25.03.2015 18:43:46

ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Euro-Erholung und US-Auftragsschwäche belasten

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Börsen haben ihre Vortagesgewinne am Mittwoch vollständig ausradiert und sind noch etwas tiefer abgerutscht. Der sich dank der Griechenland-Entspannung erholende Eurokurs belastete. Enttäuschende Auftragsdaten aus der US-Volkswirtschaft drückten ebenfalls auf die Stimmung, während starke Daten zum Geschäftsklima in Frankreich und Deutschland kaum beachtet wurden. Der EuroSTOXX 50 schloss nahe seinem Tagestief bei 3684,04 Punkte, was ein Minus von 1,27 Prozent bedeutet. Tags zuvor war er noch auf den höchsten Stand seit Juni 2008 geklettert.

In Paris gab der CAC-40-Index (CAC 40) am Mittwoch um 1,32 Prozent auf 5020,99 Punkte nach, der Londoner FTSE 100 büßte 0,41 Prozent auf 6990,97 Punkte ein. Der Kurs des Euro übersprang zeitweise wieder die Marke von 1,10 US-Dollar, stand zum europäischen Börsenschluss dann allerdings wieder bei 1,0968 Dollar.

Die zuletzt versöhnlicheren Töne zwischen Berlin und Athen hätten dem mittlerweile stabilisierten Euro etwas Rückenwind verliehen, kommentierte etwa Analyst Stan Shamu vom Wertpapierhändler IG. In den vergangenen Wochen hatten vor allem Aktien stark exportorientierter Unternehmen von der Schwäche der Gemeinschaftswährung profitiert und die Märkte weiter nach oben getrieben.

Die griechische Börse, die in den vergangenen drei Handelstagen einen spürbaren Erholungskurs eingeschlagen hatte, blieb wegen des Nationalfeiertags geschlossen. Nichtsdestotrotz blieben Geldforderungen von und Notkredite für Griechenland ebenfalls weiter ein Thema an den Börsen.

Im Stoxx Europe 600 gab es zu Handelsschluss unter den in diesem Index vertretenen 19 Branchenindizes nur noch zwei im grünen Bereich: Der Rohstoff- und der Öl-und Gassektor verbuchten ein kleines Plus. Die konjunktursensible Branche der Technologiewerte, die auch in den USA besonders schwach war, büßte 2,94 Prozent ein.

Unter den Einzelwerten sprangen in London die Aktien von Tui mit einem Aufschlag von 2,62 Prozent an die Spitze des FTSE 100. Der weltgrößte Reisekonzern sieht sich dank steigender Gästezahlen zum Ende der Wintersaison auf Kurs. Bei den Pauschalreisen, aber auch bei den konzerneigenen Hotels und Kreuzfahrtschiffen sei die Nachfrage gestiegen und auch bei den Buchungen für die Hauptreisezeit im Sommer stehe man besser da als vor einem Jahr, hieß es vom Unternehmen, das im Dezember 2014 durch die Fusion der Tui AG mit der britischen Veranstaltertochter Tui Travel entstanden war. Zudem kündigte Tui die baldige Rückzahlung einer Hybridanleihe an.

Im EuroSTOXX 50 büßten die Aktien von Airbus (Airbus Group (ehemals EADS)) 2,35 Prozent ein. Der Grund für den Absturz einer vom deutsch-französischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern gebauten Maschine am Vortag ist weiter unbekannt. Am Mittwoch teilte das Unternehmen mit, sich von einem weiteren Aktienpaket seines französischen Rivalen Dassault Aviation getrennt zu haben.

Indexschlusslicht waren die Anteilsscheine der ASML Holding (ASML) mit minus 5,52 Prozent. Sie litten unter einer Abstufung der spanischen Bank Santander, die ihr Votum für die Aktien des Zulieferers für die Halbleiterindustrie von "Buy" auf "Hold" gesenkt hatte. Zusätzlich belastet wurden die Titel von der deutlich eingetrübten Stimmung für Technologieaktien im Allgemeinen. Darunter litten etwa auch ARM Holdings (ARM) in London, die am Ende des FTSE 100 6,08 Prozent verloren oder Infineon Technologies im DAX.

Accor (Accor) verloren am Ende des Cac-40 4,25 Prozent. Hier hatten die Großaktionäre Colony Capital LLC und Eurazeo SA Anteilsverkäufe angekündigt./ck/he

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