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Herzlichen Glückwunsch 20.05.2016 21:00:00

Red Bull-Gründer Mateschitz wird 72 - nun folgt sein größter Coup!

Mateschitz gilt laut dem US-Wirtschaftsmagazin Forbes mit einem geschätzen Vermögen von 10,2 Milliarden US-Dollar als reichster Österreicher. Der Milliardär ist ein Marketingspezialist und ein Tausendsassa: Zusammen mit seiner Red Bull GmbH beteiligt sich Mateschitz überall in der Welt an verschiedenen Unternehmen und tritt bei Veranstaltungen als Sponsor auf - vor allem die Sportwelt macht sich der Unternehmer, wie sie ihm gefällt. Geld spielt dabei offenbar keine Rolle.

Red Bull-Gründer Mateschitz liebt Sportsponsoring

Als Fan von Extremsportarten sponserte Mateschitz unter anderem den spektakulären Fallschirmsprung aus der Stratosphäre von Felix Baumgartner im Jahr 2012, seit 2004 macht das Red Bull Racing-Team die Formel 1 unsicher und die Luftrennen in der Red Bull Air Race World Championship setzen seit vielen Jahren Maßstäbe. Sein allergrößter Coup könnte ihm allerdings erst noch bevorstehen ...

Eines seiner jüngsten Projekte ist gerade erst in neue Sphären vorgedrungen: Seinem von Red Bull unterstützten Club RB Leipzig ist der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse gelungen. Ab der kommenden Saison spielt Leipzig erstklassig - und bläst zum Angriff auf Borussia Dortmund und Bayern München.

Mateschitz kennt das Fußballgeschäft

Auf der Homepage von RB Leipzig heißt es: "... unser Weg ist noch lange nicht zu Ende, denn wir wollen dem Fußball in dieser so sportbegeisterten Stadt nun auch im Oberhaus den Stellenwert geben, den Leipzig und den die Region verdient hat". Das klingt wie eine Kampfansage an die Bundesliga und ihre Traditionsvereine.

Dass RB Leipzig die etablierten Bundesliga-Clubs ärgern kann, ist keine Utopie. Mateschitz hat bereits bei einigen anderen Vereinen Erfahrung gesammelt. Unter anderem stieg sein Unternehmen 2005 in die insolvente Austria Salzburg ein, die als FC Red Bull Salzburg völlig neu aufgestellt wurde. Der in Fankreisen unpopulären "Übernahme" des Traditionsvereins folgte eine große Erfolgsgeschichte mit mehreren nationalen Meisterschaften und dem Double-Gewinn 2012 und 2016.

Mateschitz, RB Leipzig und eine große Erfolgsgeschichte

Der 72-Jährige Mateschitz ist bekannt für sein Durchsetzungsvermögen und seine Beharrlichkeit. Was er anpackt, das gelingt - oder wird zumindest spektakulär. Mit dem RB Leipzig könnte er nun in der deutschen Fußball-Bundesliga ein großes Kapitel aufschlagen. Denn spektakulär ist der Weg von RB Leipzig bereits jetzt: 2009 wurde der Verein auf Initiative der Red Bull GmbH gegründet. In der Saison 2009/10 übernahm RB das Startrecht des SSV Markranstädt in der fünftklassigen Oberliga Nordost - der Auftakt zu einer beispiellosen Aufstiegsserie: Über die Regionalliga (2010/11) ging es innerhalb von nur fünf Jahren in die 3. Liga (2013/14) und dann in die 2. Bundesliga (2014/15).

Und nun ist der von Red Bull kontrollierte Retortenverein tatsächlich ins deutsche Fußball-Oberhaus aufgestiegen, Mateschitz ist am Ziel seiner Träume - vorerst, denn nun dürfte der Angriff auf die etablierten Vereine folgen. Und die Chancen stehen gut: RB Leipzig kann sich dank des starken Sponsors Red Bull im Hintergrund auf die sportlichen Dinge fokussieren. Im Gegensatz zur Bundesliga-Konkurrenz muss der ostdeutsche Retortenclub nicht um die Einnahmeseite kämpfen. 

RB Leipzig mit Kampfansage an Bundesligavereine



Genug Geld ist in Leipzig vorhanden, das Umfeld mit dem gigantischen Trainingszentrum und der ausgezeichneten Nachwuchsarbeit entspricht bereits jetzt höchsten internationalen Ansprüchen. Das sieht auch der Geschäftsführer von Borussia Dortmund so. 

Hans-Joachim Watzke warnte vor Kurzem in einem Interview mit dem Sportmagazin "Kicker" vor der Stärke des Bundesliga-Neulings: "Für RB sehe ich schon in der nächsten Saison eine Chance, in die Euro League zu kommen." Langfristig sei für Leipzig sicherlich die Champions League das Ziel. "Mittelfristig wird einer der großen Bundesliga-Vereine seine Startberechtigung in Europa an Leipzig verlieren", sagte Watzke.

Oliver Mintzlaff, Vorstandschef von RB, tritt in der Tageszeitung "Die Welt" noch auf die Euphorie-Bremse: Es sei "absoluter Schwachsinn", dass RB den Bayern Paroli bieten wolle. Gleichzeitig formuliert der RB-Chef aber eine kleine Kampfansage an BVB, Bayern und Co.: "... dass wir grundsätzlich den Anspruch und den Ehrgeiz haben, uns mit allen messen zu wollen, ist klar. Den sollte eigentlich jeder haben."

Ralf Rangnick, RB-Trainer in der abgelaufenen Zweitliga-Saison, will mit den "Roten Bullen" - wie sie von ihren Fans genannt werden - "fester Bestandteil der Bundesliga" werden. Im Interview mit dem "Focus" sagte er weiter: "Wir sind kein Verein, der nur irgendwie in der Liga bleiben möchte."

Geld schießt keine Tore - oder doch?



Tatsächlich, RB Leipzig ist nicht irgendein Verein und schon gar nicht irgendein Aufsteiger. Der Gesamtetat soll sich in der ersten Bundesliga-Saison bei etwa 40 Millionen Euro bewegen. Das entspricht dem Budget des Liga-Mittelfelds, also dem Etat von Werder Bremen, Hoffenheim oder Borussia Mönchengladbach. Etablierte Bundesliga-Vereine wie FSV Mainz oder FC Augsburg können da schon jetzt nicht mehr mithalten.

Das Geld kommt von Red Bull. Und Mateschitz ist Red Bull - jetzt ist Mateschitz auch Leipzig und Leipzig ist Bundesliga. Ohne die Millionen von Dietrich Mateschitz gäbe es weder den Verein noch Erstligafußball in Leipzig. Ja, der Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz ist groß und könnte bald noch weiter wachsen. Das Ziel für die Zukunft ist deshalb klar. Mittelfristig soll der Meistertitel in der Fußball-Bundesliga her, das prophezeite der 72-jährige Mateschitz bereits 2014: "Irgendwann wird es so sein!"



Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at

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