Ziele bestätigt |
26.10.2022 17:16:42
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PUMA-Aktie wechselt mehrmals Richtung: PUMA verzeichnet Umsatz- und Gewinnplus - Lagerbestände ziehen an
Im Gesamtjahr will die PUMA SE weiter einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im mittleren Zehnerprozentbereich erreichen sowie einen operativen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) zwischen 600 und 700 Millionen Euro. Entsprechend soll sich der Konzerngewinn weiter verbessern. Im Zeitraum Juli bis September steigerte der DAX-Konzern das EBIT um 13 Prozent auf 257,7 Millionen Euro. Die EBIT-Marge verschlechterte sich allerdings auf 10,9 Prozent von 12,0.
Nach Steuern und Dritten stieg der Gewinn um 1,8 Prozent auf 146,4 Millionen Euro, hier habe der Rückgang des Finanzergebnisses aufgrund von Währungseffekten den Anstieg geschmälert. Je Aktie betrug der Gewinn 0,98 Euro nach 0,96 im Vorjahr.
Der Umsatz stieg auf 2,354 Milliarden Euro von 1,9 Milliarden, währungsbereinigt ein Plus von knapp 17 Prozent. Alle Regionen trugen laut Mitteilung zum Umsatzwachstum bei, erstmals auch Asien-Pazifik in diesem Jahr, allerdings außerhalb von China. Dort belasteten Covid-19-Restriktionen weiter das Geschäft.
PUMA: Lagerbestände Ende September 2,35 Mrd EUR, +72,3%
PUMA verzeichnete per Ende September einen deutlichen Anstieg der Lagerbestände. Der margenschonende Abbau hoher Bestände, von denen auch Nike und Adidas berichtethaben, wird die gesamte Sportartikelbranche in den kommenden Monaten herausfordern.
Bei PUMA betrugen die Lagerbestände inklusive unterwegs befindlicher Waren zum Ende des Quartals 2,35 Milliarden Euro, ein Anstieg um 72,3 Prozent zum Vorjahreswert von 1,36 Milliarden Euro. Der Zuwachs hat sich damit beschleunigt, Ende Juni lagen die Lagerbestände bei 1,984 Milliarden Euro, 43 Prozent höher als im Vorjahr.
Für Ernüchterung bei den Vorräten hatte zuerst Nike gesorgt. Die Nr. 1 der Sportartikelhersteller hatte für das erste Geschäftsquartal per Ende August einen Anstieg der Lagerbestände um 44 Prozent auf 9,7 Milliarden US-Dollar verzeichnet.
Adidas berichtete per Ende September von einem währungsbereinigten Anstieg der Lagerbestände um 63 Prozent. Adidas hat noch keine absolute Zahl genannt, die wird erst mit den vollständigen Quartalszahlen Anfang November verfügbar sein.
Der deutliche Anstieg ist laut PUMA getrieben von Währungseffekten, höheren Rohstoffpreisen, Kostensteigerungen für eingehende Frachten sowie früheren Produkteinkäufen. Im vorigen Jahr hatte der Anstieg nur knapp 12 Prozent betragen. Damals war die Situation eine andere: Covid-19-Lockdowns in Südvietnam und entsprechende Verzögerungen hatten die Produktverfügbarkeit eingeschränkt und die Lagerbestände am Ende des dritten Quartals auf vergleichsweise niedrigem Niveau begrenzt.
PUMA-CEO: China bleibt weiter schwierig
China bleibt auch für PUMA derzeit weiterhin ein schwieriger Markt. CEO Björn Gulden zufolge sank der Umsatz von PUMA in China im dritten Quartal um 26 Prozent, womit sich der Rückgang in den ersten neun Monaten auf 36 Prozent belaufe, sagte Gulden in einer Medien-Telefonkonferenz. Gründe seien nach wie vor der politische Konsumentenboykott, zusätzlich Covid-19-Lockdowns, die dazu geführt hätten, dass ein Teil der Stores, etwa 10 bis 15 Prozent, im dritten Quartal geschlossen blieb.
Die Unternehmensprognosen beziehen Gulden zufolge keine China-Erholung ein. Auch in China seien die Lagerbestände zu hoch, ein Lichtblick sei, dass sie niedriger als vor einem Jahr seien. Man sei optimistisch, dass sich die Situation dort 2023 verbessere. PUMA wachse in China in den Kategorien Running und Training, allerdings gebe es keine wirklichen Verbesserungen im Online-Geschäft. Die bekannten chinesischen Influencer würden weiter für die chinesischen Wettbewerber Marketing betreiben, die westlichen Sportartikelhersteller blieben da weiterhin außen vor. Möglicherweise böten lokale "Mikroinfluencer" eine Chance, und auch Sportler seien inzwischen wieder aufnahmebereiter für die Marke PUMA, sagte Gulden.
PUMA-CEO: Lagerbestände erfordern flexible Beschaffung, Verteilung
PUMAs Lagerbestände sind hoch, aber CEO Björn Gulden zufolge durchaus mit den Vor-Pandemie-Niveaus vergleichbar. Währungsbereinigt betrug der Anstieg per Ende September im Vorjahresvergleich 59,3 Prozent anstatt der berichteten 72,3 Prozent, sagte Gulden in der Medientelefonkonferenz. Bereinigt um Sonderfaktoren habe der Anstieg bei den Lagerbeständen im laufenden Jahr die Dimension "eines zusätzlichen Monats". Unter den Sonderfaktoren sei zum Beispiel branchenweit Frühjahrs- und Herbstware, die für Russland bestimmt war und die nun umverteilt werden muss. Dies sei bei der russischen, wegen der niedrigen Temperaturen gefütterten Ware schwierig. Zum anderen habe Südvietnam im vergangenen Jahr einen coronabedingten Produktionsstopp gehabt und dies seit Wiederanlaufen der Produktion mehr als überkompensiert.
Auch in China sei weiterhin der Warenbestand zu hoch. Insgesamt erfordere die Situation hohe Flexibilität bei Warenbeschaffung und -verteilung. Besorgt sei er über den Lager-Überhang bei Sportkleidung. Von mittelgroßen Marken sei zu viel Lagerbestand im Markt, der dann über starke Rabattaktionen abgestoßen werde. PUMA selbst werde wegen der Inflationsentwicklung in selektiven Märkten die Preise anheben. Der Konzern habe im laufenden Jahr im Vergleich zu den Wettbewerbern mit Verzögerung Preise erhöht, sagte Gulden.
So reagiert die PUMA-Aktie
Für Anteilsscheine von PUMA ging es am Mittwoch via XETRA zunächst moderat nach oben. Nachdem es zeitweise ins Minus zurückfiel, geht es mittlerweile wieder 0,56 Prozent auf 47,08 Euro nach oben.
Von Ulrike Dauer
FRANKFURT (Dow Jones)
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