Allianz toppt Gewinnziel im Tagesgeschäft - Aktie behauptet sich

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Versicherer Allianz hat 2024 im Tagesgeschäft so viel verdient wie nie zuvor. Der operative Gewinn stieg um knapp neun Prozent auf gut 16 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern (DAX) am Freitag in München mitteilte. Damit übertraf er seine ursprüngliche Zielspanne ebenso wie die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Für das neue Jahr nimmt sich Vorstandschef Oliver Bäte ein operatives Ergebnis zwischen 15 und 17 Milliarden Euro vor. An der Börse wurden die Neuigkeiten jedoch zunächst mit einem Kursabschlag quittiert.

Die Allianz-Aktie verlor am Morgen in einem schwächelnden Markt 0,3 Prozent auf 332,30 Euro, hielt sich aber etwas besser als der Dax. Seit dem Jahreswechsel hat das Papier damit noch rund zwölf Prozent gewonnen. Auf die letzten zwölf Monate gesehen liegt der Kursgewinn sogar bei rund einem Drittel.

Branchenexperte Philip Kett vom Analysehaus Jefferies attestierte der Allianz einen sehr disziplinierten Umgang mit den Kosten. Operativer Gewinn und Überschuss hätten im vierten Quartal jeweils um fünf Prozent höher gelegen als am Markt erwartet. Mit Blick auf 2025 rechneten Analysten jedoch bereits mit einem operativen Gewinn am oberen Ende der genannten Zielspanne.

Von den guten Zahlen des vergangenen Jahres sollen jedenfalls die Anteilseigner profitieren: Die Allianz will die Dividende je Aktie um 11,6 Prozent auf 15,40 Euro anheben. Zudem will der Konzern für bis zu 2 Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufen. Dies soll den Gewinn je Aktie weiter nach oben treiben.

Im abgelaufenen Jahr steigerte die Allianz ihr gesamtes Geschäftsvolumen um elf Prozent auf knapp 180 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieb für die Allianz-Aktionäre ein Gewinn von gut 9,9 Milliarden Euro und damit 16 Prozent mehr als im Vorjahr.

Dabei profitierte die Allianz vor allem von ihrer größten Sparte, der Schaden- und Unfallversicherung. Der Bereich steigerte seinen operativen Gewinn um rund eine Milliarde auf 7,9 Milliarden Euro. Während das Geschäftsvolumen der Sparte um gut acht Prozent stieg, ging ein geringerer Teil des Umsatzes für Schäden, Verwaltung und Vertrieb drauf: Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich von 93,8 auf 93,4 Prozent.

Dies lag auch an geringeren Belastungen durch Naturkatastrophen. So bezahlte der Konzern knapp 1,8 Milliarden Euro für Naturkatastrophenschäden und damit über eine halbe Milliarde weniger als im Vorjahr. Am teuersten schlugen die Überschwemmungen in Süddeutschland und Osteuropa zu Buche.

Gut lief es auch in der Lebens- und Krankenversicherung. Der Wert des Neugeschäfts legte von 4,0 auf 4,7 Milliarden Euro zu. Der operative Gewinn stieg um sechs Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Dazu hätten die meisten Geschäftsregionen beigetragen, hieß es zur Erklärung.

Im Fondsgeschäft sammelte der Allianz-Konzern von Kunden Milliardensummen an frischem Geld ein. Den Konzerntöchtern Pimco und Allianz Global Investors (AGI) flossen unter dem Strich 84,8 Milliarden Euro an Kundengeldern zu, davon 16,7 Milliarden Euro im vierten Quartal. Analysten hatten jedoch im Schnitt noch mehr erwartet.

Das für Dritte verwaltete Vermögen stieg zum 31. Dezember auf 1,9 Billionen Euro - gut 200 Milliarden mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn der Fondssparte wuchs im Gesamtjahr um knapp vier Prozent auf 3,2 Milliarden Euro./stw/men/stk

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