14.06.2007 12:54:00

ROUNDUP 2: Sanofi-Aventis erleidet Rückschlag bei Schlankheitsmittel Acomplia

        (Neu: Aussage von Sanofi-Aventis, EMEA und Analystenkommentare)

 

    WASHINGTON (dpa-AFX) - Der weltweit drittgrößte Pharmakonzern Sanofi-Aventis   hat bei der Zulassung seines Schlankheitsmittels Zimulti (Europa: Acomplia) in den USA einen Rückschlag erlitten. Ein Beraterausschuss der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA hat sich am Mittwoch gegen eine Zulassung im weltweit wichtigsten Pharmamarkt ausgesprochen, teilte die Behörde mit. Der beobachtete Gewichtsverlust sei nicht höher zu werten als die mit dem Mittel einhergehenden Nebenwirkungen. Das FDA-Pendant, die europäische EMEA, will sich in der kommenden Woche äußern.

 

    An der Börse brach der Kurs der im EuroStoxx-50-Index  notierten Aktie daraufhin am Donnerstag um mehr als 7 Prozent auf 62,03 Euro ein und fiel damit auf den tiefsten Stand seit dem Frühjahr 2005. Nach früheren Aussagen hatte sich der Konzern von dem Mittel einen "Blockbuster-Umsatz", also einen jährlichen Spitzenumsatz von 1 Milliarde Euro und mehr, versprochen.

 

SANOFI-AVENTIS: NOCH KEINE AUSSAGEN ZU AUSWIRKUNGEN AUF UMSATZPROGNOSE

 

    Die Beraterausschüsse der FDA sprechen nur Empfehlungen aus. In der Regel werde diese aber von der FDA übernommen. Die Frage, ob das Mittel für den amerikanischen Markt zugelassen wird oder nicht, trifft die FDA am 26. Juli. Grund der klaren Ablehnung - der Ausschuss votierte 14-0 gegen die Zulassung - seien Befürchtungen, wonach das Mittel in der Anwendung für übergewichtige Patienten die Anzahl psychischer Störungen wie Selbstmordgedanken und Depressionen erhöhen könnte. In Europa ist Acomplia bereits seit September 2006 auf dem Markt. In Deutschland werden im Beipackzettel Nebenwirkungen wie Depressionen, Angst, Schlafstörungen oder auch Magenbeschwerden erwähnt. In 18 Ländern wird es bereits verkauft.

 

    "Alle Behörden bekamen von uns die gleichen Daten", sagte Andrea Klimke-Hübner, Pressesprecherin von Sanofi-Aventis. In klinischen Studien wurde das Mittel an 110.000 Patieten weltweit getestet. Aussagen über Auswirkungen auf das Umsatzpotenzial wollte die Sprecherin nicht vor der endgültigen Entscheidung der FDA abgeben. Der französische Pharmakonzern hatte am Montag in Gesprächen mit der FDA ein erhöhtes Selbstmordrisiko bei der Einnahme des Anti-Fettleibigkeitsmittels Acomplia eingeräumt. Sanofi sprach sich gegen die Einnahme dieses Mittels aus, wenn die Patienten unter Depressionen oder ähnlichen Krankheiten leiden.

 

MORGAN STANLEY UND HSBC SENKEN KURSZIEL

 

    In Reaktion auf die Entscheidung senkte Morgan Stanley das Kursziel für den Pharmariesen von 86 auf 81 Euro. Die britische HSBC stufte die Aktien von "Overweight" auf "Neutral" ab und reduzierte das Kursziel von 80,00 auf 72,50 Euro. Analyst Oliver Kämmerer hat in Reaktion auf die Beraterentscheidung die erwarteten Acomplia-Umsätze in den USA in Höhe von 1,14 Milliarden Euro bis 2011 aus den Prognosen entfernt. "Wir rechnen eher damit, dass sich die FDA gegen eine Zulassung von Acomplia aussprechen wird", so Kämmerer.   

 

   Die Hoffnung auf den bisher erwarteten Milliardenumsatz könnte sich nach Einschätzung von Analysten nach einer endgültigen Ablehnung des Mittels in den USA zerschlagen. Das Pendant der FDA, die europäische Arzneimittelbehörde European Medicines Agency (EMEA), will alle neuen Informationen zu dem Schlankheitsmittel Acomplia von Sanofi-Aventis prüfen und sich in der kommenden Woche äußern, sagte eine Sprecherin auf Anfrage.

 

BRANCHE VOR ZAHLREICHEN HERAUSFORDERUNGEN

 

    Die Pharmabranche sieht sich derzeit vor zahlreichen Herausforderungen: Kürzungen im Gesundheitswesen mit einer Erhöhung des Anteils an billigeren Nachahmermedikamenten und der Ablauf von Patenten für Medikamente mit einem Milliardenumsatz lasten auf der Branche. Dadurch werden nach Ansicht der Experten der Rating-Agentur Standard & Poor's (S&P) weitere Übernahmen wahrscheinlicher. Seit längerem streiten sich Sanofi-Aventis-Partner Bristol Myers-Squibb und Sanofi-Aventis mit dem kanadischen Generika-Hersteller Apotex über eine billigere Version des Verkaufsschlagers Plavix./ep/zb

 

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