14.08.2007 13:06:00
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ROUNDUP 2: NA peilt nach kräftigem Gewinnsprung für Geschäftsjahr Rekord an
HAMBURG (dpa-AFX) - Europas größte Kupferhütte Norddeutsche Affinerie (NA) hat in einem günstigen Marktumfeld Gewinn und Umsatz im dritten Quartal deutlich gesteigert und sich für das Gesamtjahr optimistisch gezeigt. "Im laufenden Jahr wird der Konzern das beste Ergebnis der Firmengeschichte erreichen", sagte NA-Chef Werner Marnette am Dienstag laut Mitteilung. Er dämpfte allerdings die Erwartungen für das kommende Geschäftsjahr 2007/2008 (Ende September). Es sei zwar erneut ein "gutes Ergebnis" zu erwarten. Dies dürfte aber das Niveau des laufenden Geschäftsjahres nur schwer erreichen. Für die geplante Übernahme des belgischen Kupferherstellers Cumerio sei die NA gut gerüstet.
Am Finanzmarkt war die Reaktion auf die Neun-Monats-Zahlen positiv. Die Aktien legten in einem etwas schwächeren Marktumfeld am Mittag um 0,56 Prozent auf 30,76 Euro zu. Der MDAX fiel unterdessen um 0,30 Prozent auf 10.155,07 Zähler. "Die Zahlen waren relativ unspektakulär", sagte ein Analyst. Der Ausblick klinge nicht mehr ganz so positiv - das könnte einige zu Gewinnmitnahmen nach dem gestrigen Kurssprung getrieben haben. Ein kleiner Wermutstropfen sei der Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr. "Der Ausblick für 2006/07 ist zwar sehr gut, allerdings rechnet die NA damit, das hohe Niveau im kommenden Geschäftsjahr nur schwer halten zu können", sagte Nord/LB-Expertin Karin Meibeyer.
CUMERIO ÜBERNAHME
Gestützt auf eine hohe Nachfrage legte im dritten Quartal das Vorsteuerergebnis auf 41 (Vorjahr 27) Millionen Euro zu. Bei einem Umsatzanstieg auf 1,722 (Vorjahr: 1,643) Milliarden Euro verdiente die im MDAX gelistete Gesellschaft unter dem Strich 23 (16) Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte auf 43 (30) Millionen Euro. Die befragten Experten hatten bei Umsätzen von 1,703 Milliarden Euro ein EBT von 40,4 Millionen und einen Überschuss von 22,5 Millionen Euro erwartet. Beim EBIT waren sie lediglich von 41,8 Millionen Euro ausgegangen. Neben den gestiegenen Verkäufen vor allem von Gießwalzdraht habe auch der weiterhin hohe Kupferpreis zu einer erheblichen Umsatzsteigerung beigetragen, hieß es.
Mit Blick auf den geplanten Kauf des belgischen Kupferherstellers Cumerio sieht sich Marnette trotz des anhaltenden Zwists mit dem österreichischen Rivalen A-TEC gut gerüstet. Die rund 780 Millionen Euro schwere Übernahme will Marnette wie geplant bis zum Jahresende abschließen. Aus Sicht eines Analysten ist dies aber noch ein weiter Weg. Dies führe zu anhaltender Unsicherheit. Derzeit hält die NA über 17 Prozent an Cumerio.
Bei der Neuordnung der europäischen Kupferindustrie steht die NA im Konflikt mit der österreichischen A-TEC . Mit einer Sperrminorität blockiert A-TEC-Chef Mirko Kovats die von der NA geplante Übernahme des belgischen Kupferkonzerns Cumerio. Marnette warb erneut für die industrielle Logik des Zusammenschlusses. Die geplante Übernahme von Cumerio bleibt laut Nord/LB-Expertin Karin Meibeyer schwierig einzuschätzen.
KUPFERNACHFRAGE WIRD HOCH BLEIBEN
Der Konzern zeigte sich auch für den weiteren Geschäftsverlauf optimistisch. Die Nachfrage nach Kupfer werde voraussichtlich auch im nächsten Geschäftsjahr hoch bleiben, solange sich keine fundamentalen Veränderungen in der Weltwirtschaft ergeben sollten. Asien und Südamerika werden der Gesellschaft zufolge weiter die starken Wachstumsregionen für Kupfer bleiben. Der europäische Kupfermarkt dürfte weiterhin eine positive Entwicklung zeigen. Dies werde allerdings sehr stark von der konjunkturellen Entwicklung in den industriellen Kernländern abhängig sein.
Das anhaltend hohe Kupferpreisniveau spiegele die weiter starke Nachfrage wider. Die weltweiten Produktionsmengen reichten nicht aus, um die hohe Nachfrage zu bedienen. Die Produktionsanlagen der Kupfererzeugung seien gute ausgelastet und die Erzeugung von Kupferkathoden sei gesteigert worden. Die Schmelzlöhne der verarbeiteten Kupferkonzentrate seien zufrieden stellend. Der Kupferpreis schwankte im dritten Quartal zwischen 6.916 und 8.200 US-Dollar je Tonne. Die NA stellt mit 3.208 (3.178) Mitarbeitern aus Kupfererz reines Kupfer her und verarbeitet es weiter zu Produkten, die zum Beispiel in der Auto-, Elektro- und Bauindustrie zum Einsatz kommen./jha/sk
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