ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Moderate Verluste - KPN belastet Telekom-Sektor

    Der Eurostoxx 50 (EuroSTOXX 50) schloss 0,10 Prozent schwächer bei 2.628,01 Punkten. In der vergangenen Woche hatte der Leitindex der Eurozone insgesamt etwas mehr als ein Prozent gewonnen, sich aber an den letzten drei Handelstagen nur noch wenig von der Stelle bewegt. In Paris sank der Cac 40 (CAC 40) zum Wochenauftakt um 0,14 Prozent auf 3.638,10 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab um 0,16 Prozent auf 5.912,15 Punkte nach.

    Eine deutliche Dividendensekung ließ die KPN-Aktien (Koninklijke KPN) in Amsterdam um knapp 15 Prozent auf 3,937 Euro einbrechen. Zuvor waren sie bis auf 3,90 Euro und damit erneut unter die Marke von vier Euro gefallen, die sie im November erstmals seit zehn Jahren unterboten hatten. Der niederländische Telekom-Konzern verwarf seine bisherigen Dividendenpläne für das kommende Jahr und will nur noch eine kleine Auszahlung leisten. Die Titel trübten die Stimmung im kompletten europäischen Telekom-Bereich: Im Stoxx Europe 600 büßte der Teilindex als Schlusslicht in der Sektorwertung mehr als ein Prozent ein.

    Zu den größten Verlierern gehörten auch die Titel der Nahrungsmittel- und Getränkehersteller sowie der Konsumgüterproduzenten , die jeweils um knapp ein halbes Prozent nachgaben. Dagegen legten die Rohstoffwerte und die Papiere von Einzelhändlern um mehr als ein respektive knapp ein Prozent zu.

    Uneinheitlich fiel die Entwicklung im Bankensektor aus, dessen Branchenindex sich fast unverändert zeigte. In Zürich büßten UBS wegen weiterer Spekulationen über eine drohende Strafzahlung im Zusammenhang mit der Libor-Affäre knapp ein halbes Prozent ein. An der Börse in Madrid blieben die Aktien der Banco Santander (Banco Santander Central Hispano) lange Zeit vom Handel ausgesetzt, da die größte spanische Bank eine Komplettübernahme ihrer spanischen Tochter Banesto erwägt. Zum Handelsschluss notierten sie mehr als ein Prozent tiefer.

    In Paris standen Peugeot dagegen fast sechseinhalb Prozent im Plus, womit die Titel des Autobauers an ihre kräftigen Kursgewinne aus der Vorwoche anknüpften und den Spitzenplatz im Cac 40 einnahmen. Laut einer Managerin besteht Aussicht darauf, dass sich die Franzosen mit ihren Banken auf eine Refinanzierung der Finanztochter einigen können. Seit ihrem Zwischentief vor zehn Tagen haben die Titel damit schon mehr als ein Fünftel an Wert gewonnen. Auch die Titel von Konkurrent Renault profitierten mit plus zweieinhalb Prozent, und der Autosektor insgesamt stieg um mehr als ein halbes Prozent./gl/jha/