15.08.2021 16:08:38
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Protestaktion von Braunkohlegegnern im Tagebau Garzweiler
LÜTZERATH (dpa-AFX) - Braunkohlegegner sind bei einer Protestaktion am Sonntag auf das Gelände des Tagebaus Garzweiler vorgedrungen und haben zeitweise für einen Stillstand der Förderbänder gesorgt. Die Polizei Aachen berichtete von etwa 90 Teilnehmern, die sich an mehreren Stellen Zutritt zu dem Werksgelände verschafft und dort musiziert hätten. Ein Security-Mitarbeiter sei verletzt worden.
Zu den Umständen und wegen Hausfriedensbruch liefen Ermittlungen. Zwei von drei Gruppen hätten bis zum frühen Nachmittag das RWE-Gelände wieder verlassen. Vorläufige Festnahmen habe es nicht gegeben. Die Aktion "Lebenslaute" berichtete, dass Teilnehmer zwischen stehenden Kohlebändern musiziert hätten, die gar nicht erst angelaufen seien.
RWE Power erklärte, die Aktivisten hätten sich selbst in Gefahr gebracht, als sie steile Böschungen hinuntergestiegen und durch Bandanlagen gegangen seien. "Ein Mitarbeiter des RWE-Werkschutzes ist bei einem gewaltsamen Übergriff derart angegangen worden, dass er kurzzeitig bewusstlos war und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste", sagte ein Sprecher des Unternehmens. Man werde Straftaten zur Anzeige bringen. Es handle sich um eine widerrechtliche Aktion. Förderbänder in dem Tagebau hätten zeitweise stillgestanden, der Betrieb der Kraftwerke sei aber uneingeschränkt weitergelaufen.
Die Aktion "Lebenslaute" fordert mit anderen Bündnissen das sofortige Ende des Braunkohletagebaus. "Wir sind heut morgen mit "Lebenslaute" vor Sonnenaufgang an mehreren Stellen bis runter in den Tagebau gekommen", berichtete eine Vertreterin bei einer Pressekonferenz mehrerer Bündnisse, die in sozialen Medien übertragen wurde.
So sei eine Gruppe unter einem Kohleband hindurchgekrabbelt und habe dann zwischen zwei Bändern musiziert. Es seien Bach-Suiten gespielt worden, die Bänder hätten währenddessen stillgestanden. Ihnen habe man gesagt, der ganze Tagebau würde wegen der Aktion stehen; Schichtbeginn wäre 6 Uhr gewesen. Eine Stellungnahme zu den RWE-Vorwürfen war zunächst nicht zu erhalten./vd/DP/he
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