HDAX
26.03.2013 14:00:32
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ROUNDUP 2: Celesio rechnet 2013 nach Millionenverlust wieder mit Gewinn
Belastet wurde das Ergebnis vor allem durch Abschreibungen auf die 2012 verkauften Töchter DocMorris, Movianto und Pharmexx sowie das Geschäft in Tschechien. Celesio hatte dafür bei Weitem nicht mehr das bekommen, was der Pharmahändler damals selbst gezahlt hatte. Für die Versandapotheke DocMorris hatte Celesio zum Beispiel einst 220 Millionen Euro gezahlt - verkauft wurde sie für 25 Millionen Euro.
Die schlechten Geschäfte mit den Töchtern rissen ein Loch von 258,6 Millionen Euro in die Bilanz. Neben Abschreibungen machten Celesio noch Kosten für den Umbau des Konzerns zu schaffen. Bis zum Jahresende summierten sich die Einmalbelastungen auf rund 300 Millionen Euro. Rechnet man die verkauften Aktivitäten heraus, hätte Celesio im vergangenen Jahr allerdings schwarze Zahlen geschrieben.
Die Celesio-Aktie legte bis zum Nachmittag um knapp vier Prozent zu. "Die Restrukturierung zahlt sich aus und das bereinigte EBITDA übertrifft die durchschnittliche Analystenerwartung", sagte Analyst Thomas Maul von der DZ Bank. Der Ausblick liege im Rahmen der Erwartungen.
Celesio kämpft seit längerem, wie seine Konkurrenten auch, mit dem von Gesundheitsreformen angetriebenen Preisdruck. Hinzu kommt eine Rabattschlacht im Heimatmarkt. "Wir sehen seit Anfang des Jahres einen Preiskrieg und eine Rabattschlacht, wie wir sie in Deutschland noch nie gesehen haben", sagte Konzernchef Markus Pinger. Celesio werde sich an dieser nicht beteiligen. "Wir werden unsere Rabatte so reduzieren, dass wir mit einzelnen Apothekern keine Verluste machen." Auch einen Rückgang des Marktanteils werde Celesio notfalls in Kauf nehmen. Derzeit halten die Stuttgarter einen Marktanteil von gut 16 Prozent. Marktführer ist der Mannheimer Konkurrent Phoenix.
"Wir haben unsere Wettbewerbsfähigkeit deutlich verbessert und gleichzeitig wichtige Weichen für profitables Wachstum gestellt", sagte Pinger. Operativ spürte Celesio bereits Aufwind: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte im Vergleich zum Vorjahr um gut ein Fünftel auf 370,1 Millionen Euro. Zum Zuwachs beigetragen habe vor allem ein Sparprogramm. Der Umsatz blieb mit 22,27 Milliarden Euro nahezu unverändert.
Pinger will aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen den Konzern zurück zum Kerngeschäft führen - dem Großhandel mit Arznei und der direkten Verbindung zu Apotheken. Die Neuausrichtung will Pinger unter anderem mit einem neuen Apothekenkonzept vorantreiben. Gegen das Billigimage der ehemaligen Tochter DocMorris sollen ein neues Design und ein neuer Name für die eigenen Apotheken helfen. Der Konzern will seine 2.200 Apotheken in Europa schrittweise in "Lloyds (Lloyds Banking Group)" umbenennen. Erste Pilotprojekte seien bereits in Großbritannien und Italien gestartet. In Deutschland sollen im Sommer zunächst zwei Apotheken des neue Konzept erproben.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Konzernchef mit einem operativen Gewinn zwischen 445 und 475 Millionen Euro - allerdings bereinigt um Sondereffekte wie Wertberichtigungen oder Kosten für die Neuausrichtung. 2012 lag das derart bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen bei 444,8 Millionen Euro./mne/lan/jha/
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