04.07.2007 14:21:00

ROUNDUP 2/Presse: BMW und Mercedes diskutieren Kleinwagenkooperation

        (neu: Ausführlichere Stellungnahme Daimler, mehr Hintergrund)

 

    STUTTGART/HAMBURG (dpa-AFX) - Mercedes und BMW  verhandeln nach Informationen von "Auto Bild" über eine Zusammenarbeit bei Kleinwagen. Nach Informationen der Zeitschrift solle bereits im Juli die Entscheidung fallen, ob die Nachfolgegeneration der Mercedes A-Klasse auf Basis des Mini von BMW entwickelt wird. Ein DaimlerChrysler-Sprecher  sagte dazu, Spekulationen kommentiere man nicht. Die Aussage von Mercedes-Vertriebschef Klaus Maier von Ende Juni, es gebe derzeit keine Pläne für eine weitere Zusammenarbeit mit BMW neben der bestehenden Kooperation bei Hybrid-Antrieben, gelte aber nach wie vor. Generell schließe Daimler jedoch Projekte und eine Zusammenarbeit, dort wo es Sinn mache, nicht aus.

 

    "Auto-Bild" zufolge plante Mercedes bisher, die neue A-Klasse auf einer zusammen mit Chrysler entwickelten Plattform zu bauen. Nach der Trennung von Chrysler stehe Mercedes nun alleine da. Gemeinsam mit BMW ließe sich diese Lücke schließen: Beide Hersteller bräuchten einen Partner, um die Nachfolgegenerationen von A-Klasse und Mini zu geringeren Kosten als bisher zu produzieren, schreibt "Auto Bild". Und sowohl Mercedes als auch BMW könnten sich für ihre frontgetriebenen Kompaktmodelle nicht in den höherklassigen heckgetriebenen Modellplattformen bedienen. Bei BMW steige trotz guter Verkaufszahlen der Kostendruck, denn schon bei einer nicht vollständigen Auslastung der Mini-Produktion drohten rote Zahlen.

 

BMW-ENTWICKLUNGSVORSTAND: KEINE GEMEINSAME PLATTFORM

 

    BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Draeger sagte dagegen der Zeitschrift "auto motor und sport" (Mittwoch), gemeinsame Plattformen mit Mercedes seien kein Thema. Ansonsten könne er sich aber eine engere Zusammenarbeit beider Hersteller vorstellen. Neben der gemeinsamen Entwicklung von Hybrid-Antrieben mit Mercedes wolle BMW auch bei der Weiterentwicklung der Getriebe- und Motorentechnik mit dem Stuttgarter Hersteller zusammenarbeiten.

 

    Am Montag hatte die "WirtschaftsWoche" berichtet, Mercedes wolle die A-Klasse auslaufen lassen. Nach dem Willen von Konzernchef Dieter Zetsche solle es nach dem für das Jahr 2011 vorgesehenen Modellwechsel bei der A- und B-Klasse nur noch eine Variante der Stadtautos geben. Das Nachfolgemodell solle sich an der etwas größeren B-Klasse ausrichten. Außerdem wünsche Zetsche sich ein neues Einstiegsmodell. Geplant sei ein sportlicheres Kompaktauto, mit dem der Konzern gegen die kleinen Modelle seiner Konkurrenten BMW  und Audi antreten könne.

 

    Der DaimlerChrysler-Sprecher wollte auch diesen Bericht nicht kommentieren, sagte aber, dass sowohl A- als auch B-Klasse fester Bestandteil der Produktpalette von Mercedes seien. Bei beiden Wagen handle es sich um junge Produkte, die am Markt gut angenommen würden. Die neue A-Klasse sei erst seit 2004 und die B-Klasse erst seit 2005 auf dem Markt./hd/fj/DP/edh/wiz

 

 

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