Dow Jones
02.07.2015 22:32:40
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ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Wenig Bewegung vor Griechen-Referendum
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Wall Street hat sich am Donnerstag wenig verändert ins verlängerte Feiertags-Wochenende verabschiedet. Das am Sonntag anstehende Referendum in Griechenland über die Gläubigerforderungen habe den positiv aufgenommenen US-Arbeitsmarktbericht in den Hintergrund gedrängt, sagte ein Anlageexperte. Am Freitag bleiben die US-Börsen wegen des Nationalfeiertags am Samstag geschlossen - vor dem verlängerten Wochenende wollten sich die Anleger offenbar nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Zum Schluss notierte der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) 0,16 Prozent tiefer bei 17 730,11 Punkten. Am Montag war das Börsenbarometer wegen der Zuspitzung in der Griechenland-Krise deutlich abgesackt, hatte sich an den Folgetagen aber wieder etwas erholt. Für die verkürzte Handelswoche verbuchte er damit ein Minus von 1,21 Prozent.
Der marktbreite S&P-500-Index (S&P 500) sank am Donnerstag um 0,03 Prozent auf 2076,76 Punkte, wogegen der technologielastige Auswahlindex NASDAQ 100 ein knappes Plus von 0,09 Prozent auf 4433,39 Punkte schaffte.
ARBEITSMARKTBERICHT ENTTÄUSCHT LEICHT
In den USA waren im Juni weniger Arbeitsplätze geschaffen worden als erwartet, wie das Arbeitsministerium mitteilte. Zudem wurde das Plus für den Vormonat nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote war im Juni auf den tiefsten Stand seit 7 Jahren gefallen, was allerdings vor allem darauf zurückgeht, dass sich zahlreiche Jobsucher vom Arbeitsmarkt abgemeldet haben: Die Erwerbsquote war deutlich und auf den tiefsten Stand seit 1977 gefallen. Außerdem hatten die Stundenlöhne stagniert, wohingegen Volkswirte einen kleinen Zuwachs erwartet hatten.
Ungeachtet des weiteren Stellenaufbaus dürfte sich die US-Notenbank Fed wegen der stagnierenden Löhne mit einer Zinserhöhung schwer tun, schrieb Ökonom Joseph LaVorgna von der Deutschen Bank über den Kurznachrichtendienst Twitter. Eine weiter lockere Geldpolitik begünstigt Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren.
KEINE ARGUMENTE FÜR BALD STEIGENDE ZINSEN
"Die Daten zeigen, dass die Wirtschaft noch nicht so stark ist, wie viele geglaubt haben", ergänzte ein Anlageexperte. Vor allem der Rückgang der Erwerbsquote falle auf. Doch gerade eine solche erwartungsgemäße bis leicht schwächere Entwicklung am Arbeitsmarkt begünstige die Börsenkurse.
Die Fed macht ihre Geldpolitik von der Konjunkturentwicklung und insbesondere vom Arbeitsmarkt abhängig. Der im Mai stärker als erwartet zurückgegangene Auftragseingang der US-Industrie dürfte den Währungshütern ebenfalls keine Argumente für eine baldige Zinserhöhung liefern.
VERKAUFSREKORD BEFLÜGELT TESLA - PAYPAL KAUFT XOOM
Im Fokus standen auf Unternehmensseite Tesla-Aktien mit einem Plus von 4,04 Prozent, was den Nasdaq-100-Spitzenplatz bedeutete. Der Elektroauto-Hersteller hatte im zweiten Quartal einen Verkaufsrekord aufgestellt. Papiere des Halbleiterkonzerns Intel eroberten mit einem Anstieg um 1,24 Prozent den ersten Platz im Dow. Offensichtlich begrüßten die Anleger den angekündigten Weggang von Unternehmenspräsidentin Renee James und weiteren Spitzenmanagern, was Konzernchef Brian Krzanich mehr Einfluss verschafft.
Derweil dreht sich das Übernahmekarussell in den USA weiter: Der Bezahldienst Paypal kauft den Anbieter von Geldtransfer-Dienstleistungen Xoom für 890 Millionen US-Dollar. Die Xoom-Aktien sprangen um 21,01 Prozent nach oben, während die Titel des PayPal-Mutterkonzerns eBay 2,36 Prozent gewannen.
POTASH SCHWÄCHELN: K+S LEHNT OFFERTE AB
Paypal wird am 17. Juli von der Online-Handelsplattform abgespalten. Je Ebay-Aktie wird ein neues Paypal-Papier ausgegeben. Am 20. Juli soll Paypal dann an als ein eigenständiges Unternehmen an die Börse kommen. Ebay geht davon aus, dass seine beiden Teile getrennt erfolgreicher sein können.
Dagegen ging es für Potash-Aktien um 0,58 Prozent bergab, nachdem der deutsche Kali- und Salz-Produzent K+S (K+S) dem Übernahme-Vorstoß des kanadischen Düngemittelherstellers eine Absage erteilt hatte. Potash hatte laut K+S 41 Euro je Aktie geboten. Dies zeige "nicht den fundamentalen Wert von K+S und ist nicht im Interesse des Unternehmens", sagte K+S-Chef Norbert Steiner./gl/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
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