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28.11.2016 18:16:41

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax auf Zweiwochentief - Furcht vor Eurokrise

FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt wirft das Verfassungsreferendum in Italien am kommenden Wochenende bereits dunkle Schatten voraus. Der DAX fiel am Montag auf den tiefsten Stand seit gut zwei Wochen zurück, zumal die tonangebende Wall Street nach ihrer jüngsten Rekordjagd eine Verschnaufpause eingelegt und damit die Kurse hierzulande weiter belastet hatte. Die Unsicherheit rund um Italien treffe ganz besonders den dortigen Bankensektor, strahle aber auch auf die übrigen europäischen Bankhäuser aus, sagte Marktbeobachter Jens Klatt.

Der Dax konnte seine Verluste nur zwischenzeitlich nennenswert eingrenzen und schloss 1,09 Prozent tiefer bei 10 582,67 Punkten. Der Index der mittelgroßen Werte MDAX büßte 0,51 Prozent auf 20 805,06 Punkte ein und der Technologiewerte-Index TecDAX verlor 0,97 Prozent auf 1709,93 Punkte.

NEUE PILOTENSTREIKS BEI DER LUFTHANSA

"Es bleibt dabei, am deutschen Aktienmarkt ist in diesen Tagen kein Blumentopf zu gewinnen", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Europa verliere aktuell für die Investoren weiter an Attraktivität.

Zu den größten Verlieren im deutschen Leitindex zählten die Aktien der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) mit einem Minus von mehr als 2 Prozent. Die fortgesetzten Streiks lasten nun doch etwas stärker auf der Stimmung der Anleger. So wollen die Piloten am Dienstag und Mittwoch abermals die Arbeit niederlegen.

BANKAKTIEN UNTER DRUCK

Unter Druck gerieten auch Bankenwerte. Nach dem zuletzt guten Lauf der Branche lastete nun die Ungewissheit wegen der Abstimmung in Italien besonders schwer. Besonders sorgten sich die Anleger mit Blick auf die italienischen Kreditinstitute, schwelt doch in dem Land seit Jahren eine Bankenkrise, die bisher nicht wirklich gelöst wurde. Die Geldhäuser sitzen auf faulen Krediten von mehr als 300 Milliarden Euro. Hierzulande verloren die Papiere der Deutschen Bank rund 2,5 Prozent und die der Commerzbank am Dax-Ende mehr als 3 Prozent.

Für die Anteilsscheine des Versorgers RWE ging es um knapp 1 Prozent nach unten, nachdem sich die britischen Bank HSBC kritisch geäußert hatte. Die Experten sehen weiterhin finanzielle und politische Unsicherheiten. Mit Blick auf die Anteilsscheine des Wettbewerbers Eon sind die Analysten indes zuversichtlicher geworden. Hier seien die finanziellen und politischen Risiken bereits in den Aktienkurs eingepreist. Die Eon-Papiere legten moderat zu.

VERLUSTE AUCH IN EUROPA

Im SDAX der gering kapitalisierten Werte büßten die Aktien von Stabilus rund 1 Prozent ein. Der Autozulieferer hatte seine Anteilseigner mit dem Ausblick für das neue Geschäftsjahr verstimmt.

Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 1,04 Prozent auf 3016,80 Punkte. Etwas weniger deutlich abwärts ging es für den CAC-40-Index (CAC 40) in Paris und den FTSE 100 in London. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) stand zum europäischen Handelsschluss leicht tiefer.

EURO GIBT NACH

Am Rentenmarkt gab die Umlaufrendite von 0,04 Prozent am Freitag auf 0,02 Prozent nach. Der Rentenindex Rex stieg um 0,12 Prozent auf 142,34 Punkte. Der Bund-Future kletterte um 0,25 Prozent auf 161,88 Punkte nach oben. Der Kurs des Euro (Dollarkurs) gab nach. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0588 (Freitag: 1,0592) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9445 (0,9441) Euro./la/tos

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

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