22.01.2013 14:47:33
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ROUNDUP 2: Douglas spürt Internetkonkurrenz auch zu Weihnachten
"Der Handel ist in einer tiefgreifenden Umbruchphase", sagte Kreke. Etwa jeder zehnte Euro werde bereits im Internet ausgegeben und fehle dadurch den stationären Händlern in der Kasse. Bis 2020 werde sich dieser Betrag voraussichtlich verdoppeln, schätzt der Douglas-Chef. Der schnelle Kauf im Internet setzte Douglas bereits im vergangenen Geschäftsjahr 2011/12 (Ende September) mächtig unter Druck. Da vor allem die Buchtochter Thalia gegen mächtige Konkurrenten wie Amazon an Boden verliert und umgebaut werden muss, schrieb Douglas auf Konzernebene rote Zahlen. Im Geschäftsjahr summierte sich der Verlust auf 109,9 Millionen Euro. Die Dividende von zuletzt 1,10 Euro je Aktie (2010/11) wird deshalb gestrichen. Im Geschäftsjahr zuvor hatte der Konzern noch 87 Millionen Euro Gewinn erzielt.
Dank kräftig klingelnder Kassen in den Douglas-Parfümerien und Christ-Juwelierläden stieg der Konzernumsatz im Geschäftsjahr 2011/2012 um 1,7 Prozent auf 3,44 Milliarden Euro, wie der Konzern bereits Anfang Oktober mitgeteilt hatte. Die Christ-Schmuckläden wuchsen mit einem Umsatzplus von 9,6 Prozent auf 373 Millionen Euro am stärksten. Der Umsatz des Sorgenkindes Thalia schrumpfte um 2,1 Prozent auf 915 Millionen Euro. Einen Umsatzrückgang verbuchten auch die Modehäuser AppelrathCüpper. Die Süßwarenkette Hussel legte hingegen zu.
Kreke räumte ein, nicht schnell genug auf die veränderten Einkaufsgewohnheiten der Kunden reagiert zu haben und versprach erneut, "die Ärmel hochzukrempeln". Die Restrukturierung von Thalia will der Konzern in den kommenden zwei Jahren abschließen. Derzeit werden die Flächen der zum Teil kaufhausgroßen Buchhandlungen verkleinert und die Sortimente durch Spielwaren, Geschenkartikel oder DVDs ergänzt. 15 der insgesamt 300 Thalia-Filialen werden geschlossen. Da im laufenden Jahr keine Sonderbelastungen durch die Sanierung bei Thalia mehr anfallen, soll auch das operative Ergebnis der Douglas-Gruppe wieder leicht steigen, ebenso wie der Umsatz. Im ersten Quartal (Ende Dezember) legten die Erlöse um 1,6 Prozent zu.
Den Ton angeben bei dem Hagener Handelskonzern wird künftig der US-Investor Advent. Nach einem Übernahmeangebot im vergangenen Jahr gehören ihm bereits mehr als 96 Prozent der Aktien. Die bislang noch verbliebenen Kleinaktionäre sollen durch einen Beschluss der Hauptversammlung im Mai herausgedrängt werden. Die Douglas-Aktie wird nach fünf Jahrzehnten von der Börse verschwinden. Douglas unterliege dann nicht mehr der "Quartals-Denke" der Finanzmärkte, zudem lasse sich ein privates Unternehmen einfacher führen, sagte Kreke zu der neuen Struktur. Advent bezeichnete er für die künftigen Pläne als "idealen Partner".
Der Investor, der im Schulterschluss mit der Gründerfamilie Kreke den Konzern weiterentwickeln will, hat bereits angekündigt, das Unternehmen schlagkräftiger machen zu wollen. Geplant ist eine Expansion der Douglas-Parfümerien und der Christ-Schmuckgeschäfte im Ausland, auch wenn es konkrete Pläne laut Kreke dafür noch nicht gibt. An der jetzigen Struktur des Konzerns mit den Sparten Parfüm, Schmuck, Buch, Mode und Süßwaren will Advent festhalten - vorerst zumindest. "Handel ist bekanntlich Wandel und das trifft auch auf uns zu", sagte Kreke. Branchenexperten gehen davon aus, dass Advent vor allem an den beiden Wachstumslokomotiven Parfüm und Schmuck gefallen gefunden hat und Randgeschäfte über kurz oder lang verkauft könnte./vd/she/fbr/rum
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