Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
03.04.2013 16:16:30

Provinzial-Versicherungen feilen an Fusion - Kreise

   Von Alexandra Edinger

   Die beiden Provinzial-Versicherungen Nordwest und Rheinland machen der Allianz SE einen Strich durch die Rechnung: Die beiden Versicherer der Sparkassen legten ihren Eigentümern jetzt ein Fusionskonzept vor, wie eine Person aus dem Umfeld der Verhandlungen dem Wall Street Journal Deutschland sagte. Bei einer Fusion würde die von der Allianz geplante Übernahme der Provinzial Nordwest in weite Ferne rücken.

   Nun müssen die Sparkassen und Kommunen als Eigentümer entscheiden, ob die beiden Unternehmen den Zusammenschluss weiterverfolgen sollen. Aus Regierungskreisen in Nordrhein-Westfalen hieß es: "Es wird weitere Gespräche in naher Zukunft mit allen Beteiligten geben."

   Die notwendigen Beschlüsse der Provinzial-Eigentümer werden voraussichtlich bis Ende April fallen. Sollten sich alle Beteiligten dann für den Zusammenschluss der beiden Versicherer aussprechen, muss überprüft werden, ob das Unterfangen auch betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, erläuterte die erste Person. "Wir sind noch in einem ganz frühen Stadium der Verhandlungen."

   Die beiden Provinzial-Versicherungen hatten im Dezember 2012 mit der Prüfung eines Zusammenschlusses begonnen. Ihre Ergebnisse sollten sie bis Ende März vorlegen.

   Dass die Verhandlungen überhaupt in diesem Tempo aufgenommen wurden, ist der Tatsache geschuldet, dass im November ein Interesse der Allianz an der Provinzial Nordwest bekannt wurde. Der Versicherungskonzern soll den vier Eigentümern rund 2,3 Milliarden Euro geboten haben, wie das Wall Street Journal Deutschland damals erfuhr. Bestätigt haben die Münchener das offiziell nie. Da insbesondere die Gewerkschaften sich vehement gegen eine Übernahme durch die Allianz aussprachen und auch die Eigentümer diesen Weg nicht gehen wollten, wird seither nach neuen Möglichkeiten gesucht.

   Im jetzt vorgelegten Fusionskonzept werden deswegen nach Angaben der Person mehrere Handlungsmöglichkeiten durchgespielt: Unter anderem eine verstärkte Kooperation der beiden Provinzial-Versicherer, eine harte Fusion auf nur noch einen von drei Standorten sowie ein weicher Zusammenschluss, bei dem alle drei Hauptsitze erhalten werden. Die letzte der drei Optionen werde aktuell bevorzugt, erklärte die Person. Die Provinzial Nordwest ist in Münster und Kiel ansässig, die Provinzial Rheinland in Düsseldorf.

   Wie aus einem nicht öffentlichen Zwischenbericht an einige Eigentümer hervorgeht, belaufen sich die Kosten aus der Fusion nach Berechnungen von Experten in den ersten Jahren auf einen "niedrigen dreistelligen Millionenbetrag", erklärte eine andere Person. Im Gegenzug wird mit Einsparungen gerechnet, die sich unter anderem durch den Abbau von Personal ergeben könnten.

   Wie zwei Personen bestätigten, wurden bereits die Mitarbeiter beider Unternehmen über den Stand der Verhandlungen in Kenntnis gesetzt.

   Mit der Fusion der zwei Provinzial-Versicherungen würde im Sparkassenlager die Konsolidierung erneut angestoßen. Die Gruppe verfügt aktuell über elf Erstversicherer, die es im Geschäftsjahr 2011 auf Brutto-Beitragseinnahmen in Höhe von 18,1 Milliarden Euro brachten und zusammen die zweitgrößte Versicherungsgruppe in Deutschland bilden.

   Auch den Plänen von Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon käme eine Fusion entgegen. Er sucht derzeit nach Konsolidierungsmöglichkeiten in seiner Gruppe und sieht erhebliches Optimierungspotential bei den öffentlichen Versicherern.

   Allerdings können die Sparkassen bei den Versicherern nicht alleine entscheiden. Es wird auch die Zustimmung der Kommunalverbände benötigt.

   An der Provinzial Nordwest halten der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und der Sparkassenverband Westfalen-Lippe jeweils 40 Prozent, der Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein besitzt 18 Prozent und der Ostdeutsche Sparkassenverband 2 Prozent. An der Provinzial Rheinland ist der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz mit 33,3 Prozent beteiligt. Der Rheinische Sparkassen- und Giroverband hält 34 Prozent, und die restlichen Anteile liegen beim Landschaftsverband Rheinland.

   Kontakt zur Autorin: alexandra.edinger@wsj.com

   DJG/aed/sgs/jhe

   (END) Dow Jones Newswires

   April 03, 2013 10:10 ET (14:10 GMT)

   Copyright (c) 2013 Dow Jones & Company, Inc.- - 10 10 AM EDT 04-03-13

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Allianzmehr Analysen

27.11.24 Allianz Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
25.11.24 Allianz Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
20.11.24 Allianz Kaufen DZ BANK
18.11.24 Allianz Equal Weight Barclays Capital
18.11.24 Allianz Buy Deutsche Bank AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Allianz 288,70 0,31% Allianz

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 261,75 -0,18%
STOXX 50 4 274,67 -0,39%
EURO STOXX 50 4 733,15 -0,61%
EURO STOXX Insurance 418,70 -1,30%
Prime All Share 7 504,99 -0,17%
HDAX 10 134,10 -0,11%
CDAX 1 657,29 -0,29%
DivDAX 181,76 0,10%
NYSE International 100 7 535,50 0,03%
EURO STOXX 492,45 -0,47%
DivDAX 461,48 0,10%